Fritz Moravec
- Gattin Eva Parkoz
Fritz Moravec, * 27. April 1922 Wien, † 17. März 1997 Wien, alpiner Pädagoge, Schriftsteller, Expeditionsbergsteiger, Forschungsreisender.
Biographie
Fritz Moravec besuchte die Berufs- und Ingenieursschule in Wien. 1954 nahm er an der vom Arzt Rudolf Jonas (Bruder des Bürgermeisters beziehungsweise Bundespräsidenten Franz Jonas) geleiteten Saipal-Expedition teil. Vom Vorstand der Österreichischen Himalaya-Gesellschaft wurde er 1956 zum Leiter der Gasherbrum-II-Expedition bestellt (gemeinsam mit Sepp Larch und Hans Willenpart Erstersteigung des 8.045 Meter hohen Gipfels des Karakorumgebirges) und leitete 1959 auch die (in 7.000 Meter Seehöhe abgebrochene) Dhaulagiri-Expedition. Weitere Expeditionen führten ihn in die Anden, zu den Schnee- und Eisbergen Ostafrikas, auf die Eismeerinsel Spitzbergen, aber auch immer wieder in den Himalaja.
Stets mit der Naturfreunde-Bewegung verbunden, gründete Moravec 1961/1962 die Naturfreunde-Hochgebirgsschule Glockner-Kaprun, die er bis 1991 leitete (2009 geschlossen). Er trat auch für die Einführung von Kindern und Jugendlichen in die Welt der Berge ein ("Kinderseilschaften"). Neben der Gestaltung eigener Beiträge für österreichische und ausländische Fernsehanstalten (Expeditionsberichte, Bergfilme) führte er Filmregie und veröffentlichte unter anderem "Weiße Berge − schwarze Menschen" (1958), "Dhaulagiri − Berg ohne Gnade" (1960) und "Gefahren und Gefährten − Abenteuer auf Spitzbergen".
Das Land seiner Sehnsucht war Tibet, das er ab 1980 über 20-mal bereiste.
Fritz Moravec erhielt den Titel Professor und wurde mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Republik Österreich sowie dem Wiener Sport-Ehrenzeichen ausgezeichnet. 1998 benannte man den Fritz-Moravec-Steig in Wien-Hietzing nach ihm.
Literatur
- Ernst Bruckmüller [Hg.]: Personenlexikon Österreich. Wien: Verlagsgemeinschaft Österreich-Lexikon 2001
- Rathaus-Korrespondenz, 27.04.1987 und 23.09.1996
- Who is Who in Österreich mit Südtirolteil (Hübners "Blaues Who is Who"). Band 2. Zug: Who is who, Verlag für Personalenzyklopädien 121995, S. 1647
- Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995
- Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik. Wien: Ueberreuter 1992
- Kurier, 26.04.1987
- Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
- Amtsblatt der Stadt Wien, 26.01.1957, S. 4