Simone Veil

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Daten zur Person
Personenname Veil, Simone
Abweichende Namensform Jacob, Simone
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 61989
GND 11929642X
Wikidata Q298180
Geburtsdatum 13. Juli 1927
Geburtsort Nizza
Sterbedatum 30. Juni 2017
Sterbeort Paris
Beruf Juristin, Politikerin
Parteizugehörigkeit Union pour la Démocratie Française
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 16.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum 1. Juli 2018
Friedhof Panthéon
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ministerin für Gesundheit (28.05.1974 bis 29. März 1977)
  • Ministerin für Gesundheit und Soziale Sicherheit (30. März 1977 bis 31. März 1978)
  • Ministerin für Gesundheit und Familie (5. April 1978 bis 4. Juli 1979)
  • Abgeordnete zum Europäischen Parlament (17.07.1979 bis 30.03.1993)
  • Präsidentin des Europäischen Parlaments (17.07.1979 bis 18.01.1982)
  • Vorsitzende der Liberalen und Demokratischen Fraktion im Europaparlament (24.07.1984 bis 24.07.1989)
  • Staatsministerin (30. März 1993 bis 11. Mai 1995)
  • Ministerin für Soziales, Gesundheit und Stadtwesen (30. März 1993 bis 11. Mai 1995)
  • Präsidentin der Fondation pour la mémoire de la Shoah (Stiftung zum Gedenken an die Shoa) (2001 bis 2007)
  • Ehrenpräsidentin der Fondation pour la mémoire de la Shoah (Stiftung zum Gedenken an die Shoa) (2007 bis 30.06.2017)

  • Internationaler Karlspreis der Stadt Aachen (Übernahme: 1981)
  • Thomas-Dehler-Preis (Übernahme: 1988)
  • Prinz-von-Asturien-Preis (Übernahme: 2005)
  • Europapreis Karl V. der Europäischen Akademie von Yuste in Spanien (Übernahme: 2008)

Simone Veil, * 13. Juli 1927 Nizza, † 30. Juni 2017 Paris, Juristin, Politikerin.

Biografie

Simone Veil wurde als Simone Jacob in Nizza geboren und wuchs in einer jüdischen, jedoch säkular eingestellten Familie auf. Die Holocaust-Überlebende studierte nach dem Krieg Rechtswissenschaften an der Universität und Politikwissenschaft an der Hochschule für politische Studien (Institut d’études politiques) in Paris. Nach Ablegung der Richterprüfung 1956 war sie beruflich im französischen Justizministerium tätig und arbeitete im Bereich der Strafvollzugsverwaltung. Von 1969 bis 1978 war sie Beraterin des französischen Justizministers. 1970 wurde sie Generalsekretärin des Obersten Richterrates, der höchsten Verwaltungsinstanz der Richter in Frankreich. Von 1974 bis 1979 bekleidete sie Ministerämter. Während ihrer Zeit als Gesundheitsministerin erleichterte sie den Zugang zu Verhütungsmitteln und erweiterte den Mutterschutz. In ihrer Amtszeit wurde der Schwangerschaftsabbruch legalisiert; das entsprechende Gesetzt firmiert in Frankreich als "Loi Veil" ("Veil-Gesetz").

1979 kandidierte Simone Veil für das liberal-konservative Parteibündnis Union pour la démocratie française als Spitzenkandidatin bei den ersten Direktwahlen zum Europäischen Parlament. In Folge wurde sie vom Europäischen Parlament zur Präsidentin gewählt. Simone Veil war von 1979 bis 1982 die erste Präsidentin des Europäischen Parlaments und zugleich die erste Frau, die an der Spitze einer EU-Institution stand. Simone Veil war bis 1993 in unterschiedlichen Funktionen im Europäischen Parlament tätig. Nach 14 Jahren im Europäischen Parlament kehrte Simone Veil 1993 in die französische Politik zurück.

Simone Veil starb wenige Tage vor ihrem 90. Geburtstag und wurde am 5. Juli 2017 am Friedhof Montparnasse beerdigt. Am 1. Juli 2018 wurden die sterblichen Überreste in das Panthéon, die nationale Ruhmeshalle und Grabstätte berühmter französischer Persönlichkeiten, überführt. Zu diesem Zeitpunkt war sie die fünfte Frau unter 76 Männern, der diese Ehre zuteilwurde.

Bereits zu Lebzeiten erhielt Simone Veil zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem – als erste Preisträgerin – den renommierten Karlspreis zu Aachen. 2011 wurde ein Platz vor dem Europäischen Parlament in Brüssel nach ihr benannt. Seit Juni 2019 erinnert die Simone-Veil-Gasse an die Politikerin.


Literatur