Paul de Sorbait

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Daten zur Person
Personenname Sorbait, Paul von
Abweichende Namensform
Titel Ritter von, Dr. phil., Dr. med.
Geschlecht männlich
PageID 4348
GND
Wikidata
Geburtsdatum 25. Jänner 1624
Geburtsort Montblyart, Hennegau
Sterbedatum 29. April 1691
Sterbeort Wien
Beruf Arzt, Sanitätsbeamter
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 17.12.2014 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof Grabstein in der Friedrichskapelle des Stephansdoms
Grabstelle
  • 1., Weihburggasse 17 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Rektor der Universität Wien )

Sorbait Paul (1685 Ritter von), * 1624 Montblyart, Hennegau, † 29. April 1691 Wien (1, Weihburggasse 17; Grabstein in der Friedrichskapelle des Stephansdoms, Passionschor), Arzt, Sanitätsbeamter, Gattin Anna Katharina, Tochter († vor 1679) des Apothekerehepaars Johann Melchior senior und Maria Elisabeth Zorn ("Zum weißen Engel").

Studierte in Köln, Paderborn, Wien (1647) umd Padua (Dr. phil., Dr. med.), kam 1652 wieder nach Wien, wurde in die medizinische Fakultät aufgenommen (1654 Professor der medizinischen Theorie, 1663 der medizinischen Praxis) und erhielt Sitz und Stimme im Universitäts-Consistorium. Er wurde 1657 zum lebenslangen Superintendenten der Emerichschen Fakultätsstiftung ernannt, war 1666, 1669 und 1678 Dekan der medizinischen Fakultät (wobei er die Bestätigung alter Privilegien der Fakultät durch Leopold I. erreichte), 1668 Rektor und wurde im selben Jahr Leibarzt der Kaiserinwitwe Eleonore. Als Professor der Theorie sorgte er für den Anatomie- und Botanikunterricht, begründete (größtenteils aus eigenen Mitteln) die erste medizinische Bibliothek der Universität; 1677 ließ er auf eigene Kosten das Goldbergsche Stiftungshaus (1, Johannesgasse 13) renovieren und darin eine Kapelle errichten 1678 erkannte er noch vor deren epidemischer Ausbreitung den Ausbruch der Pest; im August wurde er zum niederösterreichischen Regimentsrat für das öffentliche Gesundheitswesen ernannt, 1679 im Hinblick auf sein unermüdliches Wirken und seine Verdienste um das Wohl der Bevölkerung zum Generalinquisitor in Pestangelegenheiten. 1681 legte Sorbait die Professur nieder. 1683 erwarb er sich neuerliche Verdienste um die Stadt (Obristwachtmeister und Kommandant der akademischen Legion), betreute aber auch Bürgermeister Johann Andreas von Liebenberg als behandelnder Arzt und führte schließlich dessen Totenbeschau durch.

Werke

Zu seinen medzinischen Werken gehören:

  • Die Revision der Wiener Pestordnung und
  • Das „Consilium medicum" (beide 1679)

Sorbaitgasse, Türkenbefreiungsdenkmal

Literatur

  • Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban u. Schwarzenberg 1884-1888
  • Leopold Senfelder: Paul de Sorbait. Ein Wiener Arzt aus dem 17. Jahrhundert. Quellenmäßig geschildert. In: Wiener klinische Rundschau 21-27 und 29 (1906)
  • Julius Schaffran: Paul de Sorbait, der erste Amtsarzt Österreichs. Historische Skizze. In: Der Amtsarzt 10 (1909)
  • Edward Browne: Die Wiener Universität und die Wiener medizinische Schule im 17. Jahrhundert. In: Mitteilungen zur Geschichte der Medizin 16, 71 / 72 (1917), S. 142 ff.
  • Helmut Wyklicky: Archiater, Rector Magnificus, medicus, nihil. In: Österreichische Ärztezeitung. Organ der Österreichischen Ärztekammer. Wien: Verlag Haus der Ärzte 21 (1967)
  • Erna Lesky: Paul de Sorbait. Anti-Paracelsian and Harveian. In: Science, medicine and society in the Renaissance 2 (1972), S. 1 ff.
  • Karl Holubar: Paul de Sorbait. Zum 300. Todestag. In: Wiener klinische Woche. Wien 103 (1991), S. 585 ff.
  • Kurt Ganzinger: Eine Wiener Pestarzneitaxe. In: Österreichische Ärztezeitung. Organ der Österreichischen Ärztekammer. Wien: Verlagshaus der Ärzte 103 (1959), S. 60 ff.
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Paulus de Sorbait. In: Österreichischer Wappenkalender 1959, S. 30