Volksschule

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Die Volksschule in der Irenäusgasse (1970)
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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Bildname Volksschule.jpg
Bildunterschrift Die Volksschule in der Irenäusgasse (1970)

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Schulform, die alle Kinder nach vollendetem sechsten Lebensjahr zu besuchen haben. Als Nachfolgeinstitut der Trivialschule durch das Reichsvolksschulgesetz 1869 geregelt.

Die Schulpflicht konnte damals durch den Besuch von acht Jahren Volksschule oder fünf Jahren Volksschule und drei Jahren Bürgerschule erfüllt werden.

Bereits im 13. Jahrhundert errichteten die aufblühenden Städte parallel zu den Kloster- und Domschulen aufgrund des zunehmenden Handels- und Geschäftsverkehrs sogenannte Stadtschulen (die erste Stadtschule in Österreich war die Bürgerschule zu Sankt Stephan), die vielleicht schon unter Heinrich II. Jasomirgott bestand. Der Unterricht umfasste zunächst Lesen und Schreiben, beides in lateinischer Sprache.

Eine alte Stadtschule aus dem 12. Jahrhundert besaß Eger, im 13. Jahrhundert folgten weitere in Leipa, Aussig und Leitmeritz, im 14. Jahrhundert beispielsweise in St. Pölten, Hainburg, Laa, Perchtoldsdorf und Weitra. Erst durch die Schaffung des Haupt- und Mittelschulgesetzes 1927 wurde die Volksschule zu einer vier- beziehungsweise achtjährigen Schulform.

Pädagogische Strömungen (beispielsweise Reformpädagogik, Arbeitsschule) wurden besonders in der Volksschule wirksam. Durch das Auslaufen der sogenannten Volksschuloberstufe (fünfte bis achte Klasse) nach dem Schulgesetzwerk von 1962 erhielt die Volksschule ihre heutige Gestalt als vierjährige Schulform, die eine grundlegende Allgemeinbildung vermittelt. 1982 kam zu den traditionellen Fächern der Volksschule eine lebende Fremdsprache als unverbindliche Übung; derzeit ist die Arbeit in der Volksschule durch zahlreiche pädagogische Innovationen gekennzeichnet (unter anderem, [auch in Schulpartnerschaften der Europäischen Union] offene Lernformen, Montessori-Pädagogik, verbale Leistungsbeurteilung, Einsatz neuer Informationstechnologien).

Literatur

  • Rudolf Piffl / Anton Herget / Anton Weiß: Geschichte der Erziehung und des Unterrichts. Bearbeitet und erweitert von Rudolf Piffl und Anton Simonic. Wien: Österreichischer Bundesverlag 31930 (Lehrpläne der Volksschule)