Adolf Schwarz
Adolf (Arye) Schwarz, * 15. Juli 1846 Adász-Tevel, Ungarn, † 13. Februar 1931 Wien, Rabbiner. Gelehrter, Sohn eines Rabbiners.
Studierte 1866/1867 an der Wiener Universität Philosphie und Sanskrit, wechselte jedoch 1867 ins Rabbiner-Seminar in Breslau (das erste seiner Art im deutschen Sprachraum), besuchte aber auch die dortige Universität (Dr. phil.). Aufgrund der in Breslau erbrachten Leistungen wurde er als Lehrer an die im Entstehen begriffene Rabbiner-Lehranstalt in Budapest empfohlen, konnte das Angebot aber nicht annehmen, da sich die Gründung der Schule verzögerte, und ging deshalb nach Karlsruhe. Als in Wien eine Israelitisch-theologische Lehranstalt gegründet wurde, berief man ihn 1893 zu deren ersten Rektor, ein Amt, das er bis zu seinem Tod innehatte; es gelang ihm, der Wiener Anstalt einen internationalen Ruf zu sichern.
Er schuf ein umfangreiches wissenschaftliches Œuvre.
Hofrat (1926).
Literatur
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (Werk- und Literaturverzeichnis)
- Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
- Georg Herlitz / Bruno Kirschner [Hg.]: Jüdisches Lexikon (Lexicon). Ein enzyklopädisches Handbuch des jüdischen Wissens in vier Bänden. Mit über 3.000 Illustrationen, Beilagen, Karten und Tabellen. Berlin: Jüdischer Verlag 1927-1930
- P. Landesmann: Rabbiner aus Wien. Wien [u.a.]: Böhlau 1997, siehe Register