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Laurenz Saurer

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Daten zur Person
PersonennameName der Person Saurer, Laurenz
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens
Titel Edler
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  2575
GNDGemeindsame Normdatei 1165010542
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 1465 JL
GeburtsortOrt der Geburt Salzburg
SterbedatumSterbedatum 1523 JL
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Finanzbeamter, Diplomat
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Mittelalter, Frühe Neuzeit
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 8.06.2021 durch WIEN1.lanm08pil
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Burggraf der Hofburg (1503 bis 1505)
  • Vizedom in Österreich unter der Enns (1508 bis 1523)
  • Rat des Regiments der niederösterreichischen Lande (1510 bis 1523)

Laurenz Saurer (ab 1510 Prädikat "der Edle", seine Nachkommen nannten sich Saurer von Sauerburg), * um 1465 Salzburg, † 1523 (Sterbeort und Grabstätte unbekannt), Finanzbeamter, Diplomat, Gattin Schwester des aus Salzburg stammenden Wiener Ratsbürgers Hans Pelchinger. Sein Wappen zeigt ein geteiltes Schild, dass oben Gold mit liegendem Roten Halbmond und unten Rot mit gestürztem goldenem Halbmond gestaltet ist. Auf dem Helm ist ein blauer Pelikan im roten Flug dargestellt.

Ab 1485 am Hof zu Innsbruck, 1500 als Faktor des Hofschneiders Martin Trumer tätig. Durch Maximilian I. gefördert, übersiedelte er nach Wien, wo er 1503-1505 als Burggraf (Verwalter) der Hofburg und Gegenschreiber (Kanzleileiter) des Kellermeisteramts nachweisbar ist. 1508-1523 war Saurer Vizedom in Österreich unter der Enns (Leiter der Finanzverwaltung), 1510-1523 auch Rat des Regiments der niederösterreichischen Lande (Niederösterreichische Landesregierung). Vertrauensmann des kaiserlichen Kanzlers Zyprian von Sernthein, vertrat er während der unruhigen Jahre in Wien 1510-1519 (Lauffner-Prozess ab 1512, Mönchsrevolte in Klosterneuburg 1513, Studentenaufstand 1514) de facto die kaiserliche Autorität. Er arrangierte 1513 die Amtseinsetzung des Bischofs Georg Slatkonia in Wien, die Bestattung der Gebeine Friedrichs III. im eben vollendeten Hochgrab im Stephansdom, die Eröffnung des neuen Friedhofs vor dem Kärntnertor und die öffentliche Bestrafung eines häretischen Mönchs. Außerdem war er finanzpolitisch tätig und besuchte 1515-1519 in diplomatischen Missionen wiederholt Ungarn. Nach der Auflösung des niederösterreichischen Regiments im November 1520 behielt er sein Amt als Vizedom. 1521 ist er (Reise zum Hof Karls V.) in Frankfurt am Main nachweisbar. - Von seinen Söhnen war Georg (I.) Kriegszahlmeister († 1551) und Lorenz (II.) Landschreiber (Besitzer der Herrschaften Obersievering [1559-1609] und Harmannsdorf [Bezirk Horn, Niederösterreich; 1559-1566]; † 1577). Lorenz' Sohn Georg (II.) († 1595) erwarb 1583 (!) die Herrschaften Rauhenstein und Rauheneck (heute Teil von Baden bei Wien, Niederösterreich) sowie den nach ihm benannten "Sauerhof" (Baden, Weilburgstraße 11-13) und ließ bis 1594 die verfallene Helenenkapelle bei Baden wiederherstellen (Bauinschrift). Mit seinem Sohn Georg (III.), Truchsess des Erzherzogs Maximilian III., starb die Familie 1609 aus.

Literatur

  • Johann Siebmacher: J. Siebmacher's großes Wappenbuch. Band 4, Abteilung 4: Niederösterreichischer Adel, Teil 2: S-Z. Nürnberg: Bauer und Raspe 1918, S. 28
  • Hermann Wiesflecker: Kaiser Maximilian I.. Das Reich, Österreich und Europa an der Wende zur Neuzeit. Band 5: Der Kaiser und seine Umwelt. Hof, Staat, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. München: Oldenbourg 1986, S. 265 ff.
  • Richard Perger: Die Wiener Bürgermeister Lienhard Lackner, Friedrich von Pieschen, Dr. Martin Siebenbürger und andere Mitglieder der "Wiener Handelsgesellschaft". In: Richard Perger / Walter Hetzer: Wiener Bürgermeister der frühen Neuzeit. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1981 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 9), S. 3 ff.
  • Richard Perger [Hg.]: Wolfgang Kirchhofer: Erinnerungen eines Wiener Bürgermeisters. Wien: Verlag für Geschichte und Politik 1984, S. 59, S. 109, S. 111
  • Richard Perger: Der Aufruhr im Stift Klosterneuburg 1513 und seine Folgen. Innsbruck [u.a]: Studienverlag / Wien: Österreichische Staatsdruckerei / Bozen: Studienverlag 1990 (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs, 41), S. 14 ff.
  • Richard Perger: Die Wiener Ratsbürger 1396–1526. Wien: Deuticke 1988 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 18), S. 238
  • Conradin Bonorand: Joachim Vadian und der Humanismus im Bereich des Erzbistums Salzburg. St. Gallen : Verl. der. Fehr'schen Buchh. 1980 (Vadian-Studien, 10), S. 193 ff.
  • Gerhard Rill: Fürst und Hof in Österreich von den habsburgischen Teilungsverträgen 1521/1522 bis zur Schlacht von Mohács 1526. Band 1: Außenpolitik und Diplomatie. Wien [u.a.]: Böhlau 1993, S. 137, S. 235, S. 251
  • Albert Starzer: Beiträge zur Geschichte der niederösterreichischen Statthalterei. Die Landeschefs und Räthe dieser Behörde von 1501 bis 1896. Wien: Jasper 1897, S. 415