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Franz Ruhm

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Daten zur Person
PersonennameName der Person Ruhm, Franz
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens Raymon, Frank
Titel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite 
GNDGemeindsame Normdatei 135810167
Wikidata Q1448792
GeburtsdatumDatum der Geburt 31. Juli 1896
GeburtsortOrt der Geburt Brunn am Gebirge
SterbedatumSterbedatum 20. März 1966
SterbeortSterbeort Purkersdorf
BerufBeruf Koch, Verleger
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Wiener Kochbücher
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Friedhof Purkersdorf
Grabstelle

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Franz Ruhm, * 31. Juli 1896 Brunn am Gebirge (Niederösterreich), † 20. März 1966 Purkersdorf.

Biografie

Franz Ruhm war das älteste der sechs Kinder eines Zimmermanns in Brunn am Gebirge. Zum Gastgewerbe kam er schon als Kind, als er als “Brotschani“, Tellerwäscher und Besteckputzer im örtlichen Gasthaus seinen ersten Lohn verdiente. Im Alter von 14 Jahren bewarb er sich um eine Lehrstelle als Koch im Hotel Sacher, wurde aber nicht genommen. Aufgrund eines Zeitungsinserates wurde er Zuckerbäckerlehrling in Braunhirschen. Nach der Gesellenprüfung war Ruhm zunächst Volontär im Grand Hotel. Damals erwachte sein Interesse am Theater, und er begann selbst unter dem Pseudonym Frank Raymon Dramen zu schreiben. Im Ersten Weltkrieg musste er 1915 bis 1918 Kriegsdienst leisten. Nach Stationen in mehreren großen Restaurants fand er 1920 eine Anstellung im Rathauskeller und wurde dort bereits nach drei Jahren Küchenchef.

1927 wurde er Chefredakteur der Zeitschrift des Verbandes der Köche Österreichs “Gastronom“. Im November 1928 führte der Verband zum ersten Mal nach dem Weltkrieg eine Kochkunstschau durch. Franz Ruhm hielt als Pressereferent im Rundfunk einen Vortrag über die “Geschichte der Wiener Küche in der Entwicklung der Kochkunst“. Weitere Vorträge des “Radiokochs“ verschafften Ruhm enorme Popularität. Bei der “RAVAG-Ausstellung“ zum zehnjährigen Bestehen des Senders im Messepalast kochte er vor Publikum und gab gemeinsam mit Leo Slezak Autogramme. Es folgten Vortragsreisen im In- und Ausland sowie Radiovorträge auch für andere Sender. Insgesamt war Franz Ruhm in mehr als 2.000 Radiosendungen zu hören.

1930 gründete Ruhm einen eigenen Verlag, in dem zunächst die Monatshefte “Wiener Küche“ erschienen. 1933 veröffentlichte er sein erstes Kochbuch, das “Kochbuch für alle“, das wiederholt neu aufgelegt wurde. In “Kochen im Krieg“ oder “133 Rezepte für 1946“ adaptierte er typische Wiener Rezepte in Hinblick auf das eingeschränkte Nahrungsmittelangebot. 1945 übernahm Franz Ruhm die Führung des Verbandes der Köche Österreichs. Neben Kochbüchern, die beinahe im Jahresrhythmus im Ruhm-Verlag erschienen, erarbeitete der Koch für die Nahrungsmittelindustrie auch Rezepte mit neu entwickelten Produkten wie Süßstoff oder Schlageiweiß.

Franz Ruhm war der erste Fernsehkoch im Österreichischen Fernsehen. Am 21. Dezember 1955 demonstrierte er in der Sendung “Weihnachtsspezialitäten“ die Zubereitung von Kranzkuchen und Windbäckerei, bevor er ab 6. Februar 1956 in der Serie “Fernsehküche“ regelmäßig zu sehen war. Er kochte auch im Bayerischen Fernsehen. 1961 musste er sich aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen. Ernst Faseth, Helmuth Misak und Hans Hofer folgten ihm als Fernsehköche des ORF nach.

Literatur

  • Sylvia Mattl-Wurm: Vom schnellen Aufstieg des Mayonnaise-Eis und der kurzfristigen Verdrängung der Panier. In: “Heut‘ muss der Tisch sich völlig bieg’n“. Wien: Wienbibliothek im Rathaus / Mandelbaum 2007
  • Partezettel: Küchenchef Franz Ruhm, Schriftsteller und Verleger. † 20.03.1966
  • Chefkoch und Fernsehstar. In: Radio Österreich, 28.01.1956, S. 12 und 34
  • Vom Brotschani zum Küchenchef. In: Wiener Wochenausgabe 1961, Nr. 31, S. 3
  • Ein Klassiker des Kochens starb. In. Volksblatt 23.03.1966, S. 5
  • Epilog auf einen beliebten Wiener. In: Kronenzeitung, 26.03.1966, S. 15

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