Othmar Spann

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Daten zur Person
Personenname Spann, Othmar
Abweichende Namensform
Titel Dr.rer.pol., Univ.Prof.
Geschlecht männlich
PageID 5770
GND 118615904
Wikidata Q79151
Geburtsdatum 1. Oktober 1878
Geburtsort Wien
Sterbedatum 8. Juli 1950
Sterbeort Neustift
Beruf Soziologe, Philosoph, Nationalökonom
Parteizugehörigkeit NSDAP
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 16.03.2021 durch WIEN1.lanm09lue
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Spann Othmar, * 1. Oktober 1878 Wien, † 8. Juli 1950 Neustift, Burgenland. Nationalökonom, Geschichtsphilosoph, Gattin Erika Rheinsch, Dichterin.

Nach Studium an den Universitäten Wien, Zürich, Bern und Tübingen (Nationalökonomie, Gesellschaftslehre und Philosophie; Dr. der Staatswissenschaften summa cum laude, 1903) arbeitete er als Praktiker und Wissenschaftler an der von Christian Klumker geleiteten Zentrale für private Fürsorge (Frankfurt am Main). 1908 habilitierte sich Spann an der Technischen Hochschule Brünn (1909 ao., 1911 o. Prof. der Volkswirtschaftslehre), 1919 wurde er als o. Prof. der Nationalökonomie und Gesellschaftslehre an die Universität Wien berufen. Er gilt als ein Theoretiker des Ständestaates und wird daher zu den geistigen Wegbereitern des Dollfuß-Schuschnigg-Regimes gezählt. Bereits Ende der 1920er Jahre trat Spann in die NSDAP ein und war ein aktiver Unterstützer der Bewegung. 1938 wurde er von den Nationalsozialisten zwangspensioniert und inhaftiert, da er - obwohl eindeutig autoritär und nationalistisch eingestellt - in seinen Ansichten nicht vollkommen mit der nationalsozialistischen Ideologie übereinstimmte. Er zog sich danach auf seinen Besitz im Burgenland zurück und widmete sich wissenschaftlichen Forschungen. Spanns wissenschaftliche Leistungen erstrecken sich auf die Bereiche Philosophie (er stellte dem Individualismus den Universalismus gegenüber und betonte die Ganzheit; grundlegend seine 1924 erschienene Kategorienlehre), Gesellschaftslehre (Gesellschaftslehre, 1914; Wahrer Staat, 1921; Gesellschaftsphilosophie, 1928) und Volkswirtschaftslehre (Haupttheorien der Volkswirtschaftslehre, 1911; Fundament der Volkswirtschaftslehre, 1918; Tote und lebendigen Wissenschaft, 1921); eine kritische Gesamtausgabe seiner Werke brachte sein Schüler Walter Heinrich heraus (1963-1980). Korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften (1933).

Literatur

  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. München: A. Francke 1973-1975
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Martin Schneller: Der Beitrag Othmar Spanns zum Konservativismus in der Weimarer Republik. Stuttgart: Klett 1971 (Kieler historische Studien, 12)
  • Klaus-Jörg Siegfried: Universalismus und Faschismus. Das Gesellschaftsbild Othmar Spanns. Zur politischen Funktion seiner Gesellschaftslehre und Ständestaatskonzeption. Wien: Europa Verlag 1974
  • Die Feierliche Inauguration des Rektors der Wiener Universität für das Studienjahr 1950/1951. Wien: Selbstverlag der Universität 1950/1951, S. 39 f.
  • Wilhelm Deutschmann [Red.]: 200 Jahre Rechtsleben in Wien. Advokaten, Richter, Rechtsgelehrte. Wien: Eigenverlag 1985 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 96), S. 235
  • Wikipedia: Othmar Spann [Stand: 16.03.2021]