Karl Julius Schröer

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Daten zur Person
Personenname Schröer, Karl Julius
Abweichende Namensform
Titel Univ.-Prof.
Geschlecht männlich
PageID 36125
GND 118827561
Wikidata Q113153
Geburtsdatum 11. Jänner 1825
Geburtsort Preßburg (Bratislava, Slowakei)
Sterbedatum 16. Dezember 1900
Sterbeort Wien
Beruf Germanist, Literaturhistoriker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 10.11.2023 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Grabdenkmal für Karl Julius Schröer auf dem Matzleinsdorfer Evangelischen Friedhof, gestaltet von seinem Sohn Rudolf Schröer, aufgenommen um 1910

  • Direktor der evangelischen Schulen Wiens (1861 bis 1866)
  • Professor für Literaturgeschichte an der Technischen Hochschule in Wien (1867 bis 1895)

Karl Julius Schröer, * 11. Jänner 1825 Preßburg (Bratislava, Slowakei), † 16. Dezember 1900 Wien, Literaturhistoriker, Germanist.

Biographie

Karl Julius Schröer studierte nach Absolvierung des Preßburger Lyzeums an den Universitäten Leipzig, Halle und Berlin Theologie, klassische und deutsche Philologie, Philosophie sowie Kunstgeschichte. Nach seiner Rückkehr vertrat er 1846 bis 1849 seinen kranken Vater als Lehrer für deutsche Literaturgeschichte am evangelischen Lyzeum seiner Heimatstadt.

1847 trat Schröer mit seiner ersten größeren Veröffentlichung, der gemeinsam mit Rudolf von Beyer herausgegebenen Anthologie "Donauhafen“, hervor. 1848 und 1849 veröffentlichte er Artikel in der "Presse“, der "Preßburger Zeitung“ sowie der "Pester Zeitung“. Nach einigen Jahren als Professor für deutsche Sprache und Literatur an der Pester Universität unterrichtete er ab 1852 an der Preßburger Oberrealschule, wo er bis 1860 blieb.

In dieser Zeit begann Schröer als erster mit der systematischen Erforschung des Ungarndeutschtums mit Schwerpunkt auf Volksdichtung, Volksleben und Volkssprache. Darüber hinaus stellte er Wörterbuch und Grammatik der deutschen Mundarten des historischen Nordungarn zusammen, wofür er weite Studienreisen auf sich nahm.

Nachdem er Preßburg nicht zuletzt aufgrund von Magyarisierungsbestrebungen im Königreich Ungarn verlassen hatte, wirkte er 1861 bis 1866 als Direktor der evangelischen Schulen Wiens und erwarb in dieser Funktion den Ruf eines Reformers. Während seiner Ära wurde nicht nur der Neubau des Schulhauses am Karlsplatz fertiggestellt (1862), sondern es wurden auch weitere Filialen gegründet und der Lehrkörper vergrößert. Seine letzte Anstellung fand Schröer am Polytechnischen Institut (ab 1872 Technische Hochschule) in Wien, zunächst ab 1866 als Dozent, ab 1867 als außerordentlicher Professor und 1891 bis zu seiner Emeritierung 1895 als Ordinarius.

Die letzten 25 Jahre seines Lebens widmete der Literaturwissenschaftler fast ausschließlich der Goetheforschung, unter anderem durch Mitarbeit an der Werksausgabe, aber auch durch zahlreiche eigene Publikationen zu Goethe und dessen Werk (etwa die zweibändige kommentierte Ausgabe "Faust von Goethe“, 1881). Schließlich bemühte er sich um die Errichtung eines Goethe-Denkmals in Wien, das knapp vor Schröers Tod enthüllt werden konnte.

Literatur

  • Constantin von Wurzbach: Schröer, Karl Julius. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. Band 31. Wien: Zamarski 1876, S. 348–351

Weblinks