Alexander Spitzmüller von Harmersbach (der Ältere): Unterschied zwischen den Versionen
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− | Alexander Freiherr von Harmersbach Spitzmüller der Älter, * 12. Juni 1862 Wien, † 6. September 1953 Velden, Wörther See, Kärnten (in Wien wohnhaft 8, Auerspergstraße 5), Jurist, Bankfachmann, Politiker, Sohn des Regierungsrats Dr. Julius Spitzmüller († 1902) und dessen Gattin Emilie Karvasy († 1902; Tochter des Wechseladvokaten Alexander Karvasy), Gattin (1887) Ernestine Schneller von Mohrthal. Besuchte das Piaristengymnasium (8), studierte an der Universität Wien (Dr. jur. 1884) und trat in den Staatsdienst ein (1883 Finanzprokuratur). Spitzmüller war Referent für Budget, Kredit, Geld und Währung, 1895-1899 Kabinettschef im Finanzministerium (1898 Ministerialrat; enger Mitarbeiter von Böhm-Bawerk) und 1904-1910 Präsident der Finanzlandesdirektion, 1910-1915 war Spitznüller Handelsminister im Kabinett Stürgkh (gleichzeitig Generaldirektor der Österreichischen Creditanstalt), 1916 wurde er mit der Kabinettsbildung betraut und leitete 1916/1917 und 1918 das Finanzministerium. Nach dem Ersten Weltkrieg lebte er in Velden am Wörther See. Als Vertrauter des Thronfolgers Franz Ferdinand hatte er wesentlichen Anteil an der Vermittlung der Dollaranleihe 1912. 1919-1923 war er Gouverneur der österreichisch-ungarischen Bank, reorganisierte aber auch die Creditanstalt 1931/1932 holte man den | + | Alexander Freiherr von Harmersbach Spitzmüller der Älter, * 12. Juni 1862 Wien, † 6. September 1953 Velden, Wörther See, Kärnten (in Wien wohnhaft 8, Auerspergstraße 5), Jurist, Bankfachmann, Politiker, Sohn des Regierungsrats Dr. Julius Spitzmüller († 1902) und dessen Gattin Emilie Karvasy († 1902; Tochter des Wechseladvokaten Alexander Karvasy), Gattin (1887) Ernestine Schneller von Mohrthal. Besuchte das Piaristengymnasium (8), studierte an der Universität Wien (Dr. jur. 1884) und trat in den Staatsdienst ein (1883 Finanzprokuratur). Spitzmüller war Referent für Budget, Kredit, Geld und Währung, 1895-1899 Kabinettschef im Finanzministerium (1898 Ministerialrat; enger Mitarbeiter von Böhm-Bawerk) und 1904-1910 Präsident der Finanzlandesdirektion, 1910-1915 war Spitznüller Handelsminister im Kabinett Stürgkh (gleichzeitig Generaldirektor der Österreichischen Creditanstalt), 1916 wurde er mit der Kabinettsbildung betraut und leitete 1916/1917 und 1918 das Finanzministerium. Nach dem Ersten Weltkrieg lebte er in Velden am Wörther See. Als Vertrauter des Thronfolgers Franz Ferdinand hatte er wesentlichen Anteil an der Vermittlung der Dollaranleihe 1912. 1919-1923 war er Gouverneur der österreichisch-ungarischen Bank, reorganisierte aber auch die Creditanstalt 1931/1932 holte man den international angesehenen Bankfachmann noch einmal als Direktor in die Creditanstalt. 1928 wurde er Präsident der Wiener Freiwilligen Rettungsgesellschaft; er war auch Mitbegründer und Vorstandsmitglied der Wiener Konzerthausgesellschaft Er publizierte unter anderem „Geschichte der österreichisch-ungarischen Währungsreform" (1902), „Das österreichische Steuersystem" und „Kaiser Franz Joseph als Staatsmann" (1935) und erhielt hohe Auszeichnungen (beispielsweise Kommandeurkreuz des Stephans-Ordens, Komturkreuz des Franz-Joseph-Ordens mit dem Stern, Großkreuz des Leopold-Ordens). Postum erschien 1955 seine Autobiographie „ ... und hat auch Ursach, es zu lieben". |
==Literatur== | ==Literatur== | ||
*Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929 | *Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929 | ||
*Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992 | *Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992 |
Version vom 28. August 2013, 18:35 Uhr
- Kabinettschef im Finanzministerium (1895 bis 1899)
- Präsident der Finanzlandesdirektion (1904 bis 1910)
- Handelsminister im Kabinett Stürgkh (1910 bis 1915)
- Generaldirektor der Österreichischen Creditanstalt (1910 bis 1915)
- Gouverneur der österreichisch-ungarischen Bank (1919 bis 1923)
- Präsident der Wiener Freiwilligen Rettungsgesellschaft (1928)
- Direktor in die Creditanstalt. (1932)
- Vater Dr. Julius Spitzmüller
- Mutter Emilie Karvasy
Alexander Freiherr von Harmersbach Spitzmüller der Älter, * 12. Juni 1862 Wien, † 6. September 1953 Velden, Wörther See, Kärnten (in Wien wohnhaft 8, Auerspergstraße 5), Jurist, Bankfachmann, Politiker, Sohn des Regierungsrats Dr. Julius Spitzmüller († 1902) und dessen Gattin Emilie Karvasy († 1902; Tochter des Wechseladvokaten Alexander Karvasy), Gattin (1887) Ernestine Schneller von Mohrthal. Besuchte das Piaristengymnasium (8), studierte an der Universität Wien (Dr. jur. 1884) und trat in den Staatsdienst ein (1883 Finanzprokuratur). Spitzmüller war Referent für Budget, Kredit, Geld und Währung, 1895-1899 Kabinettschef im Finanzministerium (1898 Ministerialrat; enger Mitarbeiter von Böhm-Bawerk) und 1904-1910 Präsident der Finanzlandesdirektion, 1910-1915 war Spitznüller Handelsminister im Kabinett Stürgkh (gleichzeitig Generaldirektor der Österreichischen Creditanstalt), 1916 wurde er mit der Kabinettsbildung betraut und leitete 1916/1917 und 1918 das Finanzministerium. Nach dem Ersten Weltkrieg lebte er in Velden am Wörther See. Als Vertrauter des Thronfolgers Franz Ferdinand hatte er wesentlichen Anteil an der Vermittlung der Dollaranleihe 1912. 1919-1923 war er Gouverneur der österreichisch-ungarischen Bank, reorganisierte aber auch die Creditanstalt 1931/1932 holte man den international angesehenen Bankfachmann noch einmal als Direktor in die Creditanstalt. 1928 wurde er Präsident der Wiener Freiwilligen Rettungsgesellschaft; er war auch Mitbegründer und Vorstandsmitglied der Wiener Konzerthausgesellschaft Er publizierte unter anderem „Geschichte der österreichisch-ungarischen Währungsreform" (1902), „Das österreichische Steuersystem" und „Kaiser Franz Joseph als Staatsmann" (1935) und erhielt hohe Auszeichnungen (beispielsweise Kommandeurkreuz des Stephans-Ordens, Komturkreuz des Franz-Joseph-Ordens mit dem Stern, Großkreuz des Leopold-Ordens). Postum erschien 1955 seine Autobiographie „ ... und hat auch Ursach, es zu lieben".
Literatur
- Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
- Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992