Herbert Tichy
Herbert Tichy, * 1. Juni 1912 Wien, † 26. September 1987 Wien 16, Montleartstraße 37 (Wilhelminenspital), Geologe, Bergsteiger, Forschungsreisender, Schriftsteller. Als Student unternahm er 1933 gemeinsam mit Max Reisch eine spektakuläre Motorradfahrt, die ihn nach Indien führte. Er durchquerte Afghanistan, verschaffte sich in der Verkleidung eines ind. Pilgers Zutritt ins verbotene Tibet und schrieb in Indien seine geologische Dissertation (Dr. phil. 1937). Nachdem er 1941-1948 abgeschieden in China gelebt hatte, kehrte er nach Wien zurück, nahm aber bald seine Reise- und Forschungstätigkeit wieder auf. 1953 durchquerte er als .erster westicher. Reisender Westnepal, 1954 gelang ihm die Erstbesteigung des Cho Oyu (wodurch er weltweit bekannt wurde), 1963 durchquerte er Afrika von Kapstadt bis Nairobi, 1976 fuhr er mit dem Auto nach Pakistan. Seine Reiseabenteuer veröffentlichte er in vielgelesenen Büchern (auch Jugendbüchern; 1962 Jugendbuchpreis der Stadt Wien für „Unterwegs"; 1966 Staatspreis für „Der weiße Sahib"). Zu seinen bekanntesten Veröffentlichungen gehören „Zum heiligsten Berg der Welt" (1937), „China ohne Mauer" (1948), „Cho Oyu - Gnade der Götter" (1955; Erstbesteigung des Cho Oyu, mit 8.153 m der achthöchste Berg der Welt, mit dem Sherpa Pasang Dawa Lama und S. Jöchler), „Auf fernen Gipfeln - ein Abenteuer auf dem Dach der Welt" (1976) und „See an der Sonne" (1980). Tichyweg.
Literatur
- Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995
- Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
- Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
- Lebendige Stadt. Almanach. Wien: Amt für Kultur, Volksbildung und Schulverwaltung der Stadt Wien 1954-1963. Band 10,1963