Johann Strauss (Sohn)

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Johann Strauss (Sohn)
Daten zur Person
Personenname Strauss, Johann
Abweichende Namensform Strauß Sohn
Titel
Geschlecht männlich
PageID 20142
GND
Wikidata
Geburtsdatum 25. Oktober 1825
Geburtsort St.Ulrich
Sterbedatum 3. Juni 1899
Sterbeort Wien
Beruf Komponist, Kapellmeister
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 30.07.2014 durch WIEN1.lanm09eic
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grab 32A, Nummer 27
Bildname johann_strauss_sohn.jpg
Bildunterschrift Johann Strauss (Sohn)
  • 7., Lerchenfelder Straße 15 (Geburtsadresse)
  • 4., Igelgasse (4) 4 (Sterbeadresse)
  • 1., Singerstraße 21 (Wohnadresse)
  • 1., Weihburggasse 2 (Wohnadresse)
  • 1., Kärntner Straße 11 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • 1. Gattin Henriette ChalupetzkyDie Verwendung von „1. Gattin“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.
  • 2. Gattin Ernestine Henriette DittrichDie Verwendung von „2. Gattin“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.
  • 3. Gattin Adele DeutschDie Verwendung von „3. Gattin“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.

Strauß Johann („Strauß Sohn"), * 25. Oktober 1825 St. Ulrich (Rofranogasse 76; 7, Lerchenfelder Straße 15; Taufe Ulrichskirche), † 3. Juni 1899 Wien 4, Igelgasse (seit 1899 Johann-Strauß-Gasse) 4 (Palais Strauß; Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grab 32A, Nummer 27 Grabdenkmal von Johannes Benk), Komponist, Kapellmeister, erste Gattin (27. August 1862) Henriette Chalupetzky (nach dem Geburtsnamen ihrer Mutter Treffz, † 8. April 1878), Sängerin, zweite Gattin (28. Mai 1878) Ernestine Henriette Dittrich (Scheidung am 9. Dezember 1882 in Wien, am 8. Dezember 1885 aus dem österreichischen Staatsverband entlassen, am 28. Jänner 1887 als Staatsbürger von Sachsen-Coburg-Gotha aufgenommen, Scheidung am 11. Juli 1887 durch Herzog Ernst von Coburg), dritte Gattin (15. August 1887 Coburg; Gedenkstein, enthüllt Oktober 1987) Adele Deutsch, Witwe nach Anton Strauß. Vom Vater für die Beamtenlaufbahn vorgesehen, ermöglichte ihm die Mutter zunächst heimlich das Musikstudium (Unterricht bei Generalbasslehrer Hofmann). Strauß entzweite sich mit seinen Eltern und begann zu konzertieren; bereits bei seinem ersten Auftritt in Dommayers Casino (Hietzing) am 15. Oktober 1844 hatte er großen Erfolg. Nach dem Tod seines Vaters (Johann Strauß (Vater)) leitete er bis 1863 das väterliche Orchester. Am 25. Februar 1863 erfolgte seine Ernennung zum k. k. Hofball-Musikdirektor; er leitete 1863-1870 alle Hofbälle und widmete sich bis 1871 (Bitte um Enthebung von der Leitung der Hofballmusik am 5. Jänner; Genehmigung bei gleichzeitiger Verleihung des Franz-Joseph-Ordens am 14. Jänner; Nachfolger wurde sein Bruder Eduard) ausschließlich der Komposition von Tanzmusik; der Name „Walzerkönig" begleitete ihn auf seinen Konzertreisen. Erst dann wandte sich Strauß der Komposition von Operetten zu; die Anregung war 1864 von Jacques Offenbach ausgegangen, der anlässlich eines Aufenthalts in Wien mit Strauß zusammengetroffen war. Am 10. Februar 1871 brachte „Indigo" im Theater an der Wien (mit der Primadonna Marie Geistinger) einen großen Erfolg; es folgten „Karneval in Rom" (1. März 1873, Theater an der Wien) und am 5. April 1874 die „Fledermaus" (Text von Karl Haffner und Richard Genée; ebenfalls im Theater an der Wien; geschrieben 13, Maxinggasse 18, wo Strauß 1862-1878 wohnte), die 1894 auch in den Spielplan der Hofoper aufgenommen wurde und Strauß mit einem Schlag als „Schöpfer der goldenen Wiener Operette" in die Wiener Musikgeschichte eingehen ließ. Die wichtigsten Operettenpremieren der folgenden Zeit waren: „Cagliostro" (27. Februar 1875, Theater an der Wien), „Prinz Methusalem" (3. Jänner 1877, Carltheater), „Das Spitzentuch der Königin" (1. Oktober 1880), „Der lustige Krieg" (25. November 1881), beide im Theater an der Wien), „Eine Nacht in Venedig" (3. Oktober 1883, Berlin; 9. Oktober 1883 Theater an der Wien). Am 19. Mai 1876 erhielt Strauß die Genehmigung zum Bau eines Wohnhauses in der damaligen Igelgasse (Straußpalais). Als Strauß am 15. Oktober 1884 beim „Dommayer" sein 40jähriges Künstlerjubiläum feierte, erhielt er (mit Gemeinderats-Beschluss vom 10. Oktober 1884) taxfrei das Wiener Bürgerrecht. Am 24. Oktober 1885 wurde der „Zigeunerbaron" (mit Alexander Girardi in der Rolle des Zsupán) im Theater an der Wien uraufgeführt, es folgte eine Reihe weiterer (heute weniger bekannter) Operetten (hauptsächlich im Theater an der Wien), schließlich am 25. Oktober 1899 (postum) „Wiener Blut" im Carltheater (insgesamt komponierte Strauß 18 Operetten). Von den 145 Walzern sind besonders hervorzuheben: Ballgeschichten (1854), Hofballtänze (1865), Künstlerleben (1867), G'schichten aus dem Wienerwald (1868), Wiener Blut (1871), Rosen aus dem Süden (nach Motiven aus der Operette „Das Spitzentuch der Königin", 1880), Frühlingsstimmen (1882), Lagunenwalzer (aus der Operette „Eine Nacht in Venedig", 1883), Kaiserwalzer (1888) und insbesondere An der schönen blauen Donau (1867; es wird wohl zu Unrecht behauptet, dass dieser bei seiner Uraufführung durchgefallen sei, denn die Presse hat durchwegs positiv berichtet). Strauß besaß 1883-1902 das Haus 8, Laudongasse 49. Denkmal im Hof des Hauses 4, Johann-Strauß-Gasse 4; Gedenktafeln am Geburtshaus (mit Porträtrelief), am Sterbehaus (enthüllt 1. Juni 1900) und an den Häusern 2, Praterstraße 54 und 13, Maxingstraße 18. Johann-Strauß- Gesellschaft (BRD, gegründet 1975, Archiv und Mitteilungs-Blatt „Flugschriften"). Wohnungen: 1, Singerstraße 21 (1862); 1, Weihburggasse 2, Kärntner Straße 11 (1864/1865 mit Jetty Treffz).

