Maria Theresia Paradis

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Daten zur Person
Personenname Paradis, Maria Theresia
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 3889
GND
Wikidata
Geburtsdatum 15. Mai 1759
Geburtsort
Sterbedatum 1. Februar 1824
Sterbeort Wie
Beruf Pianistin, Kompinistin, Sängerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 7.08.2013 durch WIEN1.lanm08w13
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle St. Marxer Friedhof
  • 1., Rabensteig 8 (Geburtsadresse)
  • 1., Rabensteig 8 (Sterbeadresse)
  • 1., Rotenturmstraße 27 (Wohnadresse)
  • 1., Rabensteig 8 (Wohnadresse)
  • 3., Landstraßer Hauptstraße 32 (Wohnadresse)
  • 1., Rotenturmstraße 29 (Wohnadresse)
  • 1., Rotenturmstraße 22 (Wohnadresse)
  • 1., Franziskanerplatz 1 (Wohnadresse)
  • 1., Weihburggasse 17 (Wohnadresse)
  • 1., Kohlmarkt 18 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Paradis Maria Theresia, * 15. Mai 1759 Stadt 482 ("Zum Schab-den-Rüssel"; l, Rabensteig 8), † 1. Februar 1824 Wien l, Rabensteig 8 (St. Marxer Friedhof), blinde Pianistin, Komponistin, Sängerin, Tochter des Juristen Joseph Anton Paradis (* 24. 7. 1733), der 1759 nach Wien versetzt wurde (1776-1785 Hofsekretär bei der böhmisch-österreichischen Hofkanzlei, 1785-1807 Regierungsrat bei der niederösterreichischen Regierung; wohnhaft 1759 Stadt 482 [1, Rotenturmstraße 27, Rabensteig 8], 1760 Bockisches Haus [1, Kärntner Straße], 1776 Vorstadt Landstraße [3, Landstraßer Hauptstraße 32], 1779-85 Stadt 680 [1, Rotenturmstraße 29], 1787-1791 Stadt 655 [1, Rotenturmstr. 22], 1793/1794 Stadt 943 [1, Franziskanerplatz 1, Weihburggasse 17], 1795 Stadt 139 [l, Kohlmarkt 18] und 1798-1807 Stadt 517 [l, Rotenturmstraße 27, Rabensteig 8). Schon als Kind erblindet, konnte Paradis (als man ihre hohe musikalische Begabung und ihr gutes Gedächtnis erkannte) dank eines Stipendiums Maria Theresias von jährlich 200 Österreichischen Gulden (die Monarchin war ihre Taufpatin und hatte sie spielen gehört) bei Koželuch, Salieri, Righini, Abbé Vogler und anderen Gesang, Klavier und Kompositionslehre studieren 1778 suchte sie erfolglos mit Hilfe der Hypnosemethode des Arztes Franz Anton Mesmer Heilung; Mesmer, der ihr nahegetreten sein soll, mußte aus Wien flüchten. 1780 strich Joseph II. die bis dahin ausbezahlte Unterstützung. 1783-1786 unternahm sie eine große Konzertreise (nach Salzburg [wo Wolfgang Amadeus Mozart, der sie bei Mesmer kennengelernt hatte, für sie ein Klavierkonzert komponierte und Leopold Mozart ihr Ratschläge für die Tournee gab], dann nach München, Frankfurt am Main und Koblenz sowie in die Schweiz, nach Paris, London und Brüssel, Dresden, Berlin und Prag); sie trat als Interpretin ihrer eigenen, typisch wienerischen Lieder auf, komponierte aber auch das Melodrama "Ariadne und Bacchus", Singspiele, ein Trio, Sonaten und Variationen. Nach ihrer Rückkehr nach Wien gab sie kaum noch Konzerte, widmete sich eigenen Kompositionen und gründete 1808 eine "Musikalische Bildungsanstalt für Frauen", die sehr populäre Veranstaltungen durchführte. Paradisgasse.

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
  • Gräffer-Czikann
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
  • Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. In drei Bänden. Personenteil L-Z. Mainz: Schott 1961
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Hermann Ulrich: Maria Theresia Paradis und Dr. Franz Anton Mesmer. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1939-1989. Band 17/18 (1961/62), S. 149 ff.
  • Hermann Ulrich: Maria Theresia Paradis und Mozart. In: Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ). Wien [u.a.]: Böhlau 1946 - lfd. 1949, S. 316 ff.
  • Walter Pillich; Die Konzertreisen der Maria Theresia Paradis im Lichte der diplomatischen Berichte. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1946 - lfd. Band 17, 1962, S. 41 ff.
  • Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ). Wien [u.a.]: Böhlau 1946 - lfd. Heft 16, 1961, S. 97
  • Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ). Wien [u.a.]: Böhlau 1946 - lfd. Heft 17, 1962, S. 11
  • Volksblatt Magazin, 14.07.1989, S. 6 f.
  • Die Presse, 18.08.1962;
  • Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der Sozialistischen Partei Österreichs. Wien: Vorwärts-Verlag 1889-1989, 28.05.1959
  • Salzburger Nachrichten, Österreich Ausgabe, 25.07.1992
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst 1945 - lfd., 14.05.1959