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Igo Etrich

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Igo Etrich (li., mit Karl Illner, 1912)
Daten zur Person
PersonennameName der Person Etrich, Igo
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens
Titel Dr. h. c.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite 
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 25. Dezember 1879
GeburtsortOrt der Geburt Oberaltstadt, Bezirk Trautenau, Böhmen
SterbedatumSterbedatum 4. Februar 1967
SterbeortSterbeort Salzburg
BerufBeruf Techniker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 18.12.2014 durch WIEN1.lanm09bar
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Kommunalfriedhof Salzburg
Grabstelle Gruppe 62, Nummer 1a-1d [Familiengrab]
BildnameName des Bildes Igoetrich.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Igo Etrich (li., mit Karl Illner, 1912)

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Dr.-Karl-Renner-Preis (Verleihung: 1959)

Igo Etrich, * 25. Dezember 1879 Oberaltstadt, Bezirk Trautenau, Böhmen, 4. Februar 1967 Salzburg (Kommunalfriedhof Salzburg, Gruppe 62, Nummer 1a-1d [Familiengrab]), Flugzeugkonstrukteur. Als Sohn des Textilindustriellen Ignaz Etrich geboren, arbeitete er 1903-1908 in der Firma seines Vaters, ab 1908 jedoch (von seinem Vater gefördert) vorwiegend als Flugzeugkonstrukteur in Wien (Gleiter, 1906; „Etrich I" [im Volksmund „Praterspatz" genannt], 1909; „Etrich II" Etrichtaube, 1910; „Schwalbe", 1911; „Luftlimousine", 1912; Europarundflug Berlin-Paris-London-Berlin); Ferdinand Porsche (Daimler Motoren AG) entwickelte für Etrich einen neuen Flugmotor. 1912 errichtete Etrich die „Etrich-Flieger-Werke" in Liebau (Schlesien) und 1913 die „Brandenburgischen Flugzeugwerke" in Brandenburg/Havel, aus denen gemeinsam mit dem österreichischen Industriellen Camillo Castiglioni, der 1917 auch Etrichs Anteile übernahm, die „Hansa- und Brandenburgischen Flugzeugwerke AG" entstanden (ein Hauptlieferant der deutschen und österreichisch-ungarischen Fliegertruppen, die legendären „Brandenburger"). Nach 1919 übernahm Etrich die Textilfabriken in Oberaltstadt und widmete sich der Konstruktion von Textilmaschinen. Etrich konstruierte noch 1929 eine „Sporttaube", die auf Befehl des tschechischen Militärs zerstört wurde. 1945 enteignet und aus der Tschechoslowakischen Republik vertrieben, ließ er sich in Freilassing, Bayern, nieder. Seinen Lebensabend sicherte sich Etrich ab 1950 aus den Lizenzeinnahmen von neuen Patenten für Textilmaschinen. Etrich hat der Aviatik in ihrer Frühzeit entscheidende Impulse gegeben; Dr. h. c. der Technischen Hochschule Wien (1944), Dr.-Karl-Renner-Preis (1959).

Laut Abschlussbericht der im Auftrag der Universität Wien und der Stadt Wien eingesetzten Forschungsgruppe zur Untersuchung und Kontextualisierung der Benennung der Wiener Straßennamen seit 1860 war Igo Etrich von 1935 bis 1939 Mitglied der Sudetendeutschen Partei als auch ab 1939 der NSDAP. Er erhielt 1944 ein Ehrendoktorat an der Technischen Hochschule Wien, fiel 1945 der Enteignung anheim und wurde in Folge aus der Tschechoslowakei vertrieben.

Etrichstraße

Literatur

  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Österreicher aus sudetendeutschem Stamme. Wien: Verlag der Typographischen Anstalt 1961-1979. Band 1 (Maler, Graphiker, Bildhauer, Medailleure, Baumeister, Architekten, Dichter, Schriftsteller, Journalisten) 1961
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Igo Etrich und sein Pilot Karl Illner. Die ersten Flugerfolge in Österreich. In: Österreichische Naturforscher und Techniker. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Gesellschaft für Natur und Technik 1951, S. 152 ff.
  • Igo Etrich: Die Taube. Memoiren des Flugpioniers Dr. Ing. h.c. Igo Etrich. Wien: Waldheim-Eberle [1961]
  • Adalbert Obal: Igo Etrich und seine 'Taube'. Wien 1942
  • Reinhard Keimel: Österreichs Luftfahrzeuge. Geschichte der Luftfahrt von den Anfängen bis Ende 1918. Graz: Weishaupt 1981
  • Helmut Kretschmer: Aus der Geschichte des Flugwesens in Wien. Wien: Wiener Stadt- und Landesarchiv 1990 (Veröffentlichungen des Wiener Stadt- und Landesarchivs, B/32), S. 8 f.
  • Internationales Biographisches Archiv 41 (1971)
  • Rathaus-Korrespondenz, 31.01.1977
  • Peter Autengruber, Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 85
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 231
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013