Paul Zifferer: Unterschied zwischen den Versionen

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Paul Zifferer, * 9. März 1879 Bystritz am Hostein (Bystřice pod Hostýnem, Tschechische Republik), † 14. Februar 1929 Wien, Journalist, Schriftsteller, Dramatiker.
 
Paul Zifferer, * 9. März 1879 Bystritz am Hostein (Bystřice pod Hostýnem, Tschechische Republik), † 14. Februar 1929 Wien, Journalist, Schriftsteller, Dramatiker.
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Paul Zifferer stammt aus einer angesehenen jüdischen Familie in Nordmähren, die nach Wien zog. Er studierte Philosophie und Rechtswissenschaften an der [[Universität]] Wien und an der Sorbonne in Paris. Nach Abschluss seiner Studien war er als Sekretär für französische Persönlichkeiten des öffentliches Lebens in Wien und Paris tätig.  
 
Paul Zifferer stammt aus einer angesehenen jüdischen Familie in Nordmähren, die nach Wien zog. Er studierte Philosophie und Rechtswissenschaften an der [[Universität]] Wien und an der Sorbonne in Paris. Nach Abschluss seiner Studien war er als Sekretär für französische Persönlichkeiten des öffentliches Lebens in Wien und Paris tätig.  
  
Er schrieb für österreichische und französische Zeitungen, unter anderem für das Feuilleton des "[[Neues Wiener Journal|Neuen Wiener Journals]]" und der "[[Neue Freie Presse|Neuen Freien Presse]]". In Wien schloss er sich einem Literatenkreis "[[Jung-Wien]]" [[Arthur Schnitzler]] und [[Hugo von Hofmannsthal]] an und veröffentlichte ab 1898 Märchen, Romane (etwa "Der kleine Gott der Welt" [1902], "Die Kaiserstadt" [1923]), Erzählungen sowie Lyrik. Außerdem übersetzte er die Werke Gustave Flauberts und eine Novelle von Rachilde ins Deutsche.  
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Er schrieb für österreichische und französische Zeitungen, unter anderem für das Feuilleton des "[[Neues Wiener Journal|Neuen Wiener Journals]]" und der "[[Neue Freie Presse|Neuen Freien Presse]]". In Wien schloss er sich einem Literatenkreis "[[Jung-Wien]]" [[Arthur Schnitzler]] und [[Hugo von Hofmannsthal]] an und veröffentlichte ab 1898 Märchen, Romane (etwa "Der kleine Gott der Welt" [1902], "Die fremde Frau" [1916], "Die Kaiserstadt" [1923]), Erzählungen sowie Lyrik. Außerdem übersetzte er die Werke Gustave Flauberts und eine Novelle von Rachilde ins Deutsche. Eine enge Freundschaft verband ihn mit [[Raoul Auernheimer]].
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Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] fungierte Zifferer als Kriegsberichterstatter in Albanien und war als Herausgeber der "Revue d'Autriche" tätig. Diese Zeitschrift hatte das Ziel, im Ausland über Österreich zu informieren. Nach dem Krieg berichtete er von den Verhandlungen zu den Pariser Vororteverträgen. Von Oktober 1919 bis zu seinem frühen Tod durch Krebs im Februar 1929 wirkte er als Presseattaché an der österreichischen Botschaft in Paris. Dabei nahm er auch Kulturagenden wahr und bemühte sich insbesondere um die Salzburger Festspiele. Der Literat vertrat Österreich auf auf kulturellen Großveranstaltungen wie dem "Weltkongress der dramatischen Schriftsteller und Komponisten" 1926 in Paris.
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1955 wurde in Wien-[[Essling]] die [[Zifferergasse]] nach dem in Frankreich mehrfach geehrten Schriftsteller benannt.
  
Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] fungierte Zifferer als Kriegsberichterstatter in Albanien und war als Herausgeber der "Revue d'Autriche" tätig. Diese Zeitschrift hatte das Ziel, im Ausland über Österreich zu informieren. Nach dem Krieg berichtete er von den Verhandlungen zu den Pariser Vororteverträgen. Von Oktober 1919 bis zu seinem frühen Tod durch Krebs im Februar 1929 wirkte er als Presseattaché an der österreichischen Botschaft in Paris. Dabei nahm er auch Kulturagenden wahr und bemühte sich insbesondere um die Salzburger Festspiele.
 
