Maler
Der recht weit gefasste Begriff "Maler" umschloss Künstler, die mit Farbe arbeiteten, ebenso wie Handwerker, die Streicharbeiten an Innen- und Außenwänden von Gebäuden besorgten (Anstreicher, Zimmermaler, Tüncher), aber auch die dazwischen angesiedelten Kunsthandwerker, die - meist nach vorgegebenen Mustern oder Schablonen - Wände oder Gegenstände mit Figuren oder anderen Dekorationen bemalten (Kartenmaler, Schildermaler und andere).
Die Wiener Maler waren bis 1600 mit anderen Handwerksgruppen - darunter die Glaser, Goldschlager und Seidensticker - in der Lukaszeche zusammengeschlossen, bevor sie eine eigene Bruderschaft bildeten. Ab dem ausgehenden Mittelalter lässt sich eine zunehmende Spezialisierung in der Malkunst beobachten (Conterfreiter, Wappen-, Brief-, Glas-, Emailmaler und andere). Viele Maler waren auch im graphischen Bereich oder als Vergolder tätig.
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Innungen und Handelsgremien: Maler (Schilder- und Schriftmaler)
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Innungen und Handelsgremien: Anstreicher
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Innungen und Handelsgremien: Zimmermaler
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Innungen und Handelsgremien, U: Urkunden: Gesamtserie aller Innungen (enthält Urkunden der Maler-, Anstreicher- und Zimmermalerinnungen)
Literatur
- Gerlinde Sanford: Wörterbuch von Berufsbezeichnungen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Gesammelt aus den Wiener Totenprotokollen der Jahre 1648-1668 und einigen weiteren Quellen. Bern / Frankfurt am Main: Lang 1975 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur, 136), S. 83