Alban Berg: Unterschied zwischen den Versionen

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Alban (Albano) Maria Johannes Berg, * 9. Februar 1885 Wien, † 24. Dezember 1935 Wien, Komponist.
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==Biografie==
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Alban Berg war eines von vier Kindern des Buch- und Devotionalienhändlers Conrad Berg und seiner Frau Johanna Berg, geborene Braun. Das musikalische Interesse Bergs zeichnete sich bereits in den Kindheitstagen ab und war durch seine Familie geprägt. Sein Bruder Charly war von [[Richard Wagner]] begeistert und sang gerne, seine Schwester [[Smaragda Eger Berg|Smaragda]] war eine exzellente Pianistin und spielte mit ihrem Bruder oft vierhändig. Seinen ersten Unterricht erhielt Alban Berg von seiner Gouvernante. Nach seinen ersten kompositorischen Versuchen (1900) verfasst er zwischen 1901 und 1908 bereits mehr als 80 Lieder. 
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|Name=Helene Karoline Nahowski
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Ab 1895 ging Berg auf die Oberrealschule in der [[Schottenbastei]], im ersten Bezirk. Nach schulischen Schwierigkeiten maturierte er erst 1904. Vermutlich stand der späte Abschluss mit der ungeplanten Vaterschaft in Verbindung. 1902 kam seine Tochter Albine zur Welt – die Mutter, Marie Scheuchl, war Dienstmädchen der Familie.
|Verwandtschaftsgrad=Gattin
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1904 wurde Berg Rechnungspraktikant an der Niederösterreichischen Statthalterei. 1906 erhielt er das Anstellungsdekret, konnte sich aber nach einer Erbschaft gänzlich der Musik widmen. 1906 lernte Alban Berg [[Peter Altenberg]] kennen und seine Schwester Smaragda führte ihn 1907 in den Löwenbräu-Künstlerkreis ein. Diesem Kreis gehörten u. a. auch [[Adolf Loos]], [[Karl Kraus]], [[Egon Friedell]] und [[Gustav Klimt]] an. Ungefähr zu dieser Zeit lernte er auch [[Helene Berg|Helene Nahowski]] kennen, die er 1911 heiratete. Die Sommer verbrachten sie regelmäßig in der Steiermark oder in Kärnten.
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|Name=Conrad Berg
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Ab 1904 wurde Berg Schüler von [[Arnold Schönberg]] – zunächst erhielt er Unterricht an der Schule von [[Eugenie Schwarzwald]] in musiktheoretischen Kursen, später auch privat in Komposition. Schönberg, der ihn entscheidend beeinflusste, verhalf ihm zu den ersten Aufführungen seiner Werke (1907 und 1908). In dieser Zeit lernte er auch [[Anton von Webern|Anton Webern]] kennen. Als Schönberg 1911 nach Berlin übersiedelte, übernahm Berg einige Schüler von ihm. Außerdem begann Berg musikeditorisch und publizistisch für Schönberg zu arbeiten. Dabei entstand der Band "Arnold Schönberg" und 1913 die Publikation zu Schönbergs "Gurre-Liedern". Für letztere fertigte er Stimmen und einen Klavierauszug an und leitete Chorproben. Bergs Engagement begünstigte auch die Uraufführung des Werks 1913 in Wien unter der Leitung von [[Franz Schreker]]. 1918 wurde Berg auch Vorstandsmitglied, Organisator und neben Anton Webern und [[Eduard Steuermann]] "Vortragsmeister" von Schönbergs Verein für musikalischen Privataufführungen. Eine begonnene Biografie über Schönberg (1920) wurde von Alban Berg nicht abgeschlossen.
|Verwandtschaftsgrad=Vater
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Alban Bergs erste Kompositionen ("Sonate für Klavier op. 1" und "Vier Lieder op. 2") erschienen 1910 in Berlin, für die er eine eigene kalligraphische Versalschrift entwarf und auch selbst bezahlte. 1912 entstand die Komposition "Fünf Orchesterlieder nach Ansichtskartentexten von Peter Altenberg op. 4", die 1913 mit Werken von [[Alexander von Zemlinsky|Zemlinsky]], Schönberg und [[Gustav Mahler|Mahler]] uraufgeführt wurde und im bekannten "[[Watschenkonzert|Skandalkonzert]]" endete.
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|Name=Johanna Maria Anna Braun
