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Peter Lorre

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Daten zur Person
PersonennameName der Person Lorre, Peter
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens Löwenstein, László; Löwenstein, Ladislav; Loewenstein, László; Loewenstein, Ladislav
Titel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite 
GNDGemeindsame Normdatei 118640623
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 26. Juni 1904
GeburtsortOrt der Geburt Rosenberg (heute: Ružomberok)
SterbedatumSterbedatum 23. März 1964
SterbeortSterbeort Los Angeles
BerufBeruf Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
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RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 17.07.2017 durch WIEN1.lanm09bum
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Hollywood Forever Cemetery
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Stern am Hollywood Walk of Fame (Verleihung: 1960)


Lorre Peter (eigentlich László Löwenstein), * 26. Juni 1904 in Rosenberg, † 23. März 1964 in Los Angeles.

Biographie

László Löwenstein wurde am 26. Juni 1904 in Rosenberg in Österreich-Ungarn (damals Teil von Ungarn, heute Slowakei) geboren. Er ist das erste von insgesamt vier Kindern des jüdischen Paares Alajos Löwenstein und Elvira Freischberger. Sein Vater ist Kaufmann und Buchhalter sowie Leutnant in der österreichisch-ungarischen Armee, weshalb Lorre die ersten Lebensjahre im rumänischen Braila, damals ebenfalls Teil der Monarchie, verbringt. 1908 stirbt Lorres Mutter. Aufgrund des Zweiten Balkankriegs zieht die Familie 1913 nach Wien. Lorre beginnt zunächst auf Drängen seines Vaters eine Ausbildung als Bankangestellter, die er jedoch nicht abschließt. Mit 18 Jahren übernimmt Lorre kleinere Rollen an einem Improvisationstheater. Jacob Levy Moreno wird zu seinem Mentor, der Lorre an die Schauspielkunst des Psychodramas - eine Methode, die es einerseits ermöglicht, gemachte Erfahrungen szenisch zu dramatisieren, sowie andererseits Wünsche und Fantasien auszuloten - heranführt. In dieser Zeit nimmt der noch junge Schauspieler den Namen Peter Lorre (Lorre als Anagramm für Rolle) an.

1924 erhält er sein erstes Engagement im Theater in Breslau. Später spielt er in Wien und Zürich, 1928 kommt er nach Berlin, wo er Bertolt Brecht kennenlernt, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbindet. In Berlin spielt er neben Brechts Stücken auch in Werken von Karl Kraus, Georg Büchner und Frank Wedekind.

1931 folgt sein erstes Filmengagement. Fritz Lang besetzt ihn für seinen Film "M - Eine Stadt sucht einen Mörder", in dem Lorre die Hauptrolle des Serientäters Hans Beckert übernimmt, der sich sexuell an Kindern vergeht und diese anschließend tötet. Lorre wird daraufhin einem größerem Publikum bekannt und seine Darstellung des getriebenen Psychopathen erntet viel Lob. Bis 1933 folgen weitere Theater- und Filmrollen.

Aufgrund seiner jüdischen Abstammung muss Lorre 1933 Deutschland verlassen. Seine erste Filmrolle wird nun gegen ihn instrumentalisiert, denn die Nationalsozialisten stilisieren den von Lorre verkörperten Kindermörder zum Sinnbild jüdischer Anormalie. Nach kurzen Zwischenstopps in Wien, wo er mit anderen geflohenen Kollegen den Film "Unsichtbare Gegner" dreht, und Paris, wo er in einer Komödie von G.W. Pabst spielt, emigiert Lorre 1934 nach London. Hier dreht er mit Alfred Hitchcock die erste Version von "Der Mann, der zuviel wusste". Noch im selben Jahr reist Lorre weiter nach Hollywood, wo er vor allem in der "Mr.Moto"-Kriminalserie Karriere macht. Weiters übernimmt er kleinere Rollen in "Casablanca" und "Die Spur des Falken".

Ende der 1940er Jahre meldet eine eigene Produktionsfirma Konkurs an und Lorre wird öffentlich bezichtigt, Kommunist zu sein. Daraufhin verlässt er 1949 die USA und kommt zurück nach Deutschland, wo er 1951 den Film "Der Verlorene" realisiert, in dem Lorre Regisseur, Drehbuchautor und Hauptrolle in Personalunion vereint. Der Film, eine kritische Aufarbeitung des Dritten Reiches, stößt auf wenig Interesse, sodass Lorre 1953 zurück in die USA geht.

Er spielt in Theatern und vereinzelt auch fürs Fernsehen. Größere Kinorollen bleiben aus, sodass sich Lorre mit billigen B-Produktionen über Wasser hält.

Am 23. März 1964 stirbt Lorre in Hollywood an einer Gehirnblutung.

Literatur

  • Sarah Thomas: Peter Lorre: Facemaker. Constructing Stardom and Performance in Hollywood and Europe. New York/Oxford: Berghahn 2012.
  • Kay Weniger: "Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ...". Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. Hamburg: Acabus-Verlag 2011.

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