Daten zum Objekt
Art des Objekts Gewässer
Datum von
Datum bis
Name seit 07.05.1984
Andere Bezeichnung Entlastungsgerinne
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 7672
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 8.02.2017 durch DYN.wolfgang j kraus


Neue Donau, Entlastungsgerinne im Bereich des nach der Donauregulierung angelegten Überschwemmungsgebiets.

Nach dem Donauhochwasser von 1954 (8.-28. Juli) begannen Diskussionen um die Verbesserung des Hochwasserschutzes. Nach der Donauregulierung von 1870 bis 1875 waren drei der gesteckten Ziele (Möglichkeit der Schifffahrt zwischen Nussdorf und Albern, Zuschüttung der meisten Donaualtarme, Erleichterung des Baus von Brücken, insbesondere für den Eisenbahnverkehr) erreicht worden, der volle Hochwasserschutz aber blieb unerfüllt (zum Beispiel Hochwässer 1897 und 1899).

Erst in den 1960er Jahren gab es erste Lösungsmodelle für dieses Problem, wobei der damalige Finanzstadtrat Felix Slavik im Zusammenwirken mit Stadtbaudirektor Dr. Rudolf Koller die treibende Kraft war. Die Debatte über die Beschlussfassung des Entlastungsgerinnes, wie das Projekt damals noch hieß, löste eine politische Krise aus; der Gemeinderat fasste den entsprechenden Beschluss am 12. September 1969 gegen die Stimmen der ÖVP (die schließlich 1973 die Koalition mit der SPÖ verließ). 1972 begannen die Aushubarbeiten, am 7. Mai 1984 (Gemeinderatsausschuss für Kultur) erfolgte die offizielle Benennung "Neue Donau" (die in der Öffentlichkeitsarbeit der Stadt seit Anfang der 1970er Jahre verwendet wurde) und am 13. Oktober 1987 wurden die Baggerarbeiten zum Aushub der Neuen Donau abgeschlossen.

Die Neue Donau, die auf dem Terrain des vom Hubertusdamm begrenzten Inundationsgebiets der ersten Donauregulierung entstand, umschließt gemeinsam mit dem Donauhauptstrom die Donauinsel, die sich zu einem bedeutenden Freizeit- und Erholungszentrum entwickelt hat. Der nördlichste Teil der Neuen Donau und der Donauinsel befindet sich in Niederösterreich, steht aber eigentumsrechtlich im Besitz der Stadt Wien, seit im Zuge der Übersiedlung der niederösterreichischen Landesregierung und des niederösterreichischen Landtags nach St. Pölten, 1996/1997, Wien auf Grund einer 1995 getroffenen Vereinbarung der beiden Bundesländer für die Aufgabe seines dadurch wiederbelebten Hälfteanteils am Landhaus in der Herrengasse entschädigt wurde.

Donau, Donauregulierung.

Literatur

  • Verwaltungsbericht der Stadt Wien
  • Rendezvous Wien. Vierteljahreszeitschrift für Freunde Wiens in aller Welt. Wien: Wiener Tourismusverband, 22.10.1987, S. 5