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Fritz Löhner

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Daten zur Person
PersonennameName der Person Löhner, Fritz
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens Beda; Löhner-Beda
Titel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite 
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 24. Juni 1883
GeburtsortOrt der Geburt Wildenschwert, Böhmen
SterbedatumSterbedatum 14. Dezember 1942
SterbeortSterbeort Auschwitz
BerufBeruf Schriftsteller, Librettist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 11.08.2014 durch WIEN1.lanm09mer
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
  • 8., Lange Gasse 14 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Löhner Fritz (Pseudonym Beda [Löhner-Beda]), * 24. Juni 1883 Wildenschwert, Böhmen (Ústi nad Orlicí, Tschechische Republik), 14. Dezember 1942 (amtlich Festlegung des Todestags im Jahr 1948) Konzentrationslager Auschwitz, Schriftsteller, Librettist, Gattin (19. April 1925) Helene Jellinek (* 21. Juli 1892, Deportation nach Minsk 31. August 1942). Studierte an der Universität Wien (Dr. jur. 1908), wurde Mitglied der jüdisch-nationalistischen Bewegung „Kadimat" und ließ sich danach als freier Schriftsteller in Wien nieder. Er schrieb (unter seinem Pseudonym) Lyrik (Ecce ego, 1920), Dramen, Revue- und Schlagertexte, Chansons, Satiren (beispielsweise Getaufte und Baldgetaufte, 1908, 21925; Israeliten und andere Antisemiten, 1909,21919; Neue Satiren, 1912; Der Gerüchterstatter und anderes, 1915; Bomben und Granaten, 1916) und politische Essays für Zeitungen und Zeitschriften (Die Welt, Die Muskete, Fremdenblatt, Blauer Montag [Beilage zum „Morgen", 1910-14], Lausbub [Beilage zur „Wiener Sonn- und Montagszeitung", 1923-28] und andere); er nahm sich in witziger Art der politischen Probleme seiner Zeit an. Besondere Erfolge sicherten ihm seine Operetten- und Singspiellibretti, die er (wie seine Lustspiele) teilweise in Zusammenarbeit mit anderen Schriftstellern (A. Grünwald, E. Földes, L. Herzer, V. Léon) überwiegend für Franz Lehár und Paul Abraham verfaßte (beispielsweise Der Sterngucker, 1916; Friederike, 1928; Das Land des Lächelns, 1929; Schön ist die Welt, 1931; Viktoria und ihr Husar, 1932; Blume von Hawaii, 1932; Ball im Savoy, 1933; Ich hab' mein Herz in Heidelberg verloren, 1934; Giuditta, 1934; Auf der grünen Wiese, 1936). Viele (zum Teil pikant-erotische) Texte entstanden auch für Brettl und Kabarett. Vizepräsident des Österreichischen Schriftstellerverbands. 1938 wurde Löhner ins Konzentrationslager Dachau gebracht, von dort nach Buchenwald (wo er das von Hermann Leopoldi vertonte Buchenwald-Lied schrieb) und weiter nach Auschwitz. Löhnergasse.


Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Friedrich Jaksch: Lexikon sudetendeutscher Schriftsteller und ihrer Werke für die Jahre 1900-1929. Reichenberg: Gebr. Stiepel 1929
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929, S. 385
  • Wilhelm Kosch: Deutsches Theaterlexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Wien: F. Kleinmayr. 1953
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (Werkverzeichnis)
  • Richard Bamberger / Franz Maier-Bruck: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Österreichischer Bundesverlag / Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1966
  • [Joseph] Kürschners deutscher Gelehrtenkalender. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. Berlin: de Gruyter / München: Saur 1925 - lfd.
  • Dieter Schmutzer: Wienerisch g'redt. Geschichte der Wiener Mundartdichtung. Wien: Der Apfel 1993, S. 284
  • Hans Hauenstein: Chronik des Wienerliedes. Klosterneuburg: Jasomirgott-Verlag 1976, S. 274
  • Harry Zohn: "...ich bin ein Sohn der deutschen Sprache nur...". Jüdisches Erbe in der österreichischen Literatur. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1986
  • Harry Zohn: Österreichische Juden in der Literatur. Ein bio-bibliographisches Lexikon. Tel Aviv: Olamenu 1969
  • Peter Herz: Glück und Ende eines König des Lebens. Zum 100. Geburtstag von Dr. Fritz Löhner-Beda. In: Österreichische Autorenzeitung 2 (1983), S. 28
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 02.12.1952
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 23.06.1958