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Frauenhaus (Prostitution)

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Letzte Änderung am 21.10.2018 durch WIEN1.lanm08su4

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Im Mittelalter bezeichnete der Begriff "Frauenhaus" ein Bordell. Frauenhäuser sind in Wien ab dem 14. Jahrhundert nachweisbar, waren aber wohl bereits vorher verbreitet. Ortolf Taetschan, der in einer städtischen Urkunde 1341 erwähnt wird, schenkte den Minoriten ein hinter der Klosterbäckerei gelegenes Grundstück, „ubi fuerat una domus, in qua publicae abjectionis scorta, tanquam in publico lupanari se collocaverant"; hier, in der Gegend des heutigen Minoritenplatzes, hatte sich also bereits vorher ein Bordell befunden. Um dieselbe Zeit gab es zumindest ein Frauenhaus in der Gegend des heutigen Theaters an der Wien (1344 „am Gries bei dem Fraueneck"). Im 15. Jahrhundert sind vor dem Widmertor zwei Frauenhäuser nachweisbar, die beide unter der Lehnschaft des Herzogs standen; das hintere wurde 1415 von Oswald Ingelsteter, Harnischmeister des Herzogs, an Konrad Poppenberger verkauft (der es seinerseits 1428 an die Gemeinde Wien veräußerte). 1435 ermächtigte der Herzog die Besitzer des hinteren und vorderen Frauenhauses (Gemeinde Wien beziehungsweise das St-Martin-Spital mit zwei herzoglichen Dienstleuten) zur Aufnahme oder Entlassung einer Frauenmeisterin (Bordellwirtin) nach ihrem Gutdünken. Die Gemeinde Wien bezog vom hinteren Frauenhaus einen Pachtzins von wöchentlich neun s, der zur Besoldung des Schergen (Henkers) verwendet wurde. Beide Frauenhäuser vor dem Widmertor fielen der Türkenbelagerung 1529 zum Opfer. Ersatz bot ein Haus „Im Elend" im Tiefen Graben unterhalb der Hohen Brücke, das allerdings nur bis 1539 nachweisbar ist; später stand dort ein städtisches Gebäude zur Unterbringung von Fleischbänken (1, Tiefer Graben 23).