Edek Bartz

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Bartz, Edek
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  44547
GNDGemeindsame Normdatei 134322290
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 24. August 1946
GeburtsortOrt der Geburt Karaganda, Kasachstan
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Musiker, Konzertveranstalter, Kurator, Autor, Lektor, DJ
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Letzte Änderung am 21.07.2020 durch DYN.rabus


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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Übernahme: 6. Dezember 2017)


Edek Bartz, * 24. August 1946 Karaganda (Kasachstan), Musiker, Konzertveranstalter, Kurator, Autor.

Biografie

Edek Bartz kam 1946 in Kasachstan in einem russischen Internierungslager auf die Welt. Seine Mutter Irene stammte ursprünglich aus Wien, der Vater war Professor für Chemie an der Universität Poznań (Posen). Seine Kindheit verbrachte Bartz in Wałbrzych (Waldenburg, Niederschlesien, Polen). Gemeinsam mit seiner Mutter wollte er 1958 nach Israel emigrieren, blieb aber – so seine eigene Formulierung – in Wien "hängen".

Nach der Schulzeit arbeitete Edek Bartz im Musikhaus Doblinger als Lehrling, ging 1964 in die Schweiz und war dort für ein Jahr im Musikhaus Globus als Plattenverkäufer in der Schallplattenabteilung beschäftigt. Nach seiner Rückkehr 1966 baute er die Schallplattenabteilung im Musikhaus ¾ der Universal Edition auf. Das Geschäft wurde 1959 von der avantgardistischen Architektengruppe a4 (Wilhelm Holzbauer, Friedrich Kurrent, Johannes Spalt und Otto Leitner) äußerst modern und funktional eingerichtet.

In den 1960er Jahren legte Edek Bartz als DJ in der Wiener Diskothek Voom Voom auf, arbeitete in der Agentur "Stimmen der Welt", produzierte und tourte mit Bob Dylan, Jimi Hendrix, Carlos Santana, Frank Sinatra, Frank Zappa und den Rolling Stones, organisierte Konzerte für die britische Rockband Wishbone Ash und den Jazz-Gitarristen John McLaughlin in der Stadthalle sowie für Lou Reed im Wiener Konzerthaus. In den 1990er Jahren war Edek Bartz zudem Tour-Manager von Falco.

Gemeinsam mit seinem Freund Albert Misak (Künstlername: Albert Thimann) gründete Edek Bartz (Künstlername: Edward Geduldig) in den 1970er Jahren die Bands Les Sabres und später Geduldig un Thimann. Der Name Geduldig un Thimann setzte sich aus den Mädchennamen der Mütter der beiden Musiker zusammen, die LPs und CDs mit traditionellen jiddischen Liedern produzierten.

Ebenfalls in den 1970er Jahren arbeitete Edek Bartz mit Hermann Nitsch zusammen und produzierte akustische Aufnahmen seiner Aktionen. Unter dem Titel "Hermann Nitsch – Akustisches Abreaktionsspiel" erschien 1973 eine Langspielplatte.

Anfang der 1980er Jahre betrieb Bartz ein Plattengeschäft in der Ballgasse. Zusammen mit Wolfgang Kos begründete er 1982 die New-Wave-Band "Leider Keine Millionäre" und nahm mehrere Singles mit Songs wie "Was zählt", "Wer nicht weggeht", "Your life is Under Your Seat" auf. Auch das Avantgarde-Musik-Festival "Töne – Gegentöne" veranstalteten Kos und Bartz im Rahmen der Wiener Festwochen von 1983 bis 1991 gemeinsam. Die Idee dahinter war, die Grenzen zwischen den klassischen Bereichen Jazz, Pop und E-Musik aufzubrechen und Musiker mit anderen, neuen und radikalen Konzepten zu präsentieren. Die Vienna Jewish Festival Week organisierte Edek Bartz in den 1990er Jahren.

Im Rahmen der Langen Nacht der Museen präsentierte Edek Bartz 2004 im Jüdischen Museum Andy Manndorff und die Jazz-Suite "Hakoah", eine Referenz an jüdische Wiener Komponisten. Von 2005 bis 2009 war Edek Bartz künstlerischer Leiter der Viennafair, einer zeitgenössischen Kunstmesse mit dem Schwerpunkt Mittel- und Osteuropa. 2016 kuratierte er die Ausstellung "Stars of David" mit jüdischen Musikern, die das Musikgeschehen des 20. und 21. Jahrhunderts geprägt hatten.

Edek Bartz ist Lektor an der Universität für angewandte Kunst und kuratiert seit vielen Jahren die Jahresausstellungen der Universität.

Ihre Sammlungen an Fotos, Flyern, Presseartikeln und Plakaten schenkten Edek Bartz und Albert Misak 2015 der Wienbibliothek im Rathaus.

Werke

  • Edek Bartz: Kum aher du filosof, LP, Mandragora 1979
  • Edek Bartz: Mojschele majn frajnd, LP, Mandragora 1980
  • Edek Bartz: Di schejnsten Lider fun Jiddn, CD, EMI Austria 1989
  • Edek Bartz: A Schtetl is Amerike, CD, Warner Elektra Atlantic (WEA)1986
  • Edek Bartz: A haymish groove, CD, Extraplatte 1992
  • Edek Bartz: Leider keine Millionäre, 7" Single, Schallter 1981
  • Edek Bartz: Leider Keine Millionäre ‎– Was Zählt, LP, Schallter 1982
  • Ich Habe Lust Auf Liebe, LP, EMI Columbia 1983,
  • Edek Bartz: Mir Ist Schwindlig / Engelsblick, 7" Single, EMI Columbia 1983

Literatur


Links