Johann Sanitzer

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Daten zur Person
Personenname Sanitzer, Johann
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 53385
GND
Wikidata
Geburtsdatum 13. Oktober 1904
Geburtsort
Sterbedatum 15. August 1957
Sterbeort
Beruf Gestapo
Parteizugehörigkeit NSDAP
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 23.11.2017 durch WIEN1.lanm08tau
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Johann Sanitzer wurde am 13. Oktober 1904 in Hundsheim, Bezirk Bruck an der Leitha, geboren. Seit 1931 war er Mitglied der NSDAP. 1934 nahm er am "Juliputsch" teil. Sanitzer wirkte an diversen illegalen Aktionen mit und wurde 1938 sofort der Gestapo zugeordnet, und zwar dem Referat "Reaktion, Legitimismus, Rechtsopposition". Ab Herbst 1938 war er Gruppenleiter und anschließend in diversen Bereichen überaus "erfolgreich" tätig. 1941 bis 1942 war Sanitzer Leiter der Außenstelle Sankt Pölten, leitete diverse Referate und 1945 Sonderkommandos. Er gilt als Schlüsselbeamter der Wiener Gestapo. Er war ehrgeizig, intelligent, rücksichtslos, außerordentlich geltungsbedürftig und strebte ständig nach Einfluss. Seine Einstellung erwartete er auch von Untergebenen, was für die Häftlinge verheerende Folgen hatte - Quälerei, Folter und Unmenschlichkeiten standen auf der Tagesordnung. Sanitzer erhielt diverse Auszeichnungen inklusive einer persönlichen Anerkennung durch Heinrich Himmler. 1949 wurde Sanitzer zu lebenslänglichem, schweren Kerker verurteilt und nach Moskau gebracht. Im Jahr 1955 kehrte er zurück und verstarb am 15. August 1957 in Salzburg.

Literatur

  • Thomas Mang: "Gestapo-Leitstelle Wien - Mein Name ist Huber". Wer trug die lokale Verantwortung für den Mord an den Juden Wiens? Münster: LIT-Verlag 2003 (Schriftenreihe des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes zu Widerstand, NS-Verfolgung und Nachkriegsaspekten, 1)
  • Franz Weisz: Die geheime Staatspolizei Staatspolizeileitstelle Wien 1938 - 1945. Organisation, Arbeitsweise und personale Belange. Diss. Univ. Wien. Wien 1991