Franz Smolka: Unterschied zwischen den Versionen
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Franz Smolka, * 5. November 1810 Kalus, Galizien, † 4. Dezember 1899 Lemberg, Galizien (Lwow, Ukraine), Jurist, Politiker, Sohn eines polnischen Offiziers. | Franz Smolka, * 5. November 1810 Kalus, Galizien, † 4. Dezember 1899 Lemberg, Galizien (Lwow, Ukraine), Jurist, Politiker, Sohn eines polnischen Offiziers. | ||
==Biografie== | ==Biografie== | ||
− | Studierte an der Universität Lemberg (Dr. jur. 1836) und ließ sich in Lemberg 1840 als Rechtsanwalt nieder. Wegen heimlicher Agitation für die Wiederherstellung des geteilten Polen (und damit für die Lostrennung Galiziens von der Monarchie) in einem 1844-1847 geführten Prozess als Hochverräter zum Tod verurteilt, wurde er jedoch 1847 amnestiert. | + | Studierte an der Universität Lemberg (Dr. jur. 1836) und ließ sich in Lemberg 1840 als Rechtsanwalt nieder. Wegen heimlicher Agitation für die Wiederherstellung des geteilten Polen (und damit für die Lostrennung Galiziens von der Monarchie) in einem 1844-1847 geführten Prozess als Hochverräter zum [[Todesstrafe|Tod]] verurteilt, wurde er jedoch 1847 amnestiert. |
− | Am 26. Juni 1848 wurde Smolka in den österreichischen Reichstag gewählt, der am 22. Juli in Wien seine Tätigkeit aufnahm (am 10. August Wahl in den Verfassungsausschuss, später Vizepräsident). Am 6. Oktober versuchte er durch persönlichen Einsatz vergebens, die Ermordung des Kriegsministers | + | Am 26. Juni 1848 wurde Smolka in den österreichischen [[Reichstag]] gewählt, der am 22. Juli in Wien seine Tätigkeit aufnahm (am 10. August Wahl in den Verfassungsausschuss, später Vizepräsident). Am 6. Oktober versuchte er durch persönlichen Einsatz vergebens, die Ermordung des [[Ministerium für Kriegswesen|Kriegsministers]] [[Theodor Graf Baillet de Latour|Theodor Baillet de Latour]] zu verhindern; am selben Tag übernahm er anstelle des geflüchteten Präsidenten Anton Strobach den Vorsitz im Reichstag bis zu dessen Schließung am 22. Oktober 1848. Smolka blieb bis zur Reichstagsauflösung am 4. März 1849 Abgesandter. Er lebte anschließend als Rechtsanwalt und Gutsbesitzer in Lemberg. |
− | Nach der Wiederherstellung des Parlamentarismus war Smolka 1861-1863, 1867-1877 und 1879-1893 Abgesandter Galiziens im Reichsrat (1881-1893 Präsident des [[Abgeordnetenhaus|Abgeordnetenhaus des Reichsrats]]). Nachdem er zum k. k. Geheimrat ernannt worden war, gehörte er ab 1893 dem [[Herrenhaus]] an. | + | Nach der Wiederherstellung des Parlamentarismus war Smolka 1861-1863, 1867-1877 und 1879-1893 Abgesandter Galiziens im Reichsrat (1881-1893 Präsident des [[Abgeordnetenhaus|Abgeordnetenhaus des Reichsrats]]). Nachdem er zum k. k. [[Geheimer Rat|Geheimrat]] ernannt worden war, gehörte er ab 1893 dem [[Herrenhaus]] an. |
==Literatur== | ==Literatur== | ||
− | *Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. | + | *Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 (ÖBL). Band 12, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, S. 379 |
+ | *Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. Band 35: Sinacher–Sonnenthal. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1877 | ||
*Heinrich Reschauer / Moritz Smets: Das Jahr 1848. Geschichte der Wiener Revolution. Band 2. Wien: R. v. Waldheim 1872, S. 474, S. 515, S. 532, S. 569 ff. | *Heinrich Reschauer / Moritz Smets: Das Jahr 1848. Geschichte der Wiener Revolution. Band 2. Wien: R. v. Waldheim 1872, S. 474, S. 515, S. 532, S. 569 ff. | ||
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+ | ==Links== | ||
+ | *[https://de.wikisource.org/wiki/BLK%C3%96:Smolka,_Franz Wurzbach: Biographisches Lexikon] | ||
+ | *[https://www.retrobibliothek.de/retrobib/seite.html?id=114969#Smolka Meyers Konversations-Lexikon] | ||
+ | *[https://de.wikisource.org/wiki/ADB:Smolka,_Franz Allgemeine Deutsche Biographie] | ||
+ | *[https://www.biographien.ac.at/oebl_12/379.pdf Österreichisches Biographisches Lexikon] |
Version vom 26. Januar 2023, 12:59 Uhr
Franz Smolka, * 5. November 1810 Kalus, Galizien, † 4. Dezember 1899 Lemberg, Galizien (Lwow, Ukraine), Jurist, Politiker, Sohn eines polnischen Offiziers.
Biografie
Studierte an der Universität Lemberg (Dr. jur. 1836) und ließ sich in Lemberg 1840 als Rechtsanwalt nieder. Wegen heimlicher Agitation für die Wiederherstellung des geteilten Polen (und damit für die Lostrennung Galiziens von der Monarchie) in einem 1844-1847 geführten Prozess als Hochverräter zum Tod verurteilt, wurde er jedoch 1847 amnestiert.
Am 26. Juni 1848 wurde Smolka in den österreichischen Reichstag gewählt, der am 22. Juli in Wien seine Tätigkeit aufnahm (am 10. August Wahl in den Verfassungsausschuss, später Vizepräsident). Am 6. Oktober versuchte er durch persönlichen Einsatz vergebens, die Ermordung des Kriegsministers Theodor Baillet de Latour zu verhindern; am selben Tag übernahm er anstelle des geflüchteten Präsidenten Anton Strobach den Vorsitz im Reichstag bis zu dessen Schließung am 22. Oktober 1848. Smolka blieb bis zur Reichstagsauflösung am 4. März 1849 Abgesandter. Er lebte anschließend als Rechtsanwalt und Gutsbesitzer in Lemberg.
Nach der Wiederherstellung des Parlamentarismus war Smolka 1861-1863, 1867-1877 und 1879-1893 Abgesandter Galiziens im Reichsrat (1881-1893 Präsident des Abgeordnetenhaus des Reichsrats). Nachdem er zum k. k. Geheimrat ernannt worden war, gehörte er ab 1893 dem Herrenhaus an.
Literatur
- Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 (ÖBL). Band 12, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, S. 379
- Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. Band 35: Sinacher–Sonnenthal. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1877
- Heinrich Reschauer / Moritz Smets: Das Jahr 1848. Geschichte der Wiener Revolution. Band 2. Wien: R. v. Waldheim 1872, S. 474, S. 515, S. 532, S. 569 ff.