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1914 entschloss sich Berg nach einer Aufführung von Büchners "Woyzeck" das Bühnenfragment zu vertonen. Durch seinen Militärdienst während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] (1915 Einberufung, nach einem körperlichen Zusammenbruch ab 1916 Kanzleidienst im Wiener Kriegsministerium) verzögerte sich seine Arbeit daran. Die Uraufführung der Konzertfassung am 11. Juni 1924 in Frankfurt am Main erwies sich als erfolgreich und seine Oper wurde schließlich in knapp 30 Opernhäusern gespielt. Berg konnte sich damit endgültig als Komponist etablieren.  
|Verwandtschaftsgrad=Mutter
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Berg war vor allem in den 1920er Jahren musikschriftstellerisch tätig und veröffentlichte mehrere Aufsätze, wie "Die musikalische Impotenz der 'Neuen Ästhetik' Hans Pfitzners" (1920). Zeitweise arbeitete er auch als Redakteur bei der Musikzeitschrift "Anbruch". Schriftstellerisch war sein Leitbild vor allem Karl Kraus. Berg besuchte möglichst viele Vorlesungen von ihm und war begeisterter [[Die Fackel|Fackel]]-Leser. Die beiden lernten sich auch persönlich kennen. 1932–1937 gab [[Willi Reich]], ein Schüler Bergs und von diesem maßgeblich beeinflusst, die Zeitschrift "23. Eine Wiener Musikzeitschrift" heraus, die für sich den Anspruch einer "musikalischen Fackel" erhob.
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|Name=Julie Weidmann
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Nach "Wozzeck" widmete sich Alban Berg vorrangig der Kammermusik. 1925/1926 entstand sein zweites Streichquartett "Lyrische Suite", mit dem er großen Erfolg hatte. 1927 begann Berg seine neuen Oper "Lulu" nach [[Frank Wedekind|Frank Wedekinds]] Tragödie, die jedoch unvollständig blieb.
|Verwandtschaftsgrad=Tante
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Auf Empfehlung von Schönberg wurde er 1930 als außerordentliches Mitglied in die Berliner Akademie der Künste aufgenommen. Das Angebot von Franz Schreker für eine Anstellung als Kompositionslehrer an der Berliner Hochschule für Musik schlug er jedoch aus.
Alban (Albano) Maria Johannes Berg, * 9. Februar 1885 Wien 1, Tuchlauben 8 ([[Schönbrunnerhaus]]), † 24. Dezember 1935 Wien 3, Boerhaavegasse 8 (1911 bis unmittelbar vor dem Tod wohnhaft 13, Trauttmansdorffgasse 27 [Woltergasse 7], Gedenktafel [enthüllt 22. Dezember 1960]; Hietzinger Friedhof, Gruppe 49, Nummer 24F), Komponist, Gattin (1911) Helene Karoline Nahowski ( * 29. Juli 1885 Wien 12, Hetzendorfer Straße 46, † 30. August 1976 Wien 13, Trauttmansdorffgasse 27), Sohn des Buchhändlers Conrad Berg ( * 30. August 1846 Wöhrd bei Nürnberg, † 30. März 1900 Wien 7, Breite Gasse 8) und dessen Gattin (6. November 1871) Johanna Maria Anna Braun (* 28. Februar 1851 Wien 6, Barnabitengasse 3, † 19. Dezember 1926 Wien 6, Linke Wienzeile 118), Tante Julie Weidmann (in deren Haus, 13, Hietzinger Hauptstraße 6, er 1905-1907 wohnte).  
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Durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland wurden Bergs Kompositionen als "entartete Musik" eingestuft. 1933 musste er auch seine Funktionen im Musikausschuss des Allgemeinen Deutschen Musikvereins zurücklegen. Seine finanzielle Lage verschlechterte sich deutlich, so verkaufte er auch 1934 die Partitur des Wozzecks an die Library of Congress in Washington.
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Berg gelang es durch Hilfe von [[Erich Kleiber|Erich]] und Ruth Kleiber die "Symphonischen Stücke aus der Oper Lulu" 1934 in Berlin aufzuführen, jedoch war Dirigent Kleiber anschließend heftiger Kritik ausgesetzt und legte sein Amt als Generalmusikdirektor der Berliner Oper wenige Tage später zurück. Im Ausland hingegen stießen die Symphonischen Stücke auf große Resonanz.
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1935 gab der amerikanischen Geiger Louis Krasner ein Violinkonzert bei Berg in Auftrag. In wenigen Monaten beendete Berg dieses Werk, das durch den Tod von Manon Gropius, der Tochter [[Alma Mahler-Werfel|Alma Mahlers]], maßgeblich beeinflusst wurde.  
  
