Adolf Fischhof

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Daten zur Person
Personenname Fischhof, Adolf (Ephraim)
Abweichende Namensform
Titel Dr. med., Mag.
Geschlecht männlich
PageID 19925
GND
Wikidata
Geburtsdatum 18. Dezember 1816
Geburtsort Ofen, Ungarn
Sterbedatum 23. März 1893
Sterbeort Emmersdorf bei Klagenfurt
Beruf Politiker, Arzt, Schriftsteller
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 15.09.2013 durch WIEN1.lanm08w06
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Wiener Zentralfriedhof, Israelitische Abteilung, erstes Tor, Gruppe 5b/1/3

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Adolf (Ephraim) Fischhof, * 18. Dezember 1816 Ofen, Ungarn, † 23. März 1893 Emmersdorf bei Klagenfurt (Wiener Zentralfriedhof, Israelitische Abteilung, erstes Tor, Gruppe 5b/1/3; Grabmal mit obeliskartigem Aufbau auf hohem Sockel [von Max Fleischer]), Politiker, Arzt, Schriftsteller. Besuchte das Piaristengymnasium (1829-1834) und die philosophischen Klassen in Wien, studierte dann an der Universität Wien Medizin (1836-1846, Dr. med. 1845, Magister der Geburtshilfe 1846) und wurde Sekundararzt im Allgemeinen Krankenhaus Wien (1848). Am 13. März 1848 trat Fischhof mit einer berühmt gewordenen Rede im Hof des Landhauses (1, Herrengasse 13) erstmals politisch hervor, wurde Mitglied der Akademischen Legion und Kommandant des Medizinerkorps, schließlich bis 17. Juli 1848 Obmann des Sicherheitsausschusses. Zu diesem Zeitpunkt leitete Fischhof bereits als k. k. Ministerialrat das Sanitätsreferat des Ministeriums des Innern (2. Juli-20. Dezember 1848). Im Kremsierer Reichstag gehörte er dem Verfassungsausschuß an, nach Aufhebung des Reichstags wurde er in Untersuchungshaft genommen, jedoch freigesprochen. Er ließ sich als praktischer Arzt in Wien nieder. Nach Überwindung einer schweren Krankheit und anschließender Erholungsreise wandte sich Fischhof publizistischen Tätigkeiten zu, wobei er sich hauptsächlich mit Fragen der Nationalitätenpolitik befaßte; einen ihm von Alfred Potocki offerierten Ministerposten lehnte er ab. 1875 übersiedelte Fischhof nach Kärnten (1878 „Emmersdorfer Konferenzen" mit dem Ziel, einen Ausgleich zwischen Deutschen und Tschechen herbeizuführen). 1882 trat Fischhof ein letztes Mal öffentlich in Wien in Erscheinung (Versammlung der „Deutschen Volkspartei"). Er sah, wie seinen Schriften zu entnehmen ist, die Lösung des Nationalitätenproblems in einem föderalistischen Umbau der Monarchie, wollte zwar an der historisch gewachsenen Provinzeinteilung festhalten, aber durch Dezentralisierung den Landtagen und „Bezirksgemeinden" größere Autonomie einräumen.

Literatur

  • BWB;
  • GBÖ;
  • Nachlässe W.;
  • NDB (Robert A. Kaun);
  • ÖBL;
  • Steines, 84;
  • Wurzbach;
  • Richard Charmatz, A. F. Das Lebensbild eines österr. Politikers (Stg.-Bln. 1910; ältere Lit.);
  • 1000 J. österr. Judentum, 139;
  • W. J. Cahnmann, A. F. and his Jewish Followers, in: Year Book of the Leo Baeck Inst, of Jews from Germany 4 (1959), 111 ff.;
  • FS Concordia, 166;
  • Mariahilf, 252;
  • Havelka, Zentralfrdh., 116.