Peter Huemer: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Peter Huemer | + | Peter Huemer studierte Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte an der [[Universität Wien (Institution)|Universität Wien]]. Seine Ausbildung schloss 1968 mit einer zeitgeschichtlichen Dissertation über Sektionschef [[Robert Hecht]] ab. Hecht hatte als Jurist das sogenannte Notverordnungsrecht entwickelt, mit dem Bundeskanzler [[Engelbert Dollfuß]] 1933 die Ausschaltung des Parlaments legitimierte. |
− | Von 1969 bis 2002 arbeitete Huemer als Mitarbeiter des [[ORF|Österreichischen Rundfunks]]. Er begann in der Dokumentationsabteilung, wo er 1974 bis 1976 im Team von [[Claus Gatterer|Claus Gatterers]] TV-Magazin "teleobjektiv" mit dabei war. Von 1977 bis 1987 leitete er die legendäre Talkshow "Club 2". In dieser Funktion wurde er landesweit bekannt. Nach seinem Abschied vom Fernsehen gestaltete er 14 Jahre lang, von 1987 bis 2002, die Radioreihe "Im Gespräch" im Programm Ö1. Huemer arbeitete auch wiederholt in Deutschland, so für den Südwestfunk Saarbrücken ("Streit im Schloss", 1989-1994) oder bei den Berliner Begegnungen auf 3sat (1992-2001). | + | Von 1969 bis 2002 arbeitete Huemer als Mitarbeiter des [[ORF|Österreichischen Rundfunks]]. Er begann in der Dokumentationsabteilung, wo er 1974 bis 1976 im Team von [[Claus Gatterer|Claus Gatterers]] TV-Magazin "teleobjektiv" mit dabei war. Von 1977 bis 1987 leitete er die legendäre Talkshow "Club 2". In dieser Funktion wurde er landesweit bekannt. Nach seinem Abschied vom Fernsehen gestaltete er 14 Jahre lang, von 1987 bis 2002, die Radioreihe "Im Gespräch" im Programm Ö1. Huemer arbeitete auch wiederholt in Deutschland, so für den Südwestfunk Saarbrücken ("Streit im Schloss", 1989-1994) oder bei den "Berliner Begegnungen" auf 3sat (1992-2001). |
− | Huemer meldet sich immer wieder mit Beiträgen zum aktuellen Geschehen zu Wort, mit seiner Arbeit als Moderator schaltete er sich | + | Huemer meldet sich immer wieder mit Beiträgen zum aktuellen Geschehen zu Wort, mit seiner Arbeit als Moderator schaltete er sich in aktuelle politische Debatten ein und kritisierte den Abbau des Sozialstaates und die Einschränkung der Bürgerrechte. Er war einer der Mitbegründer von SOS Mitmensch und bei der Organisation des "Lichtermeers" 1993 dabei. 2002 übernahm er die Theodor-Herzl-Dozentur für Poetik des Journalismus an der Universität Wien, seit 2005 unterstützte er als Mitglied im Redaktionsbeirat die monatlich erscheinende Zeitschrift "Datum". Von 2011 bis 2015 führte Huemer eine monatliche Gesprächsreihe im stadtTheater walfischgasse mit jeweils einem Gast, etwa [[André Heller]], Sally Perel, Joachim Gauck und Harald Schmidt. In der Spielzeit 2013/2014 trat er als Moderator beim Projekt "Die letzten Zeugen" von [[Doron Rabinovici]] und [[Matthias Hartmann]] im Wiener [[Burgtheater (Institution)|Burgtheater]] auf. |
Von Peter Huemer gibt es eine Vielzahl an publizistischen Beiträgen zur österreichischen Geschichte im 20. Jahrhundert, Begleitbücher zu seinen Diskussionsreihen ("Im Gespräch" 1993), Medienanalysen oder Bemühungen zur einer politischen Anthropologie ("Unterwerfung. Über den destruktiven Gehorsam", 1990). Der Band "Heimat. Lügen. Literatur. Texte zur gegenwärtigen Befindlichkeit" (2006) zeigte sein weites thematisches Spektrum in der Auseinandersetzung mit Österreich. | Von Peter Huemer gibt es eine Vielzahl an publizistischen Beiträgen zur österreichischen Geschichte im 20. Jahrhundert, Begleitbücher zu seinen Diskussionsreihen ("Im Gespräch" 1993), Medienanalysen oder Bemühungen zur einer politischen Anthropologie ("Unterwerfung. Über den destruktiven Gehorsam", 1990). Der Band "Heimat. Lügen. Literatur. Texte zur gegenwärtigen Befindlichkeit" (2006) zeigte sein weites thematisches Spektrum in der Auseinandersetzung mit Österreich. |
Version vom 12. August 2015, 10:45 Uhr
- Theodor-Herzl-Dozentur für Poetik des Journalismus an der Universität Wien (2002 bis 2002)
Peter Huemer, * 11. Juli 1941 Linz, Publizist, Journalist, Historiker.