Berg verriet bereits mit seinen ersten kompositorischen Versuchen (1900) eine ungewöhnliche Begabung und widmete sich nach kurzer Beamtentätigkeit in der Niederösterreichischen Statthalterei zur Gänze der Musik. Er erhielt Theorieunterricht durch [[Arnold Schönberg]] (1904-1910), der ihn entscheidend beeinflusste (öffentliche Aufführungen 1907/1908) und zu dessen engstem Freundeskreis er fortan gehörte. Innerhalb des Schönberg-Kreises galt er als „Romantiker der Zwölftonmusik". Berg betätigte sich nicht nur als freischaffender Komponist, sondern auch als Lehrer und Vortragsmeister des von Schönberg gegründeten „Vereines für musikalische Privataufführungen“, war außerdem Mitarbeiter und Redakteur des „Anbruch“ sowie Vorstandsmitglied der österreichischen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Neuere Musik. Im Mai 1914 faßte er den Entschluß, aus Büchners Dramenfragment „Wozzeck“ eine Oper zu gestalten (Vollendung nach Militärdienstleistung erst im April 1921, Originalmanuskript in der Washingtoner Library of Congress); die Uraufführung der Konzertfassung am 11. Juni 1924 in Frankfurt am Main machte Berg weltberühmt und ist ein Markstein in der Operngeschichte.  
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In der Nacht vom 23. auf den 24. Dezember 1935 starb Alban Berg an einer Sepsis nach einer Blutvergiftung, die durch Furunkulose ausgelöst wurde. Am Morgen des 24. Dezembers nahm [[Anna Mahler]] die Totenmaske ab. Die Beisetzung, bei der [[Ernst Krenek]] die Grabrede hielt, fand am 28. Dezember statt.
  
Berg ist neben Schönberg und [[Anton von Webern|Webern]] einer der „Klassiker der modernen Musik" und gilt in der Zwölftontechnik der „Wiener Schule" (der er sich ab 1925 bediente) als „Romantiker" des Schönberg-Kreises. Das Violinkonzert, die „Lyrische Suite" für Streichquartett, Lieder und Gesänge sowie die unvollendet gebliebene Oper „Lulu“ (nach Frank Wedekind; dritter Akt von Friedrich Cerha) verdienen besondere Erwähnung. Preis der Stadt Wien (1930). Siehe auch [[Alban-Berg-Weg]].
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Alban Berg wird oft als "Romantiker" der Wiener Schule der Moderne bezeichnet. Zunächst geprägt durch Mahler und die Spätromantik, wurde er von Schönberg beeinflusst und widmete sich der freien Tonalität und der 12-Ton-Technik. Für Berg waren Ausdruck und der semantische Aspekt der Musik von zentraler Bedeutung - gleichzeitig war er auch von Numerologie fasziniert. Seine Werke sind trotz ihrer Vielschichtigkeit systematisch und analytisch streng durchdacht – ein Wesenszug, der sich auch in seinen schriftlichen Publikationen wiederfindet.  
  
Alban Bergs Ehefrau Helene, 1885 - 1976, an der [[Maxingstraße]] in Wien [[Hietzing]] als Anna Nahowski aufgewachsen, war gerüchteweise eine Tochter von Kaiser [[Franz Joseph I.]] Sie lernte Berg 1906 kennen, die beiden heirateten 1911. Nach seinem frühen Tod wachte sie über sein Werk und sorgte nach Möglichkeit dafür, dass es in die Konzertsäle und Opernhäuser kommt. Im Namen ihres Mannes gründete sie die Alban-Berg-Stiftung, die nicht nur die Verbreitung der Musik Bergs, sondern auch den Unterricht in moderner Musik fördert.<ref>[https://www.wien.gv.at/bezirke/hietzing/politik/fraueninhietzing.html Lore Brandl-Berger u. a.: "Frauen in Hietzing", Wien 2016, Abschnitt 2]</ref>
 