 
==Links==
 
==Links==
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Zifferer Wikipedia: Paul Zifferer]
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* [https://limam.upol.cz/Authors/Detail/135 Literarische Landkarte der deutschmährischen Autoren: Paul Zifferer]
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* [https://litkult1920er.aau.at/litkult-lexikon/zifferer-paul/ Transdisziplinäre Konstellationen in der österreichischen Literatur, Kunst und Kultur der Zwischenkriegszeit: Zifferer, Paul]

Version vom 26. August 2022, 08:58 Uhr

Daten zur Person
Personenname Zifferer, Paul
Abweichende Namensform
Titel . Dr. iur., Dr. phil., Hofrat
Geschlecht männlich
PageID 37913
GND 118772899
Wikidata Q3372442
Geburtsdatum 9. März 1879
Geburtsort Bystritz am Hostein (Bystřice pod Hostýnem, Tschechische Republik)
Sterbedatum 14. Februar 1929
Sterbeort Wien
Beruf Journalist, Schriftsteller, Dramatiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Zifferergasse, Jung-Wien
Quelle Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 26.08.2022 durch WIEN1.lanm09mer
Begräbnisdatum 16. Februar 1929
Friedhof Friedhof Hietzing
Grabstelle Gruppe 18, Reihe 8, Nummer 302
  • 3., Marokkanergasse 11 (Wohnadresse)
  • 9., Althanstraße 3 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Chevalier de l’Ordre de la Légion d’Honneur (Verleihung: 1927)
  • Ordre des Palmes Académiques (Verleihung: 1927)
  • Ehrenzeichen zweiter Klasse vom Roten Kreuz mit der Kriegsdekoration (Verleihung: 1916)

  • Presseattaché der Österreichischen Gesandtschaft in Paris )

Paul Zifferer, * 9. März 1879 Bystritz am Hostein (Bystřice pod Hostýnem, Tschechische Republik), † 14. Februar 1929 Wien, Journalist, Schriftsteller, Dramatiker.

Biografie

Paul Zifferer stammt aus einer angesehenen jüdischen Familie in Nordmähren, die nach Wien zog. Er studierte Philosophie und Rechtswissenschaften an der Universität Wien und an der Sorbonne in Paris. Nach Abschluss seiner Studien war er als Sekretär für französische Persönlichkeiten des öffentliches Lebens in Wien und Paris tätig.

Er schrieb für österreichische und französische Zeitungen, unter anderem für das Feuilleton des "Neuen Wiener Journals" und der "Neuen Freien Presse". In Wien schloss er sich einem Literatenkreis "Jung-Wien" Arthur Schnitzler und Hugo von Hofmannsthal an und veröffentlichte ab 1898 Märchen, Romane (etwa "Der kleine Gott der Welt" [1902], "Die fremde Frau" [1916], "Die Kaiserstadt" [1923]), Erzählungen sowie Lyrik. Außerdem übersetzte er die Werke Gustave Flauberts und eine Novelle von Rachilde ins Deutsche. Eine enge Freundschaft verband ihn mit Raoul Auernheimer.

Während des Ersten Weltkriegs fungierte Zifferer als Kriegsberichterstatter in Albanien und war als Herausgeber der "Revue d'Autriche" tätig. Diese Zeitschrift hatte das Ziel, im Ausland über Österreich zu informieren. Nach dem Krieg berichtete er von den Verhandlungen zu den Pariser Vororteverträgen. Von Oktober 1919 bis zu seinem frühen Tod durch Krebs im Februar 1929 wirkte er als Presseattaché an der österreichischen Botschaft in Paris. Dabei nahm er auch Kulturagenden wahr und bemühte sich insbesondere um die Salzburger Festspiele. Der Literat vertrat Österreich auf auf kulturellen Großveranstaltungen wie dem "Weltkongress der dramatischen Schriftsteller und Komponisten" 1926 in Paris.

1955 wurde in Wien-Essling die Zifferergasse nach dem in Frankreich mehrfach geehrten Schriftsteller benannt.

Links