Quelltext der Seite Rotensterngasse 18

{{Bauwerk
|Art des Bauwerks=Gebäude
|Gemeindebau=Nein
|Datum bis unbekannt=Nein
|Frühere Bezeichnung=Zum großen Mohr
|Benannt nach=Mohr
|Objektbezug=Leopoldstadt; Mohrenbierhaus
|Stadtplan Anzeige=Ja
|Stadtplan Text=Stadtplan Wien Kulturgut
|Koordinaten manuell=48.217339587717724,16.3833126710108
|Bildname=Situationsplan1780klein.jpg
|Bildunterschrift=Situationsdarstellung um 1780: 1 Haus "Zum großen Mohren", 2 "[[Kleine Mohrengasse 5|Haus zum kleinen Mohren]]", 3 [[Mohrenbierhaus]], 4 Wohnhaus des 'Mohren' Joseph Mahlizky
|Bildquelle=[[Huber-Plan]]
|Bildrechte=CC BY-NC-ND 4.0
}}
{{Adresse
|Bezirk=2
|Straße=Rotensterngasse
|Hausnummer=18
|von Objekt=Bauwerk
}}
{{Konskriptionsnummer
|Konskriptionsbezirk=Leopoldstadt (Vorstadt)
|Konskriptionsnummer=447
|Datum von=1819
|Datum bis=1862
}}
{{Konskriptionsnummer
|Konskriptionsbezirk=Leopoldstadt (Vorstadt)
|Konskriptionsnummer=448
|Datum von=1819
|Datum bis=1862
}}
{{Konskriptionsnummer
|Konskriptionsbezirk=Leopoldstadt (Vorstadt)
|Konskriptionsnummer=399
|Datum von=1795
|Datum bis=1819
}}
{{Konskriptionsnummer
|Konskriptionsbezirk=Leopoldstadt (Vorstadt)
|Konskriptionsnummer=250
|Datum von=1770
|Datum bis=1795
}}
Das heutige Haus [[2]], [[Rotensterngasse]] 18 führte das [[Hausschilder|Hausschild]] [[Mohren|"Zum großen Mohr"]].

Dieses frühneuzeitliche Haus erstreckte sich auch auf die heutige Adresse Rotensterngasse 20. Ab 1779 wurde es um einen Gartentrakt erweitert, welcher das [[Mohrenbierhaus]] beherbergte. Das Hausschild war namengebend für die [[Mohrengasse (2)|Mohrengasse]] und spätere [[Große Mohrengasse]], aber auch die [[Kleine Mohrengasse]].