== Einzelnachweise ==
 
<references />
 
 
==Quellen==
 
==Quellen==
*[https://www.wien.gv.at/actaproweb2/benutzung/archive.xhtml?id=Akt+++++e99ff401-c3cb-4d41-9a94-715253fdc874VERA#Akt_____e99ff401-c3cb-4d41-9a94-715253fdc874VERA Meldezettel von Alban Berg  (WStLA, BPD Wien: Historische Meldeunterlagen, K11)]
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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++e99ff401-c3cb-4d41-9a94-715253fdc874VERA#Akt_____e99ff401-c3cb-4d41-9a94-715253fdc874VERA Meldezettel von Alban Berg  (WStLA, BPD Wien: Historische Meldeunterlagen, K11)]
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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Stueck++0A515718-730C-4137-BBBE-862BA8959927#Stueck__0A515718-730C-4137-BBBE-862BA8959927 Totenbeschaubefund von Alban Berg (WStLA, Totenbeschreibamt, A1: 36648/1935)]
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*[https://permalink.obvsg.at/wbr/AC15843966 Wienbibliothek im Rathaus: Sammlung Alban Berg]
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*[https://permalink.obvsg.at/wbr/AC15860996 Wienbibliothek im Rathaus: Teilnachlass Alban Berg]
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*[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbr/name/view/3330154 Wienbibliothek Digital: Alban Berg]
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
*Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
+
*Kathryn Puffett / Barbara Schingnitz: Three men of letters. Arnold Schönberg, Alban Berg und Anton Webern 1906–1921. Wien: Hollitzer 2020
*Helmut Kretschmer: Wiener Musikergedenkstätten. Wien: Jugend & Volk ²1990  
+
*Constantin Flores: Alban Berg. Music as autobiography. Translated by Ernest Bernhardt-Kabisch. Frankfurt am Main u. a.: Peter Lang 2014
*Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 12. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1957
+
*Helmut Kretschmer: Wiener Musikergedenkstätten. Wien: Jugend & Volk ²1990
*Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
+
*Interieurs. Wiener Künstlerwohnungen 1830–1930. 1. November 1990 bis 20. Jänner 1991. [Wien]: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1990 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 138), S. 112 f. (Künstlerwohnung)
*Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. In drei Bänden. Personenteil A-K. Mainz: Schott 1959 und Ergänzungsband
+
*Neues zu Leben und Werk von Alban Berg. In: Österreichische Musikzeitschrift 44 (1989), Heft 12
*Hans Ferdinand Redlich: Alban Berg. Versuch einer Würdigung. Wien [u.a.]: Universal Edition 1957
+
*Susanne Rode: Alban Berg und Karl Kraus. Zur geistigen Biographie des Komponisten der „Lulu“ Frankfurt am Main u. a.: Peter Lang 1988 (Europäische Hochschulschriften, 36)
 +
*Erich Alban Berg [Bergs Neffe]: Der unverbesserliche Romantiker. Alban Berg 1885–1935. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1985
 
*Willi Reich: Alban Berg. Leben und Werk. München [u.a.]: Piper 1985
 
*Willi Reich: Alban Berg. Leben und Werk. München [u.a.]: Piper 1985
*Willi Reich: Alban Berg. Mit Bergs eigenen Schriften und Beiträgen von Theodor Wiesengrund-Adorno und Ernst Krenek. Wien [u.a.]: Reichner 1937
+
*Musik um 1900. Wo finde ich Berg, Wolf, Brahms, Bruckner, Mahler, Strauss, Schönberg, Zemlinsky, Hauer, Webern? Leben und Werk, Gedenk- und Wirkungsstätten, Museen und Sammlungen in Wien. Wien: Brandstätter 1984, S. VIII/l ff.
*Erich Alban Berg [Bergs Neffe]: Der unverbesserliche Romantiker. Alban Berg 1885 - 1935. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1985
+
*Alban Berg (1885-1935). Klassiker der Musik des 20. Jahrhunderts. 9. Februar 1985: 100. Geburtstag, 24. Dezember 1985: 50. Todestag. Hg. vom Bundespressedienst Wien. Wien: Bundespressedienst 1984
 +
*Felix Czeike: XIII. Hietzing. Mit ausführlicher Beschreibung, Karten- und Grundrißskizzen von Schönbrunn. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 13), S. 18 (Haus Weidmann), S. 54 (Gedenktafel)
 
