Alfred Redl
Redl Alfred, * 14. März 1864 Lemberg, Galizien, † 25. Mai 1913 (Selbstmord durch Erschießen) Wien 1, Herrengasse 19 (Hotel Klomser; Zentralfriedhof), Oberst. Begann nach der Ausmusterung aus der Infanterie-Kadettenschule (1881) seine militärische Laufbahn, diente ab 1894 beim Generalstab (ab 1899 Hauptmann, Evidenzbüro), wurde 1901 Leiter der Kundschaftsgruppe, 1905 Major, 1907 stellvertretender Chef des Evidenzbüros (1909 Oberstleutnant) und 1912 Oberst im Generalstab. Als seine Tätigkeit als Spion in russischen Diensten (Aufmarsch- und Festungspläne) aufgedeckt wurde, befahl ihm Conrad von Hötzendorf den Selbstmord. Als Egon Erwin Kisch nach fehlgeschlagenen Vertuschungsversuchen den Fall an die Öffentlichkeit brachte, führte dies zu einem nachhaltigen Vertrauensschwund in das höhere Offizierskorps.
Literatur
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (weitere Literatur)
- Georg Markus: Der Fall Redl. 1985
- Peter Schubert: Schauplatz Österreich. Band 1/3: Wien. Wien: Hollinek 1976 (Herrengasse 19)
- Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 144