Constantin von Wurzbach

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Constantin von Wurzbach. In: Neue illustrierte Zeitung, 09.03.1879
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Wurzbach, Constant von
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Wurzbach, Constantin von Tannenberg; Wurzbach von Tannenberg, Konstantin
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Ritter, Regierungsrat, Dr. phil.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  11037
GNDGemeindsame Normdatei 119532522
Wikidata Q25856
GeburtsdatumDatum der Geburt 11. April 1818
GeburtsortOrt der Geburt Laibach (Ljubljana, Slowenien)
SterbedatumSterbedatum 17. August 1893
SterbeortSterbeort Berchtesgaden
BerufBeruf Bibliothekar, Lexikograph, Historiker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, Gedenktage-GW
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Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Ober-St.-Veiter Friedhof
Grabstelle
BildnameName des Bildes Constantin Wurzbach.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Constantin von Wurzbach. In: Neue illustrierte Zeitung, 09.03.1879

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Leiter der administrativen Bibliothek im Ministerium für Inneres (1849 bis 1874)

  • Orden der Eisernen Krone dritter Klasse (Verleihung: 1873, Übernahme: 1873)

Constant (Konstantin) Wurzbach Ritter von Tannenberg, * 11. April 1818 Laibach (Ljubljana, Slowenien), † 17. August 1893 Berchtesgaden, Bayern, Schriftsteller, Bibliothekar, Lexikograph.

Biografie

Constant Wurzbach war der Sohn eines in Laibach (Ljubljana) ansässigen Advokaten und sollte gleichfalls die Rechtsanwaltslaufbahn einschlagen. Er studierte in Graz Jus, trat aber dann in das Heer ein und diente in Krakau, wo er als 25jähriger Unterleutnant schließlich das philosophische Doktorat erwarb und in Lemberg promovierte. Es war der erste Fall, dass ein aktiver Offizier ein akademisches Studium abschloss. Wurzbach trat bald darauf aus dem Heeresdienst aus und wurde Skriptor an der Lemberger Universitätsbibliothek. 1847 nahm Wurzbach eine Stellung bei der Lemberger Zeitung an, und erlebte so das Revolutionsjahr 1848 als politischer Journalist. Im Herbst desselben Jahres wurde Wurzbach Archivrat und 1849 zum Leiter der administrativen Bibliothek des Ministeriums des Innern ernannt.

In diesen Jahren begannen auch seine bibliographischen, statistischen und biographischen Materialsammlungen. Die erste daraus resultierende Publikation war die "Bibliographisch-statistische Übersicht der Literatur des österreichischen Kaiserstaates" (1853-1855). Anschließend gab er ein "Bibliographisches Zentralorgan des österreichischen Kaiserstaates" heraus; die erste periodisch erscheinende Bibliographie in der ganzen Welt überhaupt. Durch den Ministerpräsidenten Alexander von Bach angeregt, begann er auch systematisch die Lebensdaten aller denkwürdigen Personen zu sammeln und schickte sich an, in Nachfolge der "Österreichischen Enzyklopädie" von Franz Gräffer und Johann Jakob Czikann ein umfangreiches biographisches Lexikon vorzubereiten. Im Jahre 1856 erschien der erste Band unter dem Titel "Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich, enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben".

In rascher Folge erschienen weitere Bände, doch wuchs das Material auch dem sagenhaft fleißigen Wurzbach über den Kopf. Enthält der erste Band noch die Anfangsbuchstaben A-Blumenthal, so sind die um die Zahl 20 herum nummerierten Bände etwa von Po-Pr reichend. Beim 25. Band wurde Wurzbach freigestellt, um das biographische Lexikon vollenden zu können. Das geschah im Jahre 1874, nachdem er bereits 1869 zum Regierungsrat ernannt worden war. Nachdem auch zuerst ein privater Verlag das Lexikon herausgebracht hatte, übernahm dies ab dem 6. Band die Österreichische Hof- und Staatsdruckerei. Im Jahre 1891, nach 40jähriger Arbeit, war das Werk auf 60 Bände angewachsen und wurde abgeschlossen.

Dazu kommt, dass Wurzbach sämtliche Artikel (mit wenigen Ausnahmen, die namentlich bezeichnet sind) selbst schrieb, dazu ein ausführliches Quellenmaterial und eine Ikonographie erarbeitete. Im letzten Band stellt der Verfasser auch die Zahlen zusammen. Das Lexikon enthält nicht weniger als 24.254 Biographien, von denen mehr als 20.000 österreichische Persönlichkeiten betreffen. Darunter sind etwa 771 Dichter, 2.109 Schriftsteller und 1.472 Musiker. Den Vertretern des Adels und der Herrschergeschlechter sind umfangreiche genealogische Tafeln beigegeben. Wurzbach hat dieses riesige Material selbst gesammelt, indem er Zeitungsausschnitte, Broschüren, Flugblätter und sonstige Notizen aufbewahrte.

Diese riesige Materialsammlung (1.453 Kartons) wurde nach seinem Tode von der Wiener Stadtbibliothek (der heutigen Wienbibliothek im Rathaus) erworben, wo sie sich heute noch befindet.

Überdies hat Wurzbach bereits seit 1840 als epischer und lyrischer Dichter eine große Anzahl von Gedichtsammlungen veröffentlicht, darunter "Mosaik" (1840), "Kameen" (1854), "Gemmen" (1855), "Zyklamen" (1873), "Aus dem Psalter eines Poeten" (1874). Freilich sagen uns diese Gedichte heute nur mehr wenig. Sie sind im einfachen Volksliedton geschrieben und erinnern an Anastasius Grün.

Wurzbach ist aber auch als Sprachforscher hervorgetreten und hat auch auf diesem Gebiete publiziert. Darunter sind Arbeiten über die Volkslieder der Polen und Ruthenen, die Sprichwörter der Polen, eine Arbeit "Historische Wörter" (1862), "Glimpf und Schimpf in Spruch und Wort" und schließlich im Schillerjahr 1859 ein "Schiller-Buch", das auch eine Schiller-Bibliographie enthält. Sogar auf kunsthistorischem Gebiet hat Wurzbach gearbeitet. Für manche seiner Publikationen benützte er das Pseudonym W. Constant

1874 wurde Wurzbach mit dem Orden der Eisernen Krone dritter Klasse (1873) geehrt und infolgedessen in den erblichen Ritterstand erhoben (Constantin Wurzbach Ritter von Tannenberg).

Nach dem Schriftsteller und Lexikograph wurde 1894 in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus die Wurzbachgasse benannt.

Quellen

Literatur


Literatur von und über Constantin von Wurzbach im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus

Weblinks