Das Hausschild ist seit 1776<ref>[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/pageview/414926 Verzeichniß der um die k.k. Haupt- und Residenzstadt Wien befindlichen Vorstädten, Gründen, Gässen, numerirten Häuser, Innhaber, und ihrer Schilde. Wien: 1776]</ref> bzw. seit 1779 nachweisbar<ref>[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/pageview/409380 Franz de Ponty: Verzeichniß der in der k. k. Haupt- und Residenzstadt Wien sammt dazu gehörigen Vorstädten und Gründen befindlichen numerirten Häusern. Wien: Johann Joseph Jahn 1779]</ref>, dürfte aber bereits seit den 1720er Jahren geführt worden sein. Möglicherweise ist der Hausschildname darauf zurückzuführen, dass der [[Afrikaner]] - in der zeitgenössischen Bezeichnung [[Mohr]] - Joseph Mahlizky Anfang des 18. Jahrhunderts hier seinen Wohnsitz hatte. Die [[Totenbeschreibamt|Totenbeschauprotokolle]] weisen das Ableben seines erst neun Monate alten Sohnes Johann am 31. Juli 1722 im Eckaus Große Mohrengasse 38/Rotensterngasse 17-19 aus.<ref>[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Ser+++++00000354ma8Invent#Ser_____00000354ma8Invent Wiener Stadt- und Landesarchiv, Totenbeschreibamt, B1 - Totenbeschauprotokolle, Bd. 28: 31. Juli 1722]</ref> Es handelte sich dabei um das sogenannte Mautnerische Haus, ein kleines Gebäude, das zu dieser Zeit schnell zwischen bürgerlichen und adeligen Eigentümern wechselte und möglicherweise ein Spekulationsobjekt war.<ref>Walter Sauer/Andrea Wiesböck: Sklaven, Freie, Fremde. Wiener "Mohren" des 17. und 18. Jahrhunderts. In: Walter Sauer [Hg.], Von Soliman zu Omofuma. Afrikanische Diaspora in Österreich 17. bis 20. Jahrhundert. Innsbruck/Wien/Bozen: Studien Verlag 2007, S. 23-56, hier S. 29</ref>
[[Datei:TBPMahlizky.jpg|390px|thumb|right|Totenbeschau des "[[Mohren]]" Johann Mahlizky am 31. Juli 1722: "Dem Joseph Mahlizky, ein Mohrn sein Kind Johann ist in Mautnerschen Haus in der Leopoldstatt an der Zahnfrais beschaut, alt 3/4 Jahr."]] 
Dieses Haus und das Haus [[Kleine Mohrengasse 5|"Zum kleinen Mohr"]] bildeten im 18. und frühen [[Langes 19. Jahrhundert|19. Jahrhundert]] benachbarte Parzellen und waren lediglich durch einen Garten getrennt, wiesen aber keine weitere Bebauung dazwischen auf.
Die heutigen [[Orientierungsnummer]]n Rotensterngasse 18 und 20 wurden ab 1857 im Zuge der Anlage der [[Große Mohrengasse|Großen Mohrengasse]] neu bebaut, die Vorgängerbauten geschleift.

Siehe auch:
* [[Große Mohrengasse]]
* [[Kleine Mohrengasse]]
* [[Mohrenbierhaus]]
* [[Mohr]]

==Quellen==
* [http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++8248f83f-ece9-4347-a739-648e7c8a5461VERA#Akt_____8248f83f-ece9-4347-a739-648e7c8a5461VERA Wiener Stadt- und Landesarchiv, Unterkammeramt; Bauamt, A33- Alte Baukonsense: Akten und Pläne: Baukonsens 6720] (1808)
* [http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++eb6dd567-623e-4272-9d04-58ee73fdff56VERA#Akt_____eb6dd567-623e-4272-9d04-58ee73fdff56VERA Wiener Stadt- und Landesarchiv, Unterkammeramt; Bauamt, A33- Alte Baukonsense: Akten und Pläne: Baukonsens 9293] (1821)
* [http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Ser+++++00000033ma8Invent#Ser_____00000033ma8Invent Wiener Stadt- und Landesarchiv, Unterkammeramt; Bauamt, A13 - Faszikel 3 - Baukonsense: 1517/1857]
* [http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Ser+++++00000354ma8Invent#Ser_____00000354ma8Invent Wiener Stadt- und Landesarchiv, Totenbeschreibamt, B1 - Totenbeschauprotokolle: Bd. 28: 31. Juli 1722]
*[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/pageview/414926 Verzeichniß der um die k.k. Haupt- und Residenzstadt Wien befindlichen Vorstädten, Gründen, Gässen, numerirten Häuser, Innhaber, und ihrer Schilde. Wien: 1776]
* [https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/pageview/409389 Franz de Ponty: Verzeichniß der in der k. k. Haupt- und Residenzstadt Wien sammt dazu gehörigen Vorstädten und Gründen befindlichen numerirten Häusern. Wien: Johann Joseph Jahn 1779]
* [https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/pageview/418684 Wiener Schildregister. Wien: Verlag der Expedition des Wienerjournals, ca. 1795 (vor der 2. Häusernummerierung): Alphabetisches Hausschilderverzeichnis]

==Literatur==
* Walter Sauer/Andrea Wiesböck: Sklaven, Freie, Fremde. Wiener "Mohren" des 17. und 18. Jahrhunderts. In: Walter Sauer [Hg.], Von Soliman zu Omofuma. Afrikanische Diaspora in Österreich 17. bis 20. Jahrhundert. Innsbruck/Wien/Bozen: Studien Verlag 2007, S. 23-56

== Referenzen==
<references />