Stephan Verosta

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Daten zur Person
Personenname Verosta, Stephan
Abweichende Namensform
Titel o. Prof., Dr.iur.
Geschlecht männlich
PageID 29923
GND 118626663
Wikidata Q1409028
Geburtsdatum 16. Oktober 1907
Geburtsort Wien
Sterbedatum 7. Dezember 1998
Sterbeort Wien
Beruf Jurist, Diplomat
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 5.11.2022 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum 22. Dezember 1998
Friedhof Neustifter Friedhof
Grabstelle Gruppe D, Reihe 1, Nummer 2

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Preis der Stadt Wien für Geisteswissenschaft (Verleihung: 1978)


  • Botschafter der Republik Österreich in Polen (1957 bis 1961)
  • Mitglied am Internationalen Gerichtshof in Den Haag (1962)
  • Professor für Völkerrechts an der Universität Wien (1962 bis 1980)

Stephan Verosta, * 16. Oktober 1907 Wien, † 7. Dezember 1998 Wien, Völkerrechtler, Diplomat.

Biografie

Stephan Verosta war 1932-1938 (Völkerrechtsabteilung) und ab 1945 Mitarbeiter des Außenministeriums (1938-1945 aus politischen Gründen suspendiert); bis 1938 unterrichtete er auch an der Konsularakademie. 1945 beteiligte er sich am Wiederaufbau des auswärtigen Dienstes. 1946 veröffentlichte Verosta das Werk "Die Satzung der Vereinten Nationen und das Statut des internationalen Gerichtshofs" und habilitierte sich an der Universität Wien, 1948 folgte "Die internationale Stellung Österreichs 1938-1947". Nach einem Auslandsposten (Budapest) erfolgte 1953 seine Bestellung zum Leiter der Völkerrechtsabteilung (als Nachfolger von Ignaz Seidl-Hohenveldern). 1955 war er an der Ausarbeitung des Österreichischen Staatsvertrags und des Neutralitatsgesetzes beteiligt ("Die dauernde Neutralität", 1967); er vertrat die Ansicht, dass Österreich 1938 nicht annektiert, sondern okkupiert worden sei und setzte sich nachdrücklich dafür ein, dass die aus der Moskauer Deklaration (1943) stammende Mitverantwortungsklausel aus dem Staatsvertragstext gestrichen wurde. 1956-1961 war Verosta Botschafter in Polen, 1962-1980 wirkte er (als Nachfolger des verstorbenen Alfred Verdross-Droßberg) an der Universität Wien als ordentlicher Professor für Völkerrecht und das Recht internationaler Organisationen in Wien ("Theorie und Realität von Bündnissen", 1971), außerdem 1977-1981 als österreichischer Vertreter in der UN-Völkerrechtskommission.

Nach seiner Emeritierung widmete er sich historischen Themen seines Fachgebiets und veröffentlichte 1988 das Werk "Kollektivaktionen der Mächte des Europäischen Konzerts 1886-1914" sowie 1996 das zweibändige Werk "Die völkerrechtliche Praxis der Donaumonarchie von 1859 bis 1918".

Literatur

  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Ernst Bruckmüller [Hg.]: Personen Lexikon Österreich. Wien 2001