*Rosemary Hilmar: Alban Berg. Leben und Wirken in Wien bis zu seinen ersten Erfolgen als Komponist. In: Wiener Musikwissenschaftliche Beiträge 10 (1978)
 
*Rosemary Hilmar: Alban Berg. Leben und Wirken in Wien bis zu seinen ersten Erfolgen als Komponist. In: Wiener Musikwissenschaftliche Beiträge 10 (1978)
*Interieurs. Wiener Künstlerwohnungen 1830 - 1930. 1. November 1990 bis 20. Jänner 1991. [Wien]: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1990 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 138), S. 112 f. (Künstlerwohnung)
 
*Heinz Schöny: Dodekaphonik in genealogischer Sicht. In: Genealogie 18 (1969), S. 136 f.
 
*Kulturberichte NÖ. Monatsschrift für Wissenschaft und Kultur. Hg.: Land Niederösterreich 1/1986, S. 10 (betreffend Niederösterreichische Statthalterei)
 
 
*Rudolf Stephan: Zur Würdigung Alban Bergs. In: Österreichische Musikzeitschrift 35 (1980), S. 204 ff.
 
*Rudolf Stephan: Zur Würdigung Alban Bergs. In: Österreichische Musikzeitschrift 35 (1980), S. 204 ff.
 
*Walter Szmolyan: Helene Bergs Vermächtnis. In: Österreichische Musikzeitschrift 32 (1977), S. 169 ff.
 
*Walter Szmolyan: Helene Bergs Vermächtnis. In: Österreichische Musikzeitschrift 32 (1977), S. 169 ff.
*Neues zu Leben und Werk von Alban Berg. In: Österreichische Musikzeitschrift 44 (1989), Heft 12.
+
*Heinz Schöny: Dodekaphonik in genealogischer Sicht. In: Genealogie 18 (1969), S. 136 f.
*Musik um 1900. Wo finde ich Berg, Wolf, Brahms, Bruckner, Mahler, Strauss, Schönberg, Zemlinsky, Hauer, Webern? Leben und Werk, Gedenk- und Wirkungsstätten, Museen und Sammlungen in Wien. Wien: Brandstätter 1984, S. VIII/l ff.
+
*Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 12. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1957
*Alban Berg (1885 - 1935). Klassiker der Musik des 20. Jahrhunderts. 9. Februar 1985: 100. Geburtstag, 24. Dezember 1985: 50. Todestag. Hg. vom Bundespressedienst Wien. Wien: Bundespressedienst 1984
+
*Hans Ferdinand Redlich: Alban Berg. Versuch einer Würdigung. Wien [u.a.]: Universal Edition 1957
*Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 195
+
*Willi Reich: Alban Berg. Mit Bergs eigenen Schriften und Beiträgen von Theodor Wiesengrund-Adorno und Ernst Krenek. Wien [u.a.]: Reichner 1937
*Felix Czeike: XIII. Hietzing. Mit ausführlicher Beschreibung, Karten- und Grundrißskizzen von Schönbrunn. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 13), S. 18 (Haus Weidmann), S. 54 (Gedenktafel) *Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken (1985)
+
 
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Alban Berg im im [https://search.wienbibliothek.at/primo-explore/search?vid=WBR&mode=advanced&query=creator,contains,118509322 Katalog der Wienbibliothek im Rathaus].
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== Weblinks ==
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/Alban_Berg Wikipedia: Alban Berg]
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*[https://www.mgg-online.com/mgg/stable/46438  Musik in Geschichte und Gegenwart online: Alban Berg]
 +
* [http://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_B/Berg_Alban.xml Österreichisches Musiklexikon: Alban Berg]
 +
* [https://www.deutsche-biographie.de/gnd118509322.html#ndbcontent Neue Deutsche Biographie: Alban Berg]
 +
* [http://www.biographien.ac.at/oebl_1/71.pdf Österreichisches Biographisches Lexikon: Alban Berg]
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* [http://absw.at/ Website der Alban Berg Stiftung]
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*[https://www.universaledition.com/Personen/Alban-Berg/  Universal-Edition: Alban Berg]
 +
*[https://ripm.org/?page=JournalInfo&ABB=DWM 23. Eine Wiener Musikzeitschrift]

