Rudolf Kaftan

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Daten zur Person
Personenname Kaftan, Rudolf
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 22884
GND
Wikidata
Geburtsdatum 13. April 1870
Geburtsort Haslach, Oberösterreich
Sterbedatum 4. Jänner 1961
Sterbeort Wien
Beruf Mittelschullehrer
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 19.09.2013 durch WIEN1.lanm08w01
Begräbnisdatum 11. Jänner 1961
Friedhof
Grabstelle Zentralfriedhof, Ehrengrab, Gruppe 33A/2/9
  • 1., Schulhof 2 (Sterbeadresse)
  • 19., Billrothstraße 69 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenmedaille der Stadt Wien (Verleihung: 11. März 1955, Übernahme: 13. April 1955)

Rudolf Kaftan, * 13. April 1870 Haslach, Oberösterreich,14. Jänner 1961 Wien 1, Schulhof 2 (Zentralfriedhof, Ehrengrab, Gruppe 33A/2/9), Mittelschullehrer, Gründer und Leiter des Wiener Uhrenmuseums, Gattin Else Aitenbichler, Sohn einer kinderreichen Lehrerfamilie. Studierte an der Universität Wien Mathematik, Physik, Astronomie und Pädagogik und arbeitete dann als Mittelschullehrer (ab 1899 Supplent für Mathematik und Physik am Währinger Gymnasium, 18, Klostergasse 25). Schon von Jugend an hatte er Interesse an Uhren, weshalb er im Lauf der Zeit eine große Sammlung von Chronometern aller Systeme erwarb. Kaftan konstruierte Spezialuhren und erwarb auch Patente dafür; anlässlich der Hygienischen Ausstellung in Wien erhielt er am 1. Juni 1906 als Erfinder einer elektrischen Pausenläutuhr für Schulen die Silberne Fortschrittsmedaille. Als Hauslehrer bei Professor Obersteiner in Döbling konnte er in den Mansardenräumen des Palais Obersteiner seine inzwischen umfangreich gewordene Sammlung unterbringen; als der Abbruch des Hauses drohte, beschloss der Gemeinderat unter Bürgermeister Richard Weiskirchner am 4. Mai 1917, Kaftans Sammlung um einen Schätzwert von 120.000 Kronen anzukaufen und damit das erste Uhrenmuseum der Welt zu eröffnen, dessen Leitung Kaftan übernehmen sollte. Mit Unterstützung des von Kaftan gegründeten Vereins der „Freunde des Wiener Uhrenmuseums" und finanziellen Unterstützungen konnte das Haus 1, Schulhof 2 als Uhrenmuseum adaptiert und eingerichtet werden (Eröffnung 1921). Mehr als 40 Jahre lang war Kaftan um die Vergrößerung der Sammlung bemüht, die seit 1939 einen Bestandteil des Historischen Museums der Stadt Wien bildet. Am 16. Jänner 1960 nahm er die letzte seiner regelmäßigen Führungen durch das Museum vor. Er trug auch wesentlich zur Verbreitung der Sprache Esperanto bei (wofür er gratis Kurse veranstaltete). Ehrenmedaille der Stadt Wien (1955).


Literatur

  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hrsg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • 1918-1968. Wien, 50 Jahre Hauptstadt der Republik, 11.04.1970, S. 10 f.
  • Heinrich Lunardi: Alte Wiener Uhren und ihr Museum. 1973
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 116