Albrecht II. (Österreich)

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht
PageID 18453
GND
Wikidata
Geburtsdatum 12. Dezember 1298 JL
Geburtsort
Sterbedatum 20. Juli 1358 JL
Sterbeort
Beruf
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 13.09.2013 durch WIEN1.lanm08w03


Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Albrecht II. von Habsburg, * 12. Dezember 1298 auf der Habsburg, Schweiz, † 20. Juli 1358 Wien (Grablege Kartause Gaming, 1797-1985 Pfarrkirche Gaming), Herzog von Österreich („der Weise"), Sohn König Albrechts I. und Bruder Friedrichs des Schönen, Gattin (26. März 1324) Johanna Gräfin von Pfirt (Tochter des Graf Ulrich von Pfirt, Herrn von Rougemont). Albrecht, einer der klügsten und friedliebendsten Herrscher seiner Zeit, wirkte ab 1326 an der Regierung Österreichs mit, meist mit seinem Bruder Otto. Ab 13. Jänner 1330 war er teilweise gelähmt (daher auch zuweilen Beiname „der Lahme"); wie die 1985 anläßlich der Graböffnung vorgenommene anthropologische Untersuchung ergab, handelte es sich offenbar um Polyarthritis und nicht um eine Lähmung durch Vergiftung). Albrecht gründete 1330 die Kartause Gaming (Niederösterreich), erwirkte 1335 für sich und seinen Bruder die Belehnung mit Kärnten und stellte friedliche Beziehungen zu König Johann von Böhmen († 1346), dessen Sohn Kaiser Karl IV. sowie zu Bayern her; Albrecht vermittelte die päpstliche Dispens für die zweite Ehe der Margarethe Maultasch von Tirol und wurde wiederholt als Schiedsrichter in Anspruch genommen. Im selben Jahr, in dem sein Bruder Otto starb (1339), wurde Albrechts Sohn Rudolf IV. († 1365) geboren. Albrecht vollendete mit dem Wien am 24. Juli 1340 verliehenen Stadtrecht die mittelalterlich Stadtrechtskodifikation; sie blieb in fast unveränderter Form bis zur Stadtordnung von 12. März 1526 in Kraft. Am 23. April 1340 fanden die Feierlichkeiten anläßlich der Fertigstellung des „Albertinischen Chors" der Stephanskirche statt. In Albrechts Regierungszeit fallen Mißernten (durch Heuschrecken, 1338), Überschwemmungen (1340, 1342), Erdbeben (1348) und eine ganz Europa heimsuchende Pestepidemie (1348/1349), die mit einer Wirtschaftskrise verbunden war. Trotz aller Schwierigkeiten gelang es Albrecht, durch zweckmäßige Maßnahmen die landesfürstlichen Einkünfte zu steigern; durch ein von Karl IV. erlangtes „Privilegium de non evocando" (zirka 1348/1354, bestätigt 1361) gelang ihm außerdem eine wesentliche Festigung des Landesfürstentums. 1349 gründete Albrecht ein „Seelhaus" zu St. Theobald (6), das schon ein Jahrzehnt später in ein Kloster des Dritten Ordens und 1451 in ein Franziskanerkloster umgewandelt wurde. 1355 erließ Albrecht eine Hausordnung, in der er verfügte, daß seine Söhne die Länder ungeteilt und gemeinsam verwalten sollten. Als Albrecht starb, war nur der älteste seiner vier Söhne, Rudolf IV., alt genug für eine aktive Regierung. Auf einem der „Fürstenfenster" der Bartholomäuskapelle des Stephansdoms ist Albrecht bildlich festgehalten (heute Historisches Museum der Stadt Wien). Die Grabstelle Albrechts in Gaming wurde 1782 ausgeraubt, die Gebeine Albrechts II., seiner Gattin Johanna sowie der Gattin Albrechts III. wurden daraufhin in der Pfarrkirche von Gaming bestattet; erst 1985 wurden sie rückgeführt.

Literatur

  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. Band 1: A-H. München: A. Francke 1973
  • Brigitte Hamann [Hg.]: Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Wien: Ueberreuter 1988
  • Alphons Lhotsky: Geschichte Österreichs 1281-1358 (1967), S. 310 ff.
  • Alphons Lhotsky: Die Baugeschichte der Museen und der neuen Burg. Wien: F. Berger 1941 (Festschrift des Kunsthistorischen Museums zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes, 1) Band 2/1, S. 15 f., S, 19 ff., S. 32
  • Erich Zöllner: Geschichte Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien / München: Österreichischer Bundesverlag [u.a.], Register
  • Geschichte der Stadt Wien. Hg. vom Altertumsverein zu Wien. Wien: Holzhausen 1897-1918 Band 7/1, Register
  • Erika Eloga: Albert II., Herzog von Österreich, Dissertation Universität Wien (1952)
  • Zeit der frühen Habsburger (Kat. 1979), S. 163, 366
  • Winfried Stelzer: Gründung (der Kartause Gaming) und Grablege Herzog Alberts II. von Österreich, in: Kunst des Heilens (Kat. Gaming 1991), S. 29 ff.
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972