Aktuelle Version vom 22. April 2024, 08:32 Uhr

Alban Berg, 1925
Daten zur Person
Personenname Berg, Alban
Abweichende Namensform Berg, Albano Maria Johannes; Berg, Alban Maria Johannes
Titel
Geschlecht männlich
PageID 8688
GND 118509322
Wikidata Q78475
Geburtsdatum 9. Februar 1885
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum 24. Dezember 1935
Sterbeort Wien 4066009-6
Beruf Komponist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Objektbezug Zwischenkriegszeit, Adolf Loos (Portal), Karl Kraus (Portal)
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 22.04.2024 durch WIEN1.lanm09lue
Begräbnisdatum 28. Dezember 1935
Friedhof Hietzinger Friedhof
Grabstelle Gruppe 49, Nummer 24F
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab
Bildname Alban Berg.jpg
Bildunterschrift Alban Berg, 1925
  • 13., Trauttmansdorffgasse 27 (Letzte Wohnadresse)
  • 13., Hietzinger Hauptstraße 6 (Wohnadresse)
  • 3., Boerhaavegasse 8 (Sterbeadresse)
  • 1., Tuchlauben 8 (Geburtsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Kunstpreis der Stadt Wien (Verleihung: 1924)

Alban (Albano) Maria Johannes Berg, * 9. Februar 1885 Wien, † 24. Dezember 1935 Wien, Komponist.

Biografie

Alban Berg war eines von vier Kindern des Buch- und Devotionalienhändlers Conrad Berg und seiner Frau Johanna Berg, geborene Braun. Das musikalische Interesse Bergs zeichnete sich bereits in den Kindheitstagen ab und war durch seine Familie geprägt. Sein Bruder Charly war von Richard Wagner begeistert und sang gerne, seine Schwester Smaragda war eine exzellente Pianistin und spielte mit ihrem Bruder oft vierhändig. Seinen ersten Unterricht erhielt Alban Berg von seiner Gouvernante. Nach seinen ersten kompositorischen Versuchen (1900) verfasst er zwischen 1901 und 1908 bereits mehr als 80 Lieder.

Ab 1895 ging Berg auf die Oberrealschule in der Schottenbastei, im ersten Bezirk. Nach schulischen Schwierigkeiten maturierte er erst 1904. Vermutlich stand der späte Abschluss mit der ungeplanten Vaterschaft in Verbindung. 1902 kam seine Tochter Albine zur Welt – die Mutter, Marie Scheuchl, war Dienstmädchen der Familie.

1904 wurde Berg Rechnungspraktikant an der Niederösterreichischen Statthalterei. 1906 erhielt er das Anstellungsdekret, konnte sich aber nach einer Erbschaft gänzlich der Musik widmen. 1906 lernte Alban Berg Peter Altenberg kennen und seine Schwester Smaragda führte ihn 1907 in den Löwenbräu-Künstlerkreis ein. Diesem Kreis gehörten u. a. auch Adolf Loos, Karl Kraus, Egon Friedell und Gustav Klimt an. Ungefähr zu dieser Zeit lernte er auch Helene Nahowski kennen, die er 1911 heiratete. Die Sommer verbrachten sie regelmäßig in der Steiermark oder in Kärnten.

Ab 1904 wurde Berg Schüler von Arnold Schönberg – zunächst erhielt er Unterricht an der Schule von Eugenie Schwarzwald in musiktheoretischen Kursen, später auch privat in Komposition. Schönberg, der ihn entscheidend beeinflusste, verhalf ihm zu den ersten Aufführungen seiner Werke (1907 und 1908). In dieser Zeit lernte er auch Anton Webern kennen. Als Schönberg 1911 nach Berlin übersiedelte, übernahm Berg einige Schüler von ihm. Außerdem begann Berg musikeditorisch und publizistisch für Schönberg zu arbeiten. Dabei entstand der Band "Arnold Schönberg" und 1913 die Publikation zu Schönbergs "Gurre-Liedern". Für letztere fertigte er Stimmen und einen Klavierauszug an und leitete Chorproben. Bergs Engagement begünstigte auch die Uraufführung des Werks 1913 in Wien unter der Leitung von Franz Schreker. 1918 wurde Berg auch Vorstandsmitglied, Organisator und neben Anton Webern und Eduard Steuermann "Vortragsmeister" von Schönbergs Verein für musikalischen Privataufführungen. Eine begonnene Biografie über Schönberg (1920) wurde von Alban Berg nicht abgeschlossen.

