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Jacob & Josef Kohn

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Letzte Änderung am 26.02.2019 durch DYN.stefanuener

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Die Anfänge der Möbelfirma „Jacob & Josef Kohn“ liegen im Jahr 1850, als der jüdische Unternehmer Jacob Kohn (10.10.1792 Wessely an der March – 10.2.1866 Wsetin) gemeinsam mit seinem ältesten Sohn Josef Schaje Kohn (4.8.1814 Wsetin – 17.9.1884 Wien) im mährischen Wsetin (Vsetín) einen Betrieb für Bauholz gründete. Angeregt durch den wirtschaftlichen Erfolg der „Gebrüder Thonet“, sahen „Jacob & Josef Kohn“ in der Produktion von Bugholzmöbeln einen profitablen Markt und gründeten am 8. November 1867 ein Unternehmen für die Erzeugung von Möbeln aus gebogenem Holz. Am 27. Juli 1901 beschloss man die Firma zur „Ersten Österreichischen Actiengesellschaft zur Erzeugung von Möbeln aus gebogenem Holze Jacob & Josef Kohn“ umzuwandeln. 1914 fusionierte das Unternehmen mit der vom jüdischen Geschäftsmann Leopold Pilzer (1871–1959) gegründeten „Mundus“ Aktiengesellschaft, welche 1922 auch die „Gebrüder Thonet“ übernahm. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten ging Pilzer in die USA, am 28. Juni 1941 wurde „Jacob & Josef Kohn“ aus dem Wiener Handelsregister gelöscht. Mit ihrem Firmenmotto „Semper sursum“ (Immer aufwärts) gelang es „Jacob & Josef Kohn“ zu einem der erfolgreichsten Möbelproduzenten in der österreichisch-ungarischen Donaumonarchie zu werden. Trotz ihrer ökonomischen Unternehmenspolitik und ihres profitorientierten Denkens, war ihnen der eigenständige und kreative Charakter stets ein großes Anliegen. Indem sie die Bugholzmöbel salonfähig machten und mit wichtigen Protagonisten der Wiener Moderne wie Adolf Loos (10.12.1870 Brünn – 23.8.1933 Kalksburg), Josef Hoffmann (15.12.1870 Pirnitz – 7.5.1956 Wien) und Koloman Moser (30.3.1868 Wien – 18.10.1918 Wien) zusammen arbeiteten, gaben sie der Qualität im Möbeldesign eine neue und innovative Note. Das Unternehmen, das um 1900 rund 6000 Mitarbeiter beschäftigte, hatte Verkaufsniederlassungen in Antwerpen, Berlin, London, Moskau, New York und Paris. Der Erfolg wurde bestätigt durch die regelmäßige Teilnahme an internationalen Ausstellungen wie der Weltausstellung in Wien 1873, der Weltausstellung in Paris 1900 und der Deutschen Werkbund-Ausstellung in Köln 1914.

Literatur

  • Stefan Üner: Jacob & Josef Kohn, in: Wagner, Hoffmann, Loos und das Möbeldesign der Wiener Moderne. Künstler, Auftraggeber, Produzenten, hrsg. v. Eva B. Ottillinger, Ausst. Kat. Hofmobiliendepot, Wien 20.3.–7.10.2018, S. 140–142, ISBN 978-3-205-20786-3.