Carl Goldmark
Goldmark Karl, * 18. Mai 1830 Keszthely am Plattensee, Bezirk Veszprem, Ungarn, † 2. Jänner 1915 Wien 2, Josef-Gall-Gasse 5, Böcklinstraße 28 (Zentralfriedhof, Israelitische Abteilung, 1. Tor, Ehrengrab Zeremonienallee Grab 52A/1/13), Komponist, Musiklehrer. Wuchs als Sohn eines Kantors in ärmlichen Verhältnissen auf, verbrachte seine Jugend in Westungarn (Deutschkreutz, Burgenland), wurde (ohne abgeschlossene Ausbildung) Orchestergeiger in Ödenburg, danach in Wien. Hier nahm er ab 1844 Geigenunterricht bei Jansa, ab 1847 am Konservatorium und ab 1848 privat. Gab Musikunterricht und war an verschiedenen Bühnen (beispielsweise Carltheater) als Geiger tätig. 1858/1859 hielt er sich in Pest auf, kehrte jedoch Ende 1859 nach Wien zurück, wo er sich als Klavierlehrer betätigte und komponierte.
Einen durchschlagenden Erfolg errang er mit seiner Oper „Königin von Saba" (Erstaufführung 10. März 1875 Hofoper, Text von S. H. Mosenthal). 1876 komponierte er die Symphonie „Ländliche Hochzeit", 1886-1908 weitere Opern. Goldmark ist am ehesten dem Kreis der Neoromantiker zuzuordnen; im Wiener Musikleben setzte er sich für Richard Wagner ein.
Ritterkreuz Leopold-Orden (1887), Ehrenzeichen für Kunst und Wissenschaft (1910), Ehrendoktor der philologischen Fakultät der Budapester Akademie (1910), Ehrenmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde und zahlreicher anderer Musikgesellschaften. Goldberg wohnte auch 7, Kirchberggasse 17 (Gutenberggasse 6, „Zum heiligen Florian"), 7, Neubaugasse 49 (erbaut 1882) und 9, Alser Straße 8.
Literatur
- Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon, Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow 1889-1892
- Helmut Kretschmer: Wiener Musikergedenkstätten. Wien: Jugend & Volk ²1990
- Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 1. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
- Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. Mainz: Schott 1959-1961
- Patricia Steines: Hunderttausend Steine. Grabstellen großer Österreicher jüdischer Konfession auf dem Wiener Zentralfriedhof, Tor I und Tor IV. Wien: Falter-Verlag 1993, S. 94 f.
- Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969, S. 35, 82
- Karl Goldmark: Erinnerungen aus meinem Leben. Wien [u.a.]: Rikola 1922
- Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 157
- Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 31.12.1964