Elinor Ostrom

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Daten zur Person
Personenname Ostrom, Elinor
Abweichende Namensform Awan, Elinor Claire
Titel MA, PhD, Prof.
Geschlecht weiblich
PageID 364561
GND 121145107
Wikidata Q153761
Geburtsdatum 7. August 1933
Geburtsort Los Angeles 4036361-2
Sterbedatum 12. Juni 2012
Sterbeort Bloomington, Indiana, USA 4007198-4
Beruf Wissenschaftlerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 7.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Fellow der American Academy of Arts and Sciences (1991)
  • Präsidentin der American Political Science Association (1996 bis 1997)
  • Mitglied der National Academy of Sciences (2001)
  • Fellow der American Academy of Political and Social Science (2008)

  • Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften (Verleihung: 12. Oktober 2009, Übernahme: 10. Dezember 2009)
  • Ehrendoktorwürde der Humboldt-Universität zu Berlin (Verleihung: 2007)
  • Sustainability Science Award (Verleihung: 2005)

Elinor Ostrom, * 7. August 1933 Los Angeles (Kalifornien) , † 12. Juni 2012 Bloomington (Indiana), Politikwissenschaftlerin.

Biografie

Als Elinor Claire Awan in Los Angeles geboren, studierte sie Politikwissenschaft an der University of California, Los Angeles. 1962 schloss sie mit dem Master of Arts (MA ) und 1965 mit dem Doktorat (PhD) ab. Bereits in ihrer Dissertation "Public Entrepreneurship: A Case Study in Ground Water Basin Management" beschäftigte sie sich mit Aspekten der Gemeinwirtschaft. Seit 1963 war sie mit dem Politikwissenschaftler Vincent Ostrom verheiratet, den sie 1965 an die Indiana University in Bloomington, wo dieser zum Ordinarius berufen worden war, begleitete. 1973 gründete das Ehepaar an dieser Universität den "Workshop in Political Theory and Policy Analysis", dem 2006 das Center for the Study of Institutional Diversity (CSID) an der Arizona State University als Schwesterinstitution folgte.

Elinor Ostrom avancierte mit ihren Arbeiten zu einer der führenden Forscher*innen im Bereich der Umweltökonomie. Insbesondere setzte sie sich mit Fragen der Fischereiwirtschaft, Bewässerungssystemen, Wald- und Weidewirtschaft, aber auch Problemen des geistigen Eigentums auseinander. Im Zentrum ihrer Arbeiten stand die Analyse , wie sich Menschen organisieren, um gemeinschaftlich komplexe Probleme zu lösen, was auch Aspekte der Interaktion oder der Lösungsfindung umfasste. Internationale Bekanntheit erreichte Ostrom mit ihrem Hauptwerk "Governing the Commons: The Evolution of Institutions for Collective Action" (1990; deutsch: "Die Verfassung der Allmende"), in dem sie sich mit Problemen kollektiven Handelns bei knappen natürlichen Ressourcen, die gemeinschaftlich genutzt werden, beschäftigte. Im Zentrum steht der Begriff der "Allmende", abgeleitet vom historischen Vorbild der gemeinschaftlich genutzten Weide. Dabei kam sie zu dem Ergebnis, dass eine institutionalisierte lokale Kooperation von Betroffenen für eine nachhaltige Bewirtschaftung von lokalen Ressourcen staatlicher Kontrolle als auch Privatisierungen überlegen sei. Kernpunkte erfolgreicher Allmenden sind für Ostrom Abgrenzbarkeit, Kohärenz mit lokalen Bedingungen, gemeinschaftliche Entscheidungen, Monitoring, abgestufte Sanktionen, Konfliktlösungsmechanismen, Anerkennung lokaler Rechte und verschachtelter Institutionen.

Für ihr wissenschaftliches Werk erhielt Elinor Ostrom zahlreiche Ehrungen und Anerkennungen in den USA und Europa, wobei die Verleihung des Alfred-Nobel-Gedächtnispreises für Wirtschaftswissenschaften (verkürzt oft "Nobel-Preis für Wirtschaftswissenschaften" genannt) im Jahr 2009 den Höhepunkt darstellt.

Die Wissenschaftlerin verstarb im Juni 2012 im Bloomington Hospital an den Folgen einer Krebserkrankung.

Literatur