Jahr
Jahr (lateinisch annus), Zeitraum, in welchem die Erde ihren Lauf um die Sonne vollendet.
1) Julianisches Jahr: benannt nach Julius Caesar (reg. 49-44 von Christus). Man ging von einer Umlaufdauer von 365 Tagen, sechs Stunden aus und reihte nach jeweils drei Jahren zu 365 Tagen ein Schaltjahr von 366 Tagen. Jahresbeginn war ursprünglich der 25. Dezember, erst in der ersten Häflte des 16. Jahrhunderts ging man auf den 1. Jänner über.
2) Gregorianisches Jahr: benannt nach Papst Gregor XIII. (reg. 1572-1585). Man präzisierte nunmehr die Umlaufdauer auf 365 Tage, füng Stunden, 58 Minuten, 46 Sekunden. Danach fallen in jeweils 400 Jahren drei Schalttage aus. Die Umstellung auf den Gregorianischen Kalender wurde 1582 verlautbart (auf den vierten folgte der 15. Oktober 1582) und im katholischen Teil des Heiligen Römischen Reichs 1583-1585 (in Österreich [und Wien] 1584) eingeführt; der evangelische Teil des Reichs schloss sich erst 1700 an, Russland erst nach 1917.
Die altrömische Jahreszählung hatte „ab urbe condita" begonnen, also mit dem Jahr der Gründung Roms (das ist 753 vor Christus); die Zählung nach Christi Geburt geht auf den römischen Abt Dionysius Exiguus († um 555) zurück; der Beginn der jüdischen Zeitrechnung entspricht dem Jahr 3760 vor Christus Monat, Tag.
Literatur
- Hermann Grotefend: Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit. Hannover 1960