Alban Bergs erste Kompositionen ("Sonate für Klavier op. 1" und "Vier Lieder op. 2") erschienen 1910 in Berlin, für die er eine eigene kalligraphische Versalschrift entwarf und auch selbst bezahlte. 1912 entstand die Komposition "Fünf Orchesterlieder nach Ansichtskartentexten von Peter Altenberg op. 4", die 1913 mit Werken von Zemlinsky, Schönberg und Mahler uraufgeführt wurde und im bekannten "Skandalkonzert" endete.

1914 entschloss sich Berg nach einer Aufführung von Büchners "Woyzeck" das Bühnenfragment zu vertonen. Durch seinen Militärdienst während des Ersten Weltkrieges (1915 Einberufung, nach einem körperlichen Zusammenbruch ab 1916 Kanzleidienst im Wiener Kriegsministerium) verzögerte sich seine Arbeit daran. Die Uraufführung der Konzertfassung am 11. Juni 1924 in Frankfurt am Main erwies sich als erfolgreich und seine Oper wurde schließlich in knapp 30 Opernhäusern gespielt. Berg konnte sich damit endgültig als Komponist etablieren.

Berg war vor allem in den 1920er Jahren musikschriftstellerisch tätig und veröffentlichte mehrere Aufsätze, wie "Die musikalische Impotenz der 'Neuen Ästhetik' Hans Pfitzners" (1920). Zeitweise arbeitete er auch als Redakteur bei der Musikzeitschrift "Anbruch". Schriftstellerisch war sein Leitbild vor allem Karl Kraus. Berg besuchte möglichst viele Vorlesungen von ihm und war begeisterter Fackel-Leser. Die beiden lernten sich auch persönlich kennen. 1932–1937 gab Willi Reich, ein Schüler Bergs und von diesem maßgeblich beeinflusst, die Zeitschrift "23. Eine Wiener Musikzeitschrift" heraus, die für sich den Anspruch einer "musikalischen Fackel" erhob.

Nach "Wozzeck" widmete sich Alban Berg vorrangig der Kammermusik. 1925/1926 entstand sein zweites Streichquartett "Lyrische Suite", mit dem er großen Erfolg hatte. 1927 begann Berg seine neuen Oper "Lulu" nach Frank Wedekinds Tragödie, die jedoch unvollständig blieb.

Auf Empfehlung von Schönberg wurde er 1930 als außerordentliches Mitglied in die Berliner Akademie der Künste aufgenommen. Das Angebot von Franz Schreker für eine Anstellung als Kompositionslehrer an der Berliner Hochschule für Musik schlug er jedoch aus.

Durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland wurden Bergs Kompositionen als "entartete Musik" eingestuft. 1933 musste er auch seine Funktionen im Musikausschuss des Allgemeinen Deutschen Musikvereins zurücklegen. Seine finanzielle Lage verschlechterte sich deutlich, so verkaufte er auch 1934 die Partitur des Wozzecks an die Library of Congress in Washington. Berg gelang es durch Hilfe von Erich und Ruth Kleiber die "Symphonischen Stücke aus der Oper Lulu" 1934 in Berlin aufzuführen, jedoch war Dirigent Kleiber anschließend heftiger Kritik ausgesetzt und legte sein Amt als Generalmusikdirektor der Berliner Oper wenige Tage später zurück. Im Ausland hingegen stießen die Symphonischen Stücke auf große Resonanz.

1935 gab der amerikanischen Geiger Louis Krasner ein Violinkonzert bei Berg in Auftrag. In wenigen Monaten beendete Berg dieses Werk, das durch den Tod von Manon Gropius, der Tochter Alma Mahlers, maßgeblich beeinflusst wurde.