Biographie
Peter Huemer studierte Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte an der Universität Wien. Seine Ausbildung schloss 1968 mit einer zeitgeschichtlichen Dissertation über Sektionschef Robert Hecht ab. Hecht hatte als Jurist das sogenannte Notverordnungsrecht entwickelt, mit dem Bundeskanzler Engelbert Dollfuß 1933 die Ausschaltung des Parlaments legitimierte.
Von 1969 bis 2002 arbeitete Huemer als Mitarbeiter des Österreichischen Rundfunks. Er begann in der Dokumentationsabteilung, wo er 1974 bis 1976 im Team von Claus Gatterers TV-Magazin "teleobjektiv" mit dabei war. Von 1977 bis 1987 leitete er die legendäre Talkshow "Club 2". In dieser Funktion wurde er landesweit bekannt. Nach seinem Abschied vom Fernsehen gestaltete er 14 Jahre lang, von 1987 bis 2002, die Radioreihe "Im Gespräch" im Programm Ö1. Huemer arbeitete auch wiederholt in Deutschland, so für den Südwestfunk Saarbrücken ("Streit im Schloss", 1989-1994) oder bei den "Berliner Begegnungen" auf 3sat (1992-2001).
Huemer meldet sich immer wieder mit Beiträgen zum aktuellen Geschehen zu Wort, mit seiner Arbeit als Moderator schaltete er sich in aktuelle politische Debatten ein und kritisierte den Abbau des Sozialstaates und die Einschränkung der Bürgerrechte. Er war einer der Mitbegründer von SOS Mitmensch und bei der Organisation des "Lichtermeers" 1993 dabei. 2002 übernahm er die Theodor-Herzl-Dozentur für Poetik des Journalismus an der Universität Wien, seit 2005 unterstützte er als Mitglied im Redaktionsbeirat die monatlich erscheinende Zeitschrift "Datum". Von 2011 bis 2015 führte Huemer eine monatliche Gesprächsreihe im stadtTheater walfischgasse mit jeweils einem Gast, etwa André Heller, Sally Perel, Joachim Gauck und Harald Schmidt. In der Spielzeit 2013/2014 trat er als Moderator beim Projekt "Die letzten Zeugen" von Doron Rabinovici und Matthias Hartmann im Wiener Burgtheater auf.
Von Peter Huemer gibt es eine Vielzahl an publizistischen Beiträgen zur österreichischen Geschichte im 20. Jahrhundert, Begleitbücher zu seinen Diskussionsreihen ("Im Gespräch" 1993), Medienanalysen oder Bemühungen zur einer politischen Anthropologie ("Unterwerfung. Über den destruktiven Gehorsam", 1990). Der Band "Heimat. Lügen. Literatur. Texte zur gegenwärtigen Befindlichkeit" (2006) zeigte sein weites thematisches Spektrum in der Auseinandersetzung mit Österreich.