Anselm Salomon von Rothschild

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Daten zur Person
Personenname Rothschild, Anselm Salomon
Abweichende Namensform
Titel Freiherr von
Geschlecht männlich
PageID 29134
GND
Wikidata
Geburtsdatum 23. Jänner 1803
Geburtsort Frankfurt/Main
Sterbedatum 27. Juli 1874
Sterbeort Oberdöbling
Beruf
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 13.05.2014 durch WIEN1.lanm09mur
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Frankfurt/Main
  • 19., Hirschengasse 28 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenbürger der Stadt Wien (Verleihung: 2. August 1847)

  • Mitglied des Herrenhauses des Reichsrates (18.04.1861)

Rothschild Anselm Salomon Freiherr von, * 23. Jänner 1803 Frankfurt/Main, † 27. Juli 1874 Oberdöbling, Hirschengasse 28 (19, Billrothstraße; Friedhof Frankfurt/Main), Bankier. Rothschild besuchte die Universität Berlin, war jedoch ab 1820 auch in Paris bei seinem Onkel James tätig. Er erfreute sich in Österreich der Unterstützung von Kübeck und Freunden Metternichs, wurde allerdings zunächst von Franz Joseph I. abgelehnt. 1855-1871 war Rothschild Leiter des Wiener Großhandlungshauses. Unmittelbar nach der Gründung des Geschäfts schaltete er sich in die Gespräche zur Gründung einer „Credit-Anstalt für Handel und Gewerbe" ein. Als Erbe eines der größten europäischen Vermögen (sein Vater Salomon Rothschild hatte es nicht nur zum bedeutendsten unter den österreichischen Hofbankiers gebracht, sondern durch den Bau der Nordbahn auch Pionierdienste bei der Entwicklung der österreichischen Eisenbahn geleistet) führte er die Pläne seines Vaters weiter. In der Credit-Anstalt war Rothschild bis 1859 im Verwaltungsrat tätig und übte in dieser Zeit entscheidenden Einfluß auf die Führung der Gechäfte aus. Sein Ausscheiden begründete er damit, daß das neue Südbahngeschäft, dessen Hauptaktionär er war, seine Zeit zu sehr in Anspruch nehme. Rothschild ließ in Wien das Israelitische Krankenhaus errichten, stiftete die Wiener israelitische Kultusgemeinde und beteiligte sich an der Errichtung der Wiener Findelanstalt des Blindeninstituts, der Taubstummenanstalt und des Wiener Hilfsvereins. Aus seinem Nachlaß vermachte er 1,2 Millionen Österreichische Gulden der jüdischen Gemeinde Wiens. Herrenhausmitglied (1861-1874), Ehrenbürger der Stadt Wien (2. August 1847), Preußischer Geheimer Kommerzienrat. Denkmal (enthüllt 1. März 1870) ehemals im Nordbahnhof.

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Gustav Otruba: Die Wiener Rothschilds. Aufstieg und Untergang einer Familie. In: Wiener Geschichtsblätter 41. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1986, S. 157 ff.
  • Josef Mentschl / Gustav Otruba: Österreichische Industrielle und Bankiers. Wien: Bergland-Verlag 1965 (Österreich-Reihe, 279 / 281), S. 70 ff.
  • W. Brewitz: Die Familie Rothschild. 1943, S. 141 ff.
  • H. Schnee: Rothschild. Geschichte einer Finanzdynastie. Berlin 1961
  • Frederic Morton: Die Rothschilds. 1961, Register
  • Ein Jahrhundert Creditanstalt-Bankverein. 1957, S. 9 ff.
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 44 f.