Johann-Strauß-Gasse, Straußdenkmal. Johann-Strauß-Wohnung (2, Praterstraße 54).

Orginalpartitur der Fledermaus von Johann Strauss (Sohn), Musiksammlung der Wienbibliothek im Rathaus, MH-12000. Volltext: http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv02/content/titleinfo/284303

Quelle

Orginalpartitur der Fledermaus von Johann Strauss (Sohn), Musiksammlung der Wienbibliothek im Rathaus, MH-12000. Volltext: http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv02/content/titleinfo/284303

Digitalisierte Handschriften von Johann Strauss (Sohn) im Volltext: http://www.digital.wienbibliothek.at/nav/classification/301786

Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923-1935, Band 1, S. 154 ff.
  • Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. In drei Bänden. Mainz: Schott 1959-1961
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Ein Verzeichnis. Wien: Wiener Stadt- und Landesbibliothek 1993 (Publikationen aus der Wiener Stadt- und Landesbibliothek, 1)
  • Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 2: Vom Biedermeier bis zur Gründung der modernen Parteien. Wien / München: Jugend & Volk 1973, S. 345 ff.
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Johann Strauß, der Walzerkönig und seine Dynastie. Familiengeschichte, Urkunden. Wien [u.a.]: Verlag für Jugend und Volk 1965 (Wiener Schriften, 22)
  • Adelbert Schusser [Hg.]: Johann Strauß. Wien: Historisches Museum der Stadt Wien 1995 (Musikergedenkstätten)
  • Norbert Linke: Musik erobert die Welt. Oder: Wie die Wiener Familie Strauß die "Unterhaltungsmusik" revolutionierte. Wien: Herold 1987
  • Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969
  • Marcel Prawy: Johann Strauß. Weltgeschichte im Walzertakt. Wien [u.a.]: Molden 1975
  • Marcel Prawy: Johann Strauß. Wien: Ueberreuter 1991
  • Alexander Witeschnik: Die Dynastie Strauß. Wien: Bergland-Verlag 1958
  • Moriz Schlesinger: Das verlorene Paradies. Ein improvisiertes Leben in Wien um 1900. Wien: Picus 1993, S. 236
  • Erwin Heinzel: Lexikon der Kulturgeschichte in Literatur, Kunst und Musik. Wien: Hollinek 1980, S. 431 f.
  • Fritz Racek, Johann Strauss. Zum 150. Geburtstag. Wien: Wiener Stadtbibliothek 1975 (Katalog der Ausstellung der Wiener Stadtbibliothek 22. Mai bis 31. Oktober)
  • Heinz Schöny: Von den Bildnissen des Walzerkönigs. In: Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ). Wien [u.a.]: Böhlau 22 (1967), S. 16 ff.
  • Max Schönherr: Bibliographie zum Donau-Walzer. In: Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ). Wien [u.a.]: Böhlau 22 (1967), S. 38 ff.
  • Max Schönherr: Lanner, Strauss, Ziehrer. Synoptisches Handbuch der Tänze und Märsche. Wien [u.a.]: Doblinger 1982
  • Franz Mailer [Hg.]: Johann Strauß Sohn. Leben und Werk in Dokumenten. Tutzing: Schneider 1983-2007
  • Franz Endler: Das Walzer-Buch. Johann Strauß: Die Wiener Aufforderung zum Tanz. Wien: Kremayr & Scheriau 1975
  • Josef Bergauer: Auf den Spuren berühmter Menschen in Wien. Wien: Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst 1949
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 306
  • Hietzing. Ein Heimatbuch des 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Band 1: Landschaft und Siedlung. Wien: Österr. Bundesverlag 1925, S. 315, S. 324
  • Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 171
  • Sylvia Mattl-Wurm [Red.]: Interieurs. Wiener Künstlerwohnungen 1830 - 1930. Wien: Eigenverlag 1990 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 138) (Künstlerwohnung), S. 169
  • Philipp Ruft: 150. Geburtstag von Johann Strauß. In: Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken, 09.10.1975
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 90
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst. 16.01.1991; 01.12.1994.