Abraham a Sancta Clara: Unterschied zwischen den Versionen

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* Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
 
* Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
 
* Karl Bertsche, Abraham a Sancta Clara (1922)
 
* Karl Bertsche, Abraham a Sancta Clara (1922)
* Karl Bertsche, Die Handschriften Abraham a Sancta Claras in der Wiener Nationalbibliothek, in: Jahrbuch der Landeskunde Niederösterreich Neue Folfe 26 (1936), S. 124ff
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* Karl Bertsche, Die Handschriften Abraham a Sancta Claras in der Wiener Nationalbibliothek, in: Jahrbuch der Landeskunde Niederösterreich Neue Folfe 26 (1936), S. 124 ff.
 
* Theodor von Karajan, Abraham a Sancta Clara (1867)
 
* Theodor von Karajan, Abraham a Sancta Clara (1867)
 
* Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 48
 
* Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 48

Version vom 8. August 2013, 20:58 Uhr

Daten zur Person
Personenname Abraham a Sancta Clara; Megerle, Johann Ulrich
Abweichende Namensform
Titel Dr. theol.
Geschlecht männlich
PageID 4329
GND
Wikidata
Geburtsdatum 2. Juli 1644
Geburtsort Kreenheinstetten, Grafschaft Meßkirch (heute Baden- Württenberg)
Sterbedatum 1. Dezember 1709
Sterbeort Sadt, Augustinerkloster
Beruf Prediger
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 8.08.2013 durch WIEN1.lanm08w03
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Mönchgruft unter der rechten Seite des Presbyteriums (Grab nicht erhalten)

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Abraham a Sancta Clara (eigentlich Johann Ulrich Megerle), * 2. Juli 1644 Kreenheinstetten, Grafschaft Meßkirch (heute Baden-Württenberg), † 1. Dezember 1709 Stadt, Augustinerkloster (l; Mönchsgruft unter der rechten Seite des Presbyteriums, Grab nicht erhalten), Prediger. Einer leibeigenen Familie entstammend, besuchte Abraham 1656-59 die Jesuitenschule in Ingolstadt, 1659-62 das Benediktinergymnasium Salzburg und trat im Herbst 1662 über Empfehlung des päpstlichen Nuntius Kardinal Caraffa in den Wiener Augustiner-Barfüßer-Orden ein. Er absolvierte das Noviziat in Mariabrunn (14) und erhielt 1666 die Priesterweihe. Vorübergehend Feiertagsprediger in Oberbayern (1667), kehrte Abraham 1668 oder 1669 nach Wien zurück, wo sich ihm ein großer Wirkungskreis eröffnete. Zwischen 1673 und 1676 erschienen einige seiner Predigten im Druck, am 28. April 1677 wurde er zum kaiserlich Hofprediger ernannten, und 1680 wählte ihn der Orden zum Prior. Einige Jahre (auch in der Zeit der zweiten Türkenbelagerung 1683) verbrachte er in Graz, um dort ein neues Kloster seines Ordens aufzubauen, dann wurde er nach Wien zurückberufen und 1690 Provinzial seines Ordens (inzwischen war er Dr. theol. geworden). 1697 wurde Abraham Definitor provinciae seines Ordens. Er war einer der größten Meister des gesprochenen und geschriebenen Wortes, schöpfte aus dem Urquell der österreichischen und besonders der Wiener Mundart und bewahrte in seinen Schwänken und Erzählungen wertvolles Gut der volkstümlichen Literatur vor der Vergessenheit. Abraham war zugleich Kanzelredner, Gelehrter und Sittenschilderer, verfügte über einen treffenden satirischen Witz und gelangte nicht selten zu einer Art Sozialkritik, die für die damalige Zeit geradezu revolutionär anmutet. In eindrucksvollen Mahnreden geißelte er die Laster und Schwächen seiner Zeit; die Derbheit seiner Sprache und die burlesken Vergleiche und Bilder, mit denen er das Gewissen seiner Zuhörer wachzurütteln suchte, gemahnen an den Jargon der Landsknechte. Seine Pest-Bußpredigt „Merck's Wienn!" (1680) und seine Türken-Bußpredigt „Auf, auf, ihr Christen!" (1683) dienten Schiller als Vorlagen für die Kapuzinerpredigt in „Wallensteins Lager". Sein Hauptwerk „Judas der Erzschelm" (4 Bänder, 1686-95) bringt eine durch Schwanke und sittliche Betrachtungen erweiterte Lebensbeschreibung des Judas. Die anschauliche Beschreibung des Wiener Lebens macht seine Predigten zu kulturhistorischen Denkmälern von barocker Farbigkeit.Abraham-a-Sancta-Clara-Denkmal; Abraham-a-Sancta-Clara-Gasse; Abraham-a-Sancta-Clara-Straße.

Literatur

  • Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon. Begründet und hg. von Friedrich Wilhelm Bautz. Herzberg [u.a.]: Bautz 1975 - lfd.
  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begr. von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearb. von Karl Bosl [u.a.]. Band 1: A-H. München: A. Francke 1973
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Karl Bertsche, Abraham a Sancta Clara (1922)
  • Karl Bertsche, Die Handschriften Abraham a Sancta Claras in der Wiener Nationalbibliothek, in: Jahrbuch der Landeskunde Niederösterreich Neue Folfe 26 (1936), S. 124 ff.
  • Theodor von Karajan, Abraham a Sancta Clara (1867)
  • Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 48
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 335
  • Abraham a Sancta Claras, Sämmtliche Werke (21 Bänder, Passau-Lindau 1835-47)
  • Werner Welzig (Herausgeber), Abraham a Sancta Clara Merck's Wienn 1680 (1983; Nachwort des Herausgeber);
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972