Friedrich Achleitner

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Achleitner, Friedrich
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Architekt, Dr. techn.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  32331
GNDGemeindsame Normdatei 119369125
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 23. Mai 1930
GeburtsortOrt der Geburt Schalchen
SterbedatumSterbedatum 27. März 2019
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Architekturkritiker, Architekt, Schriftsteller
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Letzte Änderung am 30.12.2019 durch WIEN1.lanm09was
BestattungsdatumDatum der Bestattung  30. April 2019
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Theodor-Körner-Preis für Medizin, Naturwissenschaft und Technik (Verleihung: 1956)
  • Preis für Architekturpublizistik (Übernahme: 19. Dezember 1980)
  • Joseph Ritter von Prechtl-Medaille (Verleihung: 1982)
  • Camillo Sitte-Preis (Übernahme: 13. Dezember 1983)
  • Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik (Übernahme: 28. Jänner 1985)
  • Preis der Stadt Wien für Publizistik (Übernahme: 29. Juni 1990)
  • Ehrenmedaille in Gold des Landes Wien (Verleihung: 1995)
  • Preis des Architekturmuseums Basel (Verleihung: 1995)
  • -Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 2002)
  • Mauriz-Balzarek-Preis (Verleihung: 2004)
  • Schelling-Preis für Architekturtheorie (Verleihung: 2008)
  • ißner-Preis (Verleihung: 2008)
  • torat der Kunstuniversität Linz (Verleihung: 2010)
  • lawick-Ehrenring (Übernahme: 14. März 2011)
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Übernahme: 21. November 2014)
  • Preis der Stadt Wien für Literatur (Verleihung: 2007)


Friedrich Achleitner, * 23. Mai 1930 Schalchen, Oberösterreich, † 27. März 2019 Wien. Architekt, Architekturkritiker, Schriftsteller

Biographie

Friedrich Achleitner besuchte nach seiner Matura an der Höheren Bundesgewerbeschule in Salzburg/Abteilung Hochbau (1949) von 1950 bis 1953 die Akademie der bildenden Künste in Wien und erwarb sein Architekturdiplom bei Clemens Holzmeister. Nach Abschluss des Studiums arbeitete er als freischaffender Architekt in einer Arbeitsgemeinschaft zusammen mit Johann Georg Gsteu, die unter anderem eine Aufsehen erregende Innenraumgestaltung der Pfarrkirche Hetzendorf schuf. Von 1953 bis 1955 studierte er nebenberuflich Bühnenbild bei Emil Pirchan. 1981 promovierte er mit seinem bis dahin veröffentlichten Werk an der Technischen Universität zum Dr. techn..

1958 wandte sich Achleitner der Literatur zu und bildete mit Konrad Bayer, Gerhard Rühm, Oswald Wiener, Hans Carl Artmann die sogenannte „Wiener Gruppe“. Seine Spezialität waren moderne Dialektgedichte, ihn interessierten phonetische Schreibweisen. Mit „hosn rosn baa“ (1959) entstand in dieser Zeit eine gemeinsame Arbeit mit H.C. Artmann und Gerhard Rühm. 1967 war er Mitherausgeber des Sammelbandes "die wiener gruppe". Weitere wichtige literarische Veröffentlichungen aus späterer Zeit sind die Werkdokumentation "prosa, konstellationen, montagen, dialektgedichte, studien" (1970), der experimentelle Text "quadratroman" (1973), "Super rekord 50 + 50" (gemeinsam mit Gerhard Rühm, 1980), "Kaas" (1991), "Die Plotteggs kommen" (1995), "einschlafgeschichten" (2003) und "wiener linien" (2004), "und oder oder und" (2006), "der springende Punkt" (2009), "Iwahaubbd" (2011), "wortgesindel" (2011). Gemeinsam mit Monika Griensteidl gab er 1997 die Groteskgedichte von Peter Hammerschlag unter dem Titel "Die Wüste ist aus gelbem Mehl" heraus.

Zur Architekturkritik kam Friedrich Achleitner in den sechziger Jahren. Er arbeitete sich ab 1961 an den „Bausünden“ (so sein Kolumnentitel) für die „Abendzeitung“ ab, bevor er 1962 zur Tageszeitung „Die Presse“ wechselte und dort bis 1972 regelmäßig als Architekturkritiker Kritiken verfasste. Von 1963 bis 1983 unterrichtete er an der Akademie der bildenden Künste Architekturgeschichte und übernahm 1983 an der damaligen Hochschule für angewandte Kunst die Lehrkanzel für Architekturgeschichte und Architekturtheorie. Achleitners Emeritierung erfolgte im Jahr 1998.

Seine Arbeiten prägten viele Jahrzehnte die Debatte über Architektur. Die umfassende Dokumentation „Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert“ (1980-2010) gilt als sein Hauptwerk. Bisher wurden in fünf Bänden alle Bundesländer mit Ausnahme Niederösterreichs erfasst. Achleitner recherchierte in jahrelanger Arbeit vor Ort nach den wichtigsten Bauten des 20. Jahrhunderts in Österreich und legte ein umfangreiches Archiv an, das 2000 von der Stadt Wien angekauft und dem Architekturzentrum übergeben wurde. Achleitner verfasste ferner eine grundlegende Monographie über den Tiroler Architekten „Lois Welzenbacher“ (mit Ottokar Uhl, 1968), das Buch „Wiener Architektur zwischen typologischen Fatalismus und semantischen Schlamassel“ war nicht die einzige Publikation, die sich mit der Architektur seiner Wahlheimat intensiv auseinandersetzte. Publikationen wie „Die Ware Landschaft“ (1977), „Nieder mit Fischer von Erlach“ (1986), „Aufforderung zum Vertrauen“ (1987), „Ein Bericht“ (1996) und „Region, ein Konstrukt? Regionalismus, eine Pleite?“ (1997) versammelten Polemiken, Stellungnahmen und Kritiken. Friedrich Achleitner war ein viel geschätzter Vortragender und Diskussionsteilnehmer. Er galt als erste Adresse, wenn es um österreichische Architektur geht.


Literatur

Links