Anton Behsel

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Daten zur Person
Personenname Behsel, Anton
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 7938
GND
Wikidata
Geburtsdatum 15. Juli 1781
Geburtsort Wien
Sterbedatum 27. Oktober 1838
Sterbeort
Beruf Bauinspektor, Kartograph
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 19.08.2013 durch WIEN1.lanm08w09
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 1., Am Hof 10 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Große goldene Zivilmedaille
  • Mittlere goldene Zivilmedaille

Anton Behsel, * 15. Juli 1781 Wien, † 27. Oktober 1838 Stadt 332 (1, Am Hof 10, Bürgerliches Zeughaus; Währinger Allgemeiner Friedhof, ab 1923 Währinger Park), Bauinspektor der Stadt Wien, Kartograph, Sohn des Müllers Georg Behsel und seiner Gattin Katharina Schmidtbauer, erste Gattin (28. Juni 1812) Maria Anna Bischof (* 15. Februar 1782, † 17. August 1824), zweite Gattin (25. August 1828) Cäcilia Erdl (* 16. August 1806 Dietmannsdorf, † 17. Mai 1844). Behsel erlernte das Maurerhandwerk bei Joseph Reymund (1799 freigesprochen). 1812 trat er als Maurerpolier beim Unterkammeramt in den Dienst der Stadt Wien Als am 18. April 1817 beim Unterkammeramt die Stelle eines Bauinspektors neu geschaffen worden war, wurde diese am 22. Oktober 1818 Behsel übertragen („Instruction für den städtischen Bau-Inspector" von 31. Juli 1818 von der niederösterreichischen Landesregierung). Bei der am 12. September 1835 erfolgten Bestellung Cajetan Schiefers zum Stadtunterkämmerer und Chef des technischen Amtes der Stadt Wien überging man Behsel. Die Hauptaufgaben Behsels als Stadtbauinspektor waren die Leitung und Durchführung aller Bauangelegenheiten sowie die Anfertigung von Projekten. 1819 ließ er eine den Wienfluß überspannende hölzerne Bohlenbrücke herstellen, die erst 1854 durch eine Fahrkettenbrücke (Nevillebrücke) ersetzt wurde. 1832 überreichte Behsel dem Magistrat einen 50 Blätter umfassenden Situationsplan, der sämtliche Basteien, Plätze und Gassen der Inneren Stadt (mit Einzeichnung der gepflasterten und ungepflasterten Flächen) enthält (Zehnfache goldene Salvatormedaille als Anerkennung). Im selben Jahr begann Behsel (erstmals in Wien) mit der Aufnahme des unterirdischen Wien (Unratskanäle und Senkgruben in der Stadt und in den Vorstädten). Neben der Herstellung von Plänen der Wiener Polizeibezirke (1833/1834) wurden auch die Grundrisse der Kirchen, Kapellen und Bethäuser in der Stadt und in den Vorstädten exakt aufgenommen (1823-1830). 1818 begann Behsel auf Anordnung des Magistrats mit systematischen Untersuchungen des magistratischen Jurisdiktionsbezirkes. Der Plan (1820-1825) umfaßte die Inner Stadt und die 34 Vorstädte einschlich des Praters und der Brigittenau und diente später als Grundlage für den Generalregulierungs- und Bebauungsplan von Wien. Als hervorragende Leistung erscheint auch ein 1818-1824 entstandenes kartographisches Werk, das eine Sammlung der Grundrisse aller in der Stadt befindlichen Gebäude mit ihren Höfen und Gärten enthält. Das 1829 von ihm herausgegebene Druckwerk „Verzeichniß aller in der k. k. Haupt- und Residenzstadt Wien mit ihren Vorstädten befindlichen Häuser" ist Behsels wohl bekanntestes Werk; die nötigen Kenntnisse hatte er sich durch die „Aufnahme der Stadt Wien" und die Verfassung des Generalplans verschafft. Das Werk enthält die Hausnummern seit 1771, die Hausschilder und die Namen der Hausbesitzer (1829) sowie Angaben über Grundobrigkeit, Pfarr- und Polizeibezirk. Behsel besaß (seit 1816) das Haus Wien 8, Neudeggergasse 19 und (seit 1838) das Haus 9, Althanstraße 20. Große und Mittlere goldene Zivilehrenmedaille. Siehe auch Behselgasse.

Literatur

  • Wolfgang Mayer: Anton Behsel. Kartograph und Stadtbauinspektor in Wien (Katalog Wiener Stadt- und Landesarchiv 1988)
  • S. Wellisch: Der Behselsche Plan von Wien. In: Zeitschrift des Österreichischen Ingenieur-und Architekten-Vereins. Wien: Österreichische Staatsdruckerei 1900, S. 715 f.
  • Die geschichtliche Entwicklung des Wiener Stadtbauamtes. Wien 1895
  • Festschrift 100 Jahre Wiener Stadtbauamt. Wien 1935, S. 38 f.
  • Renate Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19. Jahrhundert. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1970, S. 18
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 378
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 133