In der Nacht vom 23. auf den 24. Dezember 1935 starb Alban Berg an einer Sepsis nach einer Blutvergiftung, die durch Furunkulose ausgelöst wurde. Am Morgen des 24. Dezembers nahm Anna Mahler die Totenmaske ab. Die Beisetzung, bei der Ernst Krenek die Grabrede hielt, fand am 28. Dezember statt.

Alban Berg wird oft als "Romantiker" der Wiener Schule der Moderne bezeichnet. Zunächst geprägt durch Mahler und die Spätromantik, wurde er von Schönberg beeinflusst und widmete sich der freien Tonalität und der 12-Ton-Technik. Für Berg waren Ausdruck und der semantische Aspekt der Musik von zentraler Bedeutung - gleichzeitig war er auch von Numerologie fasziniert. Seine Werke sind trotz ihrer Vielschichtigkeit systematisch und analytisch streng durchdacht – ein Wesenszug, der sich auch in seinen schriftlichen Publikationen wiederfindet.

Quellen

Literatur

  • Kathryn Puffett / Barbara Schingnitz: Three men of letters. Arnold Schönberg, Alban Berg und Anton Webern 1906–1921. Wien: Hollitzer 2020
  • Constantin Flores: Alban Berg. Music as autobiography. Translated by Ernest Bernhardt-Kabisch. Frankfurt am Main u. a.: Peter Lang 2014
  • Helmut Kretschmer: Wiener Musikergedenkstätten. Wien: Jugend & Volk ²1990
  • Interieurs. Wiener Künstlerwohnungen 1830–1930. 1. November 1990 bis 20. Jänner 1991. [Wien]: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1990 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 138), S. 112 f. (Künstlerwohnung)
  • Neues zu Leben und Werk von Alban Berg. In: Österreichische Musikzeitschrift 44 (1989), Heft 12
  • Susanne Rode: Alban Berg und Karl Kraus. Zur geistigen Biographie des Komponisten der „Lulu“ Frankfurt am Main u. a.: Peter Lang 1988 (Europäische Hochschulschriften, 36)
  • Erich Alban Berg [Bergs Neffe]: Der unverbesserliche Romantiker. Alban Berg 1885–1935. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1985
  • Willi Reich: Alban Berg. Leben und Werk. München [u.a.]: Piper 1985
  • Musik um 1900. Wo finde ich Berg, Wolf, Brahms, Bruckner, Mahler, Strauss, Schönberg, Zemlinsky, Hauer, Webern? Leben und Werk, Gedenk- und Wirkungsstätten, Museen und Sammlungen in Wien. Wien: Brandstätter 1984, S. VIII/l ff.
  • Alban Berg (1885-1935). Klassiker der Musik des 20. Jahrhunderts. 9. Februar 1985: 100. Geburtstag, 24. Dezember 1985: 50. Todestag. Hg. vom Bundespressedienst Wien. Wien: Bundespressedienst 1984
  • Felix Czeike: XIII. Hietzing. Mit ausführlicher Beschreibung, Karten- und Grundrißskizzen von Schönbrunn. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 13), S. 18 (Haus Weidmann), S. 54 (Gedenktafel)
  • Rosemary Hilmar: Alban Berg. Leben und Wirken in Wien bis zu seinen ersten Erfolgen als Komponist. In: Wiener Musikwissenschaftliche Beiträge 10 (1978)
  • Rudolf Stephan: Zur Würdigung Alban Bergs. In: Österreichische Musikzeitschrift 35 (1980), S. 204 ff.
  • Walter Szmolyan: Helene Bergs Vermächtnis. In: Österreichische Musikzeitschrift 32 (1977), S. 169 ff.
  • Heinz Schöny: Dodekaphonik in genealogischer Sicht. In: Genealogie 18 (1969), S. 136 f.
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 12. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1957
  • Hans Ferdinand Redlich: Alban Berg. Versuch einer Würdigung. Wien [u.a.]: Universal Edition 1957
  • Willi Reich: Alban Berg. Mit Bergs eigenen Schriften und Beiträgen von Theodor Wiesengrund-Adorno und Ernst Krenek. Wien [u.a.]: Reichner 1937


Alban Berg im im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.


Weblinks