Joseph Richter: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 23. Juli 2014, 14:32 Uhr

Daten zur Person
Personenname Richter, Joseph
Abweichende Namensform Richter, Josef
Titel
Geschlecht männlich
PageID 26628
GND
Wikidata
Geburtsdatum 16. März 1749
Geburtsort Wien
Sterbedatum 16. Juni 1813
Sterbeort Wien
Beruf Schriftsteller, Journalist, Dramatiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 23.07.2014 durch WIEN1.lanm09mur
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • Stadt 1023 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Richter Joseph, * 16. März 1749 Wien, † 16. Juni 1813 Stadt 1023 (l, Himmelpfortgasse 6), Schriftsteller, Journalist, Gattin (1784) Tochter des Churbayrischen Residenten von Mengwein. Richter veröffentlichte zunächst Gedichte (1774), gab dann im Fasching 1778 das älteste Wiener Witzblatt „Der Spaßvogel" heraus, ging 1779 („Reise von Wien nach Paris", 1781) und nochmals 1782 nach Paris. 1784 erschien unter dem Pseudonym Obermayr die „Bildergallerie geistlicher und klösterlicher Mißbräuche" (es folgte jene der weltlichen Mißbräuche). 1783/1784 gab er die Zeitschrift „Die Brieftasche. Eine lokale Tagesschrift" heraus, 1785 die „Wiener. Musterkarte, ein Beitrag zur Schilderung Wiens", 1785/1786 „Der Wienerische Zuschauer". Als Journalist der josephinischen Aufklärung wurde Richter besonders durch die von ihm 1785 begründete, ab 1793 regelmäßig erscheinende Wochenschrift „Briefe eines Eipeldauers an seinen Herrn Vetter in Kakran über d' Wienstadt" bekannt, die (nach einer Pause des Erscheinens) in den „Briefen des wiederaufgelebten Eipeldauers" beziehungsweise den „Briefen des jungen Eipeldauers" eine Fortsetzung fanden (Eipeldauer-Briefe). Politische und antireligiöse Schriften, Dramen, Lustspiele und andere Theaterstücke, Gelegenheitsarbeiten, vor allem aber Pamphlete (am berüchtigsten „Warum wird Kaiser Josef von seinem Volke nicht geliebt", 1787) ergänzen Richters Werk. Die Restauration Jahn, die sich in seinem Wohnhaus befand, hob er in seinen Schriften immer wieder hervor. Richters Schriften sind zeit-, kultur- und lokalgeschichtlich von großem Interesse. Mit seiner satirischen Haltung, seiner wienerischen Sprache und den Wortwitzen kann er als Vorläufer Johann Nestroys betrachtet werden. Josef-Richter-Gasse.

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Hans Viktor Pisk: Jospeh Richter. Versuch einer Biographie und Bibliographie. Diss. Univ. Wien. Wien 1926
  • Kai Kaufmann: „Es ist nur ein Wien!" Stadtbeschreibungen von Wien 1700 bis 1783. In: Lit. in der Gesch. / Gesch. in der Lit. 29 (1994), S. 199 ff.
  • Eugen von Pannel: Einleitung zur Neuausgabe der Eipeldauerbriefe. In: Denkwürdigkeiten aus Alt-Österr. 17(1917), S. 11 ff.
  • Josef Freiherr von Retzer: Nekrolog. In: ebda. 18 (1918), S. 402 ff.
  • Franz Gräffer: Kleine Wiener Memoiren und Wiener Dosenstücke. In Auswahl hg. von Anton Schlossar unter Mitwirkung von Gustav Gugitz. München: G. Müller 1918-1922. Band 2, S. 343 f.
  • Peter Csendes [Hg.]: Österreich 1790-1848. Kriege gegen Frankreich, Wiener Kongreß, Ära Metternich, Zeit des Biedermeier, Revolution von 1848. Das Tagebuch einer Epoche. Wien: Brandstätter 1987, S. 119
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 375