Felix Czeike: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Der als Sohn eines Ministerialbeamten 1926 in Wien 10, Knöllgasse 20-24 geborene Felix Czeike besuchte ein humanisitisches Gymnasium in Wien, studierte an der philosophischen Fakultät der Universität Wien (Geschichte, Kunstgeschichte, Geographie, Germanistik 1945-1951) und promovierte 1950 zum Doktor der Philosophie. Im selben Jahr legte er auch die Staatsprüfung am Institut für Österreichische Geschichtsforschung ab. Danach folgten noch zwei Semester an der juridischen Fakultät. 1953-1954 arbeitete er in der Sozialversicherung. 1952 begann er mit seiner wissenschaftlichen Arbeit (erste Publikation 1953, Arbeiterkammerpreis 1954, Theodor-Körner-Preis 1955 und 1956). Ab 1954 war er Mitarbeiter im [[Wiener Stadt- und Landesarchiv]]. Seit 1957 war Czeike auch Vorstandsmitglied des [[Verein für Geschichte der Stadt Wien|Vereins für Geschichte der Stadt Wien]]. Seine Kontakte nützte er geschickt, um in vielfältiger Weise Akzente auf dem Feld der Erforschung der Wiener Stadtgeschichte zu setzen. Czeike entwickelte eine umfangreiche persönliche Publikationstätigkeit, die alle Epochen der Wiener Stadtgeschichte umfasste. 1974 wurde er stellvertretender Leiter des Wiener Stadt- und Landesarchivs, 1976 übernahm er dessen Leitung, die er bis zu seiner Pensionierung 1989 innehatte. 1977 wurde er Leiter der Zweigstelle Wien des [[Institut für Stadtgeschichtsforschung|Ludwig-Boltzmann-Instituts für Stadtgeschichtsforschung]] Linz, die im Wiener Stadt- und Landesarchiv angesiedelt war und die er bis zu seinem Tod leitete. Von 1993 bis 2003 war er Präsident des [[Verein für Geschichte der Stadt Wien|Vereins für Geschichte der Stadt Wien]]. Für seine Leistungen erhielt Czeike zahlreiche Auszeichnungen (Auswahl): 1979 wurde ihm der Berufstitel außerordentlicher Universitätsprofessor der [[Universität (Institution)|Universität Wien]] verleihen, 1983 erhielt er die Theodor-Georg-Ritter-von Karajan-Ehrenmedaille für Verdienste um die Wiener Stadtgeschichtsforschung, 1985 folgte der Berufstitel Hofrat, 1987 das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Wien, 1991 von der | + | Der als Sohn eines Ministerialbeamten 1926 in Wien 10, Knöllgasse 20-24 geborene Felix Czeike besuchte ein humanisitisches Gymnasium in Wien, studierte an der philosophischen Fakultät der Universität Wien (Geschichte, Kunstgeschichte, Geographie, Germanistik 1945-1951) und promovierte 1950 zum Doktor der Philosophie. Im selben Jahr legte er auch die Staatsprüfung am Institut für Österreichische Geschichtsforschung ab. Danach folgten noch zwei Semester an der juridischen Fakultät. 1953-1954 arbeitete er in der Sozialversicherung. 1952 begann er mit seiner wissenschaftlichen Arbeit (erste Publikation 1953, Arbeiterkammerpreis 1954, Theodor-Körner-Preis 1955 und 1956). Ab 1954 war er Mitarbeiter im [[Wiener Stadt- und Landesarchiv]]. Seit 1957 war Czeike auch Vorstandsmitglied des [[Verein für Geschichte der Stadt Wien|Vereins für Geschichte der Stadt Wien]]. Seine Kontakte nützte er geschickt, um in vielfältiger Weise Akzente auf dem Feld der Erforschung der Wiener Stadtgeschichte zu setzen. Czeike entwickelte eine umfangreiche persönliche Publikationstätigkeit, die alle Epochen der Wiener Stadtgeschichte umfasste. 1974 wurde er stellvertretender Leiter des Wiener Stadt- und Landesarchivs, 1976 übernahm er dessen Leitung, die er bis zu seiner Pensionierung 1989 innehatte. 1977 wurde er Leiter der Zweigstelle Wien des [[Institut für Stadtgeschichtsforschung|Ludwig-Boltzmann-Instituts für Stadtgeschichtsforschung]] Linz, die im Wiener Stadt- und Landesarchiv angesiedelt war und die er bis zu seinem Tod leitete. Von 1993 bis 2003 war er Präsident des [[Verein für Geschichte der Stadt Wien|Vereins für Geschichte der Stadt Wien]]. Für seine Leistungen erhielt Czeike zahlreiche Auszeichnungen (Auswahl): 1979 wurde ihm der Berufstitel außerordentlicher Universitätsprofessor der [[Universität (Institution)|Universität Wien]] verleihen, 1983 erhielt er die Theodor-Georg-Ritter-von Karajan-Ehrenmedaille für Verdienste um die Wiener Stadtgeschichtsforschung, 1985 folgte der Berufstitel Hofrat, 1987 das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Wien, 1991 von der Re bublik Österreich das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst erster Klasse, 2003 der Preis der Stadt Wien 2002 für Volksbildung. |
− | + | 1989 ging er in Pension um sich sofort seinem Hauptwerk zu widmen. Von 1992 bis 2004 publizierte er das sechsbändige [[:Kategorie:Czeike|Historische Lexikon Wien]] mit rund 3.700 Seiten und mehr als 30.000 Stichworten, das als Standardwerk der Geschichte Wiens gilt. Unterstützung erhielt er über Jahrzehnte durch die Mitarbeit seiner Frau, Dr. Helga Czeike, die beim 6. Band auch als Mitherausgeberin aufscheint. Lexikon Erfahrung hatte er schon bei der Überarbeitung und Neuauflage der 1974 von ihm herausgegebenen Überarbeitung von [[Richard Groner|Richard Groners]] Standardwerk, das "Große Groner Wien Lexikon", gesammelt. | |
Am 23. April 2006 verstarb Felix Czeike unerwartet während eines Aufenthaltes in Meran. Er ist in einem ehrenhalber gewidmeten Grab der Stadt Wien auf dem [[Hernalser Friedhof]] (Gruppe 14, Nummer 23) beigesetzt. | Am 23. April 2006 verstarb Felix Czeike unerwartet während eines Aufenthaltes in Meran. Er ist in einem ehrenhalber gewidmeten Grab der Stadt Wien auf dem [[Hernalser Friedhof]] (Gruppe 14, Nummer 23) beigesetzt. |
Version vom 11. September 2014, 07:47 Uhr
- Direktor des Wiener Stadt- und Landesarchivs (09.07.1976 bis 31.07.1989)
Felix Czeike (* 21. August 1926 in Wien; † 23. April 2006 in Meran) war Historiker, Archivar und langjähriger Archivdirektor des Wiener Stadt- und Landesarchivs. Er gilt als einer der bedeutendsten österreichischen Stadthistorker des 20. Jahrhunderts. Sein Lebenswerk umfasst zahlreiche Bücher und hunderte andere Publikationen, die sich vorwiegend mit der Stadtgeschichte Wiens befassen. Hauptwerk ist das sechsbändige Historische Lexikon Wien.
