Matthias Fuhrmann
Matthias Fuhrmann OSPPE, * 1697 Wien, † 20. Oktober 1773 Paulinerhof am Heidenschuß 209 (1, Heidenschuß 3), Theologe, Geschichtsschreiber. Fuhrmann, der in Wien die unteren Schulen besuchte, trat in Hernals in den Orden der Pauliner (sic!) ein, dürfte jedoch den größten Teil seines Lebens nicht in Wien, sondern in der Ordensniederlassung in Wiener Neustadt verbracht haben. Neben seiner seelsorgerischen Tätigkeit widmete er sich historischen Arbeiten und ordnete 1753/1754 das Wiener Neustädter Archiv, zu dessen Beständen er einen umfassenden Katalog ausarbeitete. Er wurde 1760 Generaldefinitor der Österreichischen Ordensprovinz der Pauliner (später wurde er sogar General der Österreichischen Ordensprovinz) und erwarb sich Verdienste um die Wiener Geschichtsschreibung, die er trotz mannigfacher Irrtümer in seinen Werken erheblich verbesserte. Für Wien von Bedeutung sind seine Werke „Alt- und Neu-Wien oder dieser Residenzstadt chronologische und historische Beschreibung" (zwei Bände, 1738/1739) und „Historische Beschreibung und kurz gefaßte Nachricht von der römischen k. k. Residenz-Stadt Wien und ihren Vorstädten" (vier Hefte, 1766-1770), mit welcher er die Einwände gegen das erstgenannte Werk widerlegen wollte.
Literatur
- Renate Kohn (ungedrucktes Manuskript)
- Gertrud Gerhartl: Der Barockhistoriograph P. Matthias Fuhrmann, OSPPE, als Retter des Wiener Neustädter Stadtarchivs. In: Scrinium. Zeitschrift des Verbandes österreichischer Archivare 4 (1971), S. 37 ff.