Tapezierer
Dem Handwerk des Tapezierens, also der Verkleidung von Wänden im Hausinnern mit Tapeten, mangelte es in Wien bis ins 17. Jahrhundert hinein an heimischen Arbeitskräften und Tapetenproduzenten; so mussten noch 1639 "Ledertapezereyen von Gold und Silber"[1] aus Amsterdam an den Wiener Hof geliefert werden. Unter Leopold I. begann das Tapezierergewerbe in Wien zunehmend Boden zu fassen. 1738 organisierten sich die Wiener Tapezierer in einer Bruderschaft und erhielten vom Stadtrat eine Ordnung.
Siehe auch Spaliere.
Wappen
1904 hat der Heraldiker Hugo Gerard Ströhl Wappen der Genossenschaften vorgelegt, die zur künstlerischen Innenausstattung der Versorgungsheimkirche dienten. Das Wappen der Tapezierer hat folgendes Aussehen:
In Schwarz unter einem roten, weiß gefütterten und goldbefransten Baldachin, dessen aufgeraute Seitenteile von kleinen Engelchen emporgehalten werden, ein auf einer Fußplatte stehender, mit blauer, goldbefranster Decke versehener Tisch oder Altar, worauf ein rotes, brennendes Herz mit einer Dornenkrone (Herzjesu) zu sehen ist.
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Innungen und Handelsgremien: Tapezierer
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Innungen und Handelsgremien, U: Urkunden: Gesamtserie aller Innungen (enthält Urkunden der Tapeziererinnung)
Literatur
- Jakob Dont: Das Wiener Versorgungsheim. Eine Gedenkschrift zur Eröffnung. Wien: Verlag der Gemeinde Wien 1904, Taf. IX
- Jakob Dont [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 30, Taf. IX
- Gerlinde Sanford: Wörterbuch von Berufsbezeichnungen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Gesammelt aus den Wiener Totenprotokollen der Jahre 1648-1668 und einigen weiteren Quellen. Bern / Frankfurt am Main: Lang 1975 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur, 136), S. 137
Einzelnachweise
- ↑ Zitiert nach Gerlinde Sanford: Wörterbuch von Berufsbezeichnungen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Gesammelt aus den Wiener Totenprotokollen der Jahre 1648-1668 und einigen weiteren Quellen. Bern / Frankfurt am Main: Lang 1975 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur, 136), S. 137