Carl Blasel

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Daten zur Person
Personenname Blasel, Carl
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 12843
GND
Wikidata
Geburtsdatum 16. Oktober 1831
Geburtsort Wien
Sterbedatum 16. Juni 1922
Sterbeort Wien
Beruf Schauspieler, Theaterdirektor
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 7.10.2013 durch WIEN1.lanm09mer
Begräbnisdatum 9. Juni 1922
Friedhof
Grabstelle Zentralfriedhof, Ehrengrab Gruppe 32A, Nummer 47
  • 8., Lederergasse 5 (Geburtsadresse)
  • 2., Prater 124 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Carl Blasel, * 16. Oktober 1831 Wien 8, Lederergasse 5, † 6. Juni 1922 Wien 2, Prater 124, Winzerhaus (Zentralfriedhof, Ehrengrab Gruppe 32A, Nummer 47), Schauspieler, Theaterdirektor. Als Sohn eines Perlmuttergraveurs geboren, war Blasel Sängerknabe an der Hofoper und besuchte die Sing- und Geigenschule bei den Michaelern. Im September 1849 betrat er in Laibach erstmals die Bühne und spielte dann an verschiedenen Provinztheatern jugendliche Helden und Liebhaber, wobei sich aber bald seine Begabung für das komische Fach herausstellte. 1863 holte ihn Friedrich Strampfer an das Theater an der Wien, wo er in dem Stück „Ein Abenteuer in der Waldmühle" debütierte. 1869 war Blasel am Carltheater tätig und trat gemeinsam mit Wilhelm Knaack und Josef Matras auf. Als Komiker erzielte er in der Lokalposse und in der Operette durch die drastischen Mittel der Parodie und durch burleske Darstellung die größte Wirkung. Er brillierte als Menelaus in der „Schönen Helena", als Jupiter im „Orpheus" und als Prinz Paul in der „Großherzogin von Gerolstein"; von Blasel stammt das geflügelte Wort „Bitte sehr, bitte gleich". 1885 übernahm er die Direktion des Theaters in der Josefstadt (bis 18. Mai 1889), die ihm wenig Erfolg brachte, wechselte am 6. September 1889 in gleicher Funktion an das Carltheater und später an das Wiedner Theater; er leitete auch das Kolosseum. Als Theaterdirektor sind insbesondere seine Inszenierungen des „Stabstrompeter" und des Erfolgsstücks „Die Gigerln von Wien" zu erwähnen. 1901 trat er wieder im Carltheater auf und feierte im „Walzertraum" und im „Rastelbinder" Triumphe. Seinen 90. Geburtstag feierte Blasel in Nestroys Tannhäuserparodie (1921). Siehe auch Blaselgasse.

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon, Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow 1889-1892
  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 216 f.
  • Karl Ranninger: Carl Blasel. In: Das Josefstädter Heimatmuseum. Band 2. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 1959-1969, S. 219 f.
  • Franz Hadamowsky: Wien – Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, Register
  • Peter Müller: Karl Blasel, der letzte Wiener Komiker Prehauser'schen Geistes. Diss. Univ. Wien. Wien 1948
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 101
  • Neue Freie Presse, 18. und 25.06.1922
  • Reichspost, 17.06.1922
  • Morgenblatt der Neuen Freien Presse, 17.06.1922