Betty Paoli: Unterschied zwischen den Versionen

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Paoli Betty (Pseudonym für Barbara [Babette] Elisabeth Glück), * 30. Dezember 1814 Wien, † 5. Juli 1894 Baden bei Wien (Wiener Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grab 0, an der Friedhofsmauer links vom Haupttor, Nummer 15), Erzählerin, Lyrikerin, Essayistin, Journalistin. Stammte aus ärmlichen Verhältnissen (unehelliche Tochter eines ungarischen Adeligen und einer belgischen Mutter), war gezwungen, ab ihrem 15. Lebensjahr für sich und ihre Mutter als Erzieherin den Lebensunterhalt zu verdienen. 1832 veröffentlichte sie ihre ersten Gedichte, 1833-1835 hielt sie sich in Rußland auf. Sie wurde Mitarbeiterin von Zeitschriften (regelmäßige Publikationen in der "Wiener Zeitschrift" ab 1835), wirkte als Sprachlehrerin und Übersetzerin (Puschkin, Turgenjew), war mit Lenau, Grillparzer, Feuchtersieben und Stifter befreundet und gehörte zum Salon der Familie Josef Wertheim (Gesellschafterin 1841-1843). 1843-1848 war sie Gesellschafterin von Maria Anna Fürstin Schwarzenberg, 1845 veröffentlichte sie ihren zweiten Gedichtband, 1849-1852 lebte sie (nach dem Tod der Fürstin [1848]) im Ausland (sie lernte Bettina von Arnheim kennen und war mit Ottilie von Goethe befreundet). Ab 1852 war sie in Wien als Literaturkritikerin und Kunstkritikerin des „Wiener Lloyd" und der „Österreichischen Zeitung" beschäftigt, arbeitete aber auch als Burgtheater-Referentin. Sie neigte zu Depressionen und Schwermut (die neben Realismus ihre Lyrik prägte) und fühlte sich oft heimatlos, bis sie 1855 als Gesellschafterin in der Familie Fleischl-Marxow Aufnahme fand. Nachlaß (darunter rund 650 Briefe [auch an Ida Fleischl], Stammbuch, Tagebücher [1866-95], Gedichte) in der WStLB. [[Paoliweg]].
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Paoli Betty (Pseudonym für Barbara [Babette] Elisabeth Glück), * 30. Dezember 1814 Wien, † 5. Juli 1894 Baden bei Wien (Wiener Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grab 0, an der Friedhofsmauer links vom Haupttor, Nummer 15), Erzählerin, Lyrikerin, Essayistin, Journalistin. Stammte aus ärmlichen Verhältnissen (unehelliche Tochter eines ungarischen Adeligen und einer belgischen Mutter), war gezwungen, ab ihrem 15. Lebensjahr für sich und ihre Mutter als Erzieherin den Lebensunterhalt zu verdienen. 1832 veröffentlichte sie ihre ersten Gedichte, 1833-1835 hielt sie sich in Rußland auf. Sie wurde Mitarbeiterin von Zeitschriften (regelmäßige Publikationen in der "Wiener Zeitschrift" ab 1835), wirkte als Sprachlehrerin und Übersetzerin (Puschkin, Turgenjew), war mit Lenau, Grillparzer, Feuchtersieben und Stifter befreundet und gehörte zum Salon der Familie Josef Wertheim (Gesellschafterin 1841-1843). 1843-1848 war sie Gesellschafterin von Maria Anna Fürstin Schwarzenberg, 1845 veröffentlichte sie ihren zweiten Gedichtband, 1849-1852 lebte sie (nach dem Tod der Fürstin [1848]) im Ausland (sie lernte Bettina von Arnheim kennen und war mit Ottilie von Goethe befreundet). Ab 1852 war sie in Wien als Literaturkritikerin und Kunstkritikerin des „Wiener Lloyd" und der „Österreichischen Zeitung" beschäftigt, arbeitete aber auch als Burgtheater-Referentin. Sie neigte zu Depressionen und Schwermut (die neben Realismus ihre Lyrik prägte) und fühlte sich oft heimatlos, bis sie 1855 als Gesellschafterin in der Familie Fleischl-Marxow Aufnahme fand. Nachlaß (darunter rund 650 Briefe [auch an Ida Fleischl], Stammbuch, Tagebücher [1866-95], Gedichte) in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. [[Paoliweg]].
  
