Albert Figdor

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Daten zur Person
Personenname Figdor, Albert
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 18884
GND
Wikidata
Geburtsdatum 16. Mai 1843
Geburtsort Baden bei Wien
Sterbedatum 22. Februar 1927
Sterbeort Wien
Beruf Bankier, Kunstsammler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 26.06.2014 durch WIEN1.lanm09mer
Begräbnisdatum 24. Februar 1927
Friedhof
Grabstelle Döblinger Friedhof
  • 1., Löwelstraße 8 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Albert Figdor, * 16. Mai 1843 Baden bei Wien, † 22. Februar 1927 Wien 1, Löwelstraße 8 (eigenes Palais; Döblinger Friedhof), Bankier, Kunstsammler, Sohn von Ferdinand Figdor und dessen Gattin Nanette, Vetter von Wilhelm Figdor. Erbte nach Tod des Vaters und seiner Oheime das riesige Figdorsche Vermögen, interessierte sich aber wenig für das Bankwesen, sondern legte das Geld in Kunstgegenständen an. Galt bald als der größte Privatsammler Europas. Figdor war auch bedeutender Förderer kulturgeschichtlicher Forschung. Auf der nicht unbeträchtlichen Bilder- und Kupferstichsammlung seines Vaters aufbauend, sammelte er alles, was seinem Kunstverständnis wertvoll erschien: vom großen Kunstwerk bis zum kleinsten handwerklichen oder kunstgewerblichen Gegenstand. Er besaß auch eine der größten Judaica-Sammlungen Europas. Leider war Österreich nicht in der Lage, diese einzigartige Sammlung nach dem Tod des Besitzers zur Gänze zu erwerben. Sie wurde 1930 in Berlin und Wien (Dorotheum) versteigert. Ein kleiner Teil blieb in Wien und befindet sich in verschiedenen Bundesmuseen („Figdor-Stiftung"); ein wertvoller Viennensia-Bestand wird im Historischen Museum der Stadt Wien verwahrt. 1895 entdeckte Figdor das Wappenbuch der St.-Christoph-Bruderschaft vom Arlberg (genannt „Codex Figdor").

Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Rudolf von Granichstaedten-Cerva / Josef Mentschl / Gustav Otruba: Altösterreichische Unternehmer. 110 Lebensbilder. Wien: Bergland-Verlag 1969 (Österreich-Reihe, 365/367), S. 35 f.
  • Zeitschrift für Denkmalpflege 3 (1929), Heft 6, S. 172 ff.
  • Die Sammlung Dr. Albert Figdor, Wien. Hg. von Otto von Falke. 5 Bände. Wien: Artaria 1930