Geyer von Osterburg Hans, * um 1457 Franken, † 8. September 1525 (Friedhof Ybbs, Niederösterreich), Hofbaumeister. Ab 1484 in kaiserlichen Diensten, 1489 Rentmeister, ab 1494 Pfleger und Mautner zu Ybbs und oberster Baumeister in Österreich, ab 1498 kaiserlicher Hofbaumeister.
Leitete unter anderem die Bauarbeiten am Friedrichsgrab im Stephansdom, an der Hofburg und am Schloß auf dem Kahlenberg (heute Leopoldsberg) sowie in Ybbs, Persenbeug und Pöchlarn. Ab 1508 ist Geyer als Verordneter des Ritterstands Österreichs unter der Enns nachweisbar, 1521 als Landuntermarschall. Zu seinen zahlreiche Besitzungen zählten die Herrschaften Osterburg (Gemeinde Haunoldstein, Bezirk St. Pölten; erworben 1513, danach Adelsprädikat „von Osterburg"; im Besitz der Geyer bis 1652) und Hernals (17; erworben 1515, an die Jörger verkauft 1587), die im späten 16. Jahrhundert Hochburgen des Protestantismus waren. Die Geyer von Osterburg wurden 1636 in den Freiherrnstand, 1676 in den Grafenstand erhoben („von Geyersperg") und starben 1800 aus.
Literatur
- Alois Plesser, Hans Geyer, oberster Baumeister in Österreich. In: Mo. 27(1910), 185 IT.
- Harry Kühnel: Die landesfürstlichen Baumeister der Wiener Hofburg von 1494 bis 1569. In: Anzeiger philologisch-historischer Klasse Akademie der Wissenschaften, 1959, Nummer 24, 295 ff. besonders 298 ff.
- Niederösterreichischer Adel (4/4/1), S. 123
- Oberösterreichischer Adel (Neuer Siebmacher 4/5/6), S. 64 ff.