 
==Literatur==  
 
==Literatur==  

Version vom 6. August 2013, 16:30 Uhr

Daten zur Person
Personenname Paoli, Betty
Abweichende Namensform Barbara (Babette) Elisabeth Glück
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 3444
GND
Wikidata
Geburtsdatum 30. Dezember 1814
Geburtsort Wien
Sterbedatum 5. Juli 1894
Sterbeort Baden bei Wien
Beruf Erzählerin, Lyrikerin, Essayistin, Journalistin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 6.08.2013 durch WIEN1.lanm08w13
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Wiener Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grab 0, an der Friedhofsmauer links vom Haupttor, Nummer 15)
  • 1., Habsburgergasse 5 (Wohnadresse)
  • 1., Obere Bäckerstrasse 10 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Paoli Betty (Pseudonym für Barbara [Babette] Elisabeth Glück), * 30. Dezember 1814 Wien, † 5. Juli 1894 Baden bei Wien (Wiener Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grab 0, an der Friedhofsmauer links vom Haupttor, Nummer 15), Erzählerin, Lyrikerin, Essayistin, Journalistin. Stammte aus ärmlichen Verhältnissen (unehelliche Tochter eines ungarischen Adeligen und einer belgischen Mutter), war gezwungen, ab ihrem 15. Lebensjahr für sich und ihre Mutter als Erzieherin den Lebensunterhalt zu verdienen. 1832 veröffentlichte sie ihre ersten Gedichte, 1833-1835 hielt sie sich in Rußland auf. Sie wurde Mitarbeiterin von Zeitschriften (regelmäßige Publikationen in der "Wiener Zeitschrift" ab 1835), wirkte als Sprachlehrerin und Übersetzerin (Puschkin, Turgenjew), war mit Lenau, Grillparzer, Feuchtersieben und Stifter befreundet und gehörte zum Salon der Familie Josef Wertheim (Gesellschafterin 1841-1843). 1843-1848 war sie Gesellschafterin von Maria Anna Fürstin Schwarzenberg, 1845 veröffentlichte sie ihren zweiten Gedichtband, 1849-1852 lebte sie (nach dem Tod der Fürstin [1848]) im Ausland (sie lernte Bettina von Arnheim kennen und war mit Ottilie von Goethe befreundet). Ab 1852 war sie in Wien als Literaturkritikerin und Kunstkritikerin des „Wiener Lloyd" und der „Österreichischen Zeitung" beschäftigt, arbeitete aber auch als Burgtheater-Referentin. Sie neigte zu Depressionen und Schwermut (die neben Realismus ihre Lyrik prägte) und fühlte sich oft heimatlos, bis sie 1855 als Gesellschafterin in der Familie Fleischl-Marxow Aufnahme fand. Nachlaß (darunter rund 650 Briefe [auch an Ida Fleischl], Stammbuch, Tagebücher [1866-95], Gedichte) in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Paoliweg.

Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon, Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow. Band 1, 1889 ff.
  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon, Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow. Band 2, 1892 ff.
  • Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 1: Biographien der Wiener Künstler und Schriftsteller. Wien: Verlag der Gesellschaft für Graphische Industrie 1902
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923-1935. Band 5
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
  • H. Bettelheim-Gabillon: Betty Paoli. In: Jahrbuch Grillparzer-Gesellschaft 10, 1900
  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993, S. 134
  • Harry Zohn: Österreichische Juden in der Literatur. Ein bio-bibliographisches Lexikon. Tel Aviv: Olamenu 1969
  • Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien 1959-2003, S. 71 und S. 108
  • R. Missbach: Betty Paoli. Dissertation Universität München (1923)
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 8
  • Volksblatt Magazin, 31.07.1987
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst 1945 - lfd., 28.12.1965