Antonius Brus von Müglitz: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 28. Oktober 2013, 12:23 Uhr

Daten zur Person
Personenname Brus von Müglitz, Antonius
Abweichende Namensform Brus von Müglitz, Anton
Titel
Geschlecht männlich
PageID 10723
GND
Wikidata
Geburtsdatum 13. Februar 1518 JL
Geburtsort Müglitz, Bezirk Hohenstadt (Mohelnice, Tschechische Republik)
Sterbedatum 27. August 1580 JL
Sterbeort Prag
Beruf Bischof von Wien
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 28.10.2013 durch WIEN1.lanm08w10
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Veitsdom

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Anton(ius) Brus von Müglitz, * 13. Februar 1518 Müglitz, Bezirk Hohenstadt (Mohelnice, Tschechische Republik), Festungsgasse 17, † 28. August 1580 Prag (Veitsdom), Bischof von Wien.

Studierte in Deutschland, Italien und Prag, trat dort in den Orden der Kreuzherren mit dem roten Stern ein, machte das Noviziat, beendete das Theologiestudium und wurde 1540 zum Priester geweiht.

Am 21. Mai 1552 wurde Brus von Müglitz zum Großmeister seines Ordens gewählt, 1556 wurde er oberster Feldprediger der Truppen gegen die Türken und Geheimer Rat. Er förderte die Niederlassung der Jesuiten in Prag, gab Petrus Canisius 1556, als er nach Prag kam, Unterkunft bei den Kreuzherren und unterstützte ihn beim Aufbau eines Kollegs im Clementinum.

Die Freundschaft mit Canisius sollte entscheidend für seinen weiteren Lebensweg sein, denn über dessen Empfehlung wurde Brus von Müglitz 1556 Beichtvater Ferdinands I. und 1558 Bischof von Wien, wo seit dem Abgang des Canisius (1556) das religiöse Leben einen Tiefstand erreicht hatte.

Im Rahmen seiner Reformen gab Brus von Müglitz der Churgeistlichkeit am 16. April 1559 eigene Statuten (Statuta Curatorum Ecclesiae Viennensis). Die wirtschaftliche Basis des Bistums war schwach; 1558 nennt ein Inventar das Schloß in Ober-St.-Veit, neun Häuser in der Stadt sowie in den Vorstädten einige verpachtete Häuser, Höfe, Mühlen, Gärten, Äcker, Wiesen und Weingärten.

Als der Posten eines Erzbischofs von Prag vakant wurde, präsentierte Ferdinand I. dem Papst den Wiener Bischof, den er vorsorglich zum Erzbischof ernannt hatte; die päpstliche Bestätigung erfolgte am 5. September 1561.

Während des Konzils von Trient blieb Brus von Müglitz sowohl in Wien wie in Prag tätig. Am 3. Februar 1563 übernahm Bischof Urban Sagstetter von Gurk die Administration des Wiener Bistums in spiritualibus auf ein Jahr, um dann die bleibende Nachfolge anzutreten.

Im Februar 1564 nahm Brus von Müglitz, nachdem seine Tätigkeit als Orator des Kaisers in Trient mit der Schlußsitzung des Konzils am 4. Dezember 1563 zu Ende gegangen war, von Wien für immer Abschied.

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Rudolf Till: Antonius Brus von Müglitz, 1558-1563 Bischof von Wien. In: Wiener Geschichtsblätter 19 (1964), S. 258 ff.
  • Clemens Borovy: Antonius Brus von Müglitz, Erzbischof von Prag. In: Österreichische Vierteljahresschrift für Theologie 13 (1874), S. 1 ff., 161 ff., 321 ff.
  • Franz Loidl: Geschichte des Erzbistums Wien. Wien [u.a.]: Herold 1983, S. 53 f.
  • Franz Loidl, Martin Krexner: Wiens Bischöfe und Erzbischöfe. 40 Biographien. Wien: Schendl 1983 , S. 40 f.
  • Anton Frind: Die Geschichte der Bischöfe und Erzbischöfe von Prag. Zur neunhundertjährigen Jubelfeier der Errichtung des Prager Bisthums verfasst und dem Liebesfonde zur Unterstützung bedürftiger Priester gewidmet. Prag: Selbstverlag 1873
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972