Leben
Der als Sohn eines Ministerialbeamten 1926 in Wien 10, Knöllgasse 20-24 geborene Felix Czeike besuchte ein humanisitisches Gymnasium in Wien, studierte an der philosophischen Fakultät der Universität Wien (Geschichte, Kunstgeschichte, Geographie, Germanistik 1945-1951) und promovierte 1950 zum Doktor der Philosophie. Im selben Jahr legte er auch die Staatsprüfung am Institut für Österreichische Geschichtsforschung ab. Danach folgten noch zwei Semester an der juridischen Fakultät. 1953-1954 arbeitete er in der Sozialversicherung. 1952 begann er mit seiner wissenschaftlichen Arbeit (erste Publikation 1953, Arbeiterkammerpreis 1954, Theodor-Körner-Preis 1955 und 1956). Ab 1954 war er Mitarbeiter im Wiener Stadt- und Landesarchiv. Seit 1957 war Czeike auch Vorstandsmitglied des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Seine Kontakte nützte er geschickt, um in vielfältiger Weise Akzente auf dem Feld der Erforschung der Wiener Stadtgeschichte zu setzen. Czeike entwickelte eine umfangreiche persönliche Publikationstätigkeit, die alle Epochen der Wiener Stadtgeschichte umfasste. 1974 wurde er stellvertretender Leiter des Wiener Stadt- und Landesarchivs, 1976 übernahm er dessen Leitung, die er bis zu seiner Pensionierung 1989 innehatte. 1977 wurde er Leiter der Zweigstelle Wien des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Stadtgeschichtsforschung Linz, die im Wiener Stadt- und Landesarchiv angesiedelt war und die er bis zu seinem Tod leitete. Von 1993 bis 2003 war er Präsident des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Für seine Leistungen erhielt Czeike zahlreiche Auszeichnungen (Auswahl): 1979 wurde ihm der Berufstitel außerordentlicher Universitätsprofessor der Universität Wien verleihen, 1983 erhielt er die Theodor-Georg-Ritter-von Karajan-Ehrenmedaille für Verdienste um die Wiener Stadtgeschichtsforschung, 1985 folgte der Berufstitel Hofrat, 1987 das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Wien, 1991 von der Re bublik Österreich das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst erster Klasse, 2003 der Preis der Stadt Wien 2002 für Volksbildung.
1989 ging er in Pension um sich sofort seinem Hauptwerk zu widmen. Von 1992 bis 2004 publizierte er das sechsbändige Historische Lexikon Wien mit rund 3.700 Seiten und mehr als 30.000 Stichworten, das als Standardwerk der Geschichte Wiens gilt. Unterstützung erhielt er über Jahrzehnte durch die Mitarbeit seiner Frau, Dr. Helga Czeike, die beim 6. Band auch als Mitherausgeberin aufscheint. Lexikon Erfahrung hatte er schon bei der Überarbeitung und Neuauflage der 1974 von ihm herausgegebenen Überarbeitung von Richard Groners Standardwerk, das "Große Groner Wien Lexikon", gesammelt.
Am 23. April 2006 verstarb Felix Czeike unerwartet während eines Aufenthaltes in Meran. Er ist in einem ehrenhalber gewidmeten Grab der Stadt Wien auf dem Hernalser Friedhof (Gruppe 14, Nummer 23) beigesetzt.
O-Ton
Österreichische Mediathek: Vortrag von Felix Czeike - Auswirkungen historischer Ereignisse auf die Entwicklung Wiens zur Großstadt. Wiener Rathaus, 4. April 1978: http://www.mediathek.at/atom/01782B0B-277-00CC5-00000BEC-01772EE2
=Quelle
- WStLA, Biografische Sammlung: Felix Czeike
Literatur
- Ferdinand Opll: Zum Gedenken an Felix Czeike (1926-2006). In: Pro Civitate Austriae, NF, Heft 11, 2006, S. 90 ff
- Rathauskorrespondenz, 23.10.1996 und 25.04.2006
- Richard Perger: Vorwort In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien Band 52/53, 1996/1997, S.7