Ferdinand Hochstetter (Anatom)

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Ferdinand Hochstetter
Daten zur Person
Personenname Hochstetter, Ferdinand
Abweichende Namensform
Titel o. Prof., Dr.med., Dr. phil. h. c.
Geschlecht männlich
PageID 21460
GND 116921668
Wikidata Q85845
Geburtsdatum 5. Februar 1861
Geburtsort Hruschau
Sterbedatum 10. November 1954
Sterbeort Wien
Beruf Anatom
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 20.12.2023 durch WIEN1.lanm09lue
Begräbnisdatum
Friedhof Friedhof Grinzing
Grabstelle
Bildname Ferdinandhochstetter.jpg
Bildunterschrift Ferdinand Hochstetter

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Goethe-Medaille (Übernahme: Februar 1941)
  • Dr. h. c.


Ferdinand Hochstetter, * 5. Februar 1861 Hruschau, Österreichisch-Schlesien, † 10. November 1954 Wien (Grinzinger Friedhof), Anatom.

Biografie

Noch während des Studiums an der Universität Wien (Dr. med. univ. 1885) war Hochstetter Demonstrator und schließlich Assistent an der I. Anatomischen Lehrkanzel der Universität Wien unter Carl Langer. Nach dessen Tod supplierte er ein Jahr, bis Emil Zuckerkandl die Nachfolge übernahm. Bei diesem habilitierte sich Hochstetter 1888 (ao. Prof. 1892). 1895 wurde Hochstetter als o. Prof. an die Universität Innsbruck berufen und leitete schließlich als Nachfolger von Carl Toldt 1908-1932 die II. Anatomische Lehrkanzel an der Universität Wien (1910/1911 Dekan). Hochstetters hauptsächliche Arbeitsgebiete waren die vergleichende Anatomie sowie die Entwicklungsgeschichte der großen Gefäße, des Herzens und des Gehirns. Durch die Entwicklung einer eigenen Präpariertechnik und Konservierungsmethode entstand Hochstetters reichhaltige embryologische Sammlung (Imprägnierung mit Paraffin). Weithin bekannt wurde seine Fortführung des "Anatomischen Atlas für Studierende und Ärzte" (11. bis 22. Auflage 1921-1951) von Carl Toldt. Auch nach seiner 1932 erfolgten Emeritierung setzte Hochstetter seine wissenschaftliche Tätigkeit in einem Laboratorium an der ehemaligen medizinisch-chirurgischen Josephs-Akademie fort.

Korrespondierendes (1900) und wirkliches Mitglied (1911) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften; korrespondierendes Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften (Berlin), der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (München) und der Deutschen Akademie der Naturforscher "Leopoldina" (Halle an der Saale); Ehrenmitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien, Ehrenvorsitzender der Deutschen Anatomischen Gesellschaft; Goethe-Medaille (1941), Dr. phil. h. c. Universität Wien (1951). Zu seinen Schülern zählten Otto Grosser, Heinrich von Hayek, Konrad Lorenz und Eduard Pernkopf.

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow Band 2 1892 ff.
  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 1: Aaser-Komoto. München: Urban & Schwarzenberg 1962
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd. Band 1,1953 (Werkverzeichnis)
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • [Joseph] Kürschners deutscher Gelehrtenkalender. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. Berlin: de Gruyter / München: Saur 1950, S. 828
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach 104. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1955, S. 386 ff. (E. Pernkopf, Werkverzeichnis)
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), Register
  • Grete Mecenseffy: Evangelische Lehrer an der Universität Wien. Graz [u.a.]: Böhlau 1967, S. 108
  • Fritz Knoll: Österreichische Naturforscher, Ärzte und Techniker. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Gesellschaft für Natur und Technik 1957, S. 95 ff.
  • Otto Großer: Das bisherige wissenschaftliche Lebenswerk Ferdinand Hochstetters. Als Gratulationsschrift zum 80. Geburtstag. In: Wiener klinische Wochenschrift 54 (1941), S. 108-110
  • Heinrich Hayek: Prof. Dr. Dr. h. c. Ferdinand Hochstetter †. In: Wiener klinische Wochenschrift 47 (1954), S. 911-912
  • Wiener medizinische Wochenschrift 101.1951, S. 85 f.;
  • Wiener medizinische Wochenschrift 104.1954, S. 985 f.
  • Die Feierliche Inauguration des Rektors der Wiener Universität für das Studienjahr 1955/1956. Wien: Selbstverlag der Universität 1955, S. 41 f.
  • Anatomischer Anzeiger. Centralblatt für die gesamte wissenschaftliche Anatomie 103.1956, S. 305 ff.
  • Universum. Natur + Technik 2 (1954), S. 42 f.